Nach CSU-Austritt: Hubert Bähr vor Wechsel zur ÜWG
Autor: Marian Hamacher
Zeyern, Freitag, 14. Oktober 2016
Die Zeit als fraktionsloses Gemeinderatsmitglied dürfte für Hubert Bähr demnächst beendet sein.
Offiziell möchte der ehemalige Zweite Vorsitzende des CSU-Ortsverbands Marktrodach zwar noch nicht mitteilen, welcher Fraktion er sich anschließen möchte, doch alles deutet darauf hin, dass es nach seinem Austritt aus der CSU auf die Überparteiliche Wählergemeinschaft (ÜWG) hinauslaufen wird. "Ich werde am 24. Oktober bei der Gemeinderatssitzung meine Entscheidung bekanntgeben und einen Antrag stellen, in eine Fraktion aufgenommen zu werden", erklärt er lediglich. Sein Entschluss stehe aber bereits fest.
Auskunftsfreudiger ist dagegen der ÜWG-Fraktionsvorsitzende Michael Linke. "Ich kann es nur einschränkend bestätigen, aber er hat angedeutet, in unsere Fraktion wechseln zu wollen", sagt er. Kommende Woche finde eine Fraktionssitzung statt, in der unter anderem darüber gesprochen werde.
Interessant ist der Wechsel auch wegen des Grundes für seinen Austritt nach 35 Jahren in der CSU. Denn damit kam er dem Vernehmen nach einem Parteiausschluss zuvor. Nach Facebook-Kommentaren Bährs in Ausländerfragen, die Personen aus dem rechten Spektrum als Trittbrettfahrer genutzt haben sowie Aufforderungen, die eigene Partei nicht zu wählen, sah sich die Frankenwald-CSU zum Handeln gezwungen.
"Kann die Vorwürfe nicht prüfen"
Die ÜWG interessieren die Gründe erst einmal nicht. "Für uns ist das jetzt kein Kriterium", sagt Linke. "Da ich kein CSU-Mitglied bin, kann ich die Vorwürfe nicht prüfen." Solange Bähr ein Mandat habe und es nicht niederlege, sei es sein gutes Recht, anzufragen, in die Fraktion aufgenommen zu werden. "Und wir werden dann darüber entscheiden", sagt Linke. Grundsätzlich sei jeder Engagierte Bürger bei der ÜWG willkommen. Deren Fraktionsstärke würde durch Bähr von vier auf fünf steigen, die der CSU von drei auf zwei sinken.