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Muss ASS Stellen abbauen?


Autor: Sabine Memmel

Stockheim, Dienstag, 20. August 2013

Das Unternehmen ASS in Stockheim kämpft mit Auftragsrückgängen und Umsatzeinbußen. Jetzt will es sich auf dem Markt neu positionieren. Ein Personalabbau ist nicht zu verhindern. Wie viele Stellen bedroht sind, ist aber noch ungewiss.
Foto: Corinna Igler


Weniger Kinder, weniger Schuleinrichtungen - das Familienunternehmen ASS-Einrichtungssysteme in Stockheim muss sich umstrukturieren und neu aufstellen. Das hat vor allem Konsequenzen für die Mitarbeiter: "Es wird einen Personalabbau geben. In welchem Umfang können wir aber überhaupt noch nicht sagen", kündigt Silke Günther, Marketingleiterin von ASS, an.

Das Unternehmen will sich verstärkt auf die Ausstaffierung von Hochschulen, Studentenwohnheimen und Seminarräumen konzentrieren. Ebenso wurde ein Export-Team gegründet, um sich in Ländern wie Saudi-Arabien als feste Größe im Markt der Bildungsmöbel zu etablieren. "Der Personalabbau soll bei all diesen Maßnahmen so gering und so sozialverträglich wie möglich gehalten werden", so Günther.



Vor zwei Wochen wurde die Gewerkschaft IG Metall in Coburg über die Strukturprobleme, weggefallene Aufträge und Umsatzeinbußen des Unternehmens informiert. Ein erstes Sondierungsgespräch mit der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und einem Anwalt hat bereits stattgefunden. "Uns wurde erläutert, wie die Situation des Unternehmens ist. Und die Situation ist nicht einfach", erklärt Jürgen Apfel, erster Bevollmächtigter der IG Metall in Coburg. Man stehe noch ganz am Anfang, ob der Personalabbau "der Weisheit letzter Schluss" ist, müsse noch geprüft werden. "Auch in welchem Umfang", ergänzt Apfel.

Sozial verträglicher Stellenabbau

Die Geschäftsführung wird nun noch im August ein Konzept mit unterschiedlichen Optionen ausarbeiten. Im September werden dann wohl erste Verhandlungen stattfinden, vermutet Apfel. "Dann geht es um das Ob und das Wie. Wenn es zum Personalabbau kommt, muss er möglichst gering gehalten werden und sozial verträglich sein", kündigt Apfel an.

Der Standort Stockheim soll nach seinen Informationen auf jeden Fall erhalten werden. Unsicherheit darüber, wie es weiter geht, mache sich dennoch breit, vor allem unter den Mitarbeitern, weiß Betriebsratsvorsitzender Daniel Traut: "Hier sind alle bedrückt und angespannt."