Musikvereine im Raum Kronach leiden unter der Corona-Krise
Autor: Heike Schülein
Kronach, Sonntag, 26. April 2020
Konzerte abgesagt, Proben nicht möglich: Die Corona-Pandemie trifft auch die Musikvereine im Landkreis Kronach mit voller Härte.
Es hätte so schön werden können. Die Vorbereitungen und Planungen waren weit gediehen, die Vorfreude auf Tage mit herrlicher Blasmusik riesig: Gleich drei große Musikfeste hätten heuer gefeiert werden sollen.
Die sind nunmehr aufgrund der derzeitigen Situation von den Vereinen - Bergmannskapelle Stockheim, Blaskapelle Edelweiß Tschirn und Musikverein Rothenkirchen - abgesagt beziehungsweise verschoben worden.
Absage der großen Feste
Die Bergmannskapelle Stockheim wollte ihr 100-jähriges Bestehen vom 8. bis 10. Mai im Rahmen eines Bundesbezirksmusikfestes feiern. Die Blaskapelle Edelweiß Tschirn ihr 70-jähriges vom 5. bis 7. Juni als Kreismusikfest. Beide Jubiläen wurden abgesagt und werden 2021 mit gleichem Programm nachgeholt. Ebenfalls ein Kreismusikfest wollte der Musikverein Rothenkirchen anlässlich seines 250-jährigen "Geburtstags" vom 3. bis 5. Juli abhalten. In welchem Rahmen dieses Jubiläum nachgeholt wird, entscheiden die Verantwortlichen sobald es die Situation zulässt.
"Aktuell herrscht bei allen Vereinen Stillstand. Der Probebetrieb, die Ausbildung und die Vereinstätigkeiten ruhen seit dem 15. März", erklärt der Kreisvorsitzende des Bayerischen Kreismusikbundes und stellvertretende Bezirksvorsitzende Wolfgang Müller, mit dem die Absagen in Absprache getroffen wurden.
Leider musste auch das für den 31. März im Kreiskulturraum Kronach geplante Benefiz-Konzert des Marinemusikkorps Kiel zugunsten der musikalischen Jugendarbeit im Nordbayerischen Musikbund-Kreisverband abgesagt werden. Es wird versucht, das Konzert noch heuer zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Dies stehe aber noch in den Sternen, so Müller. Ungewiss sei auch, ob man das Angebot für 2021 nochmal erhalten werde.
Schwierige Situation für Vereine
"Die Situation für unsere Vereine ist derzeit sehr schwierig, und zwar nicht nur wegen der fehlenden Ausübung ihres Hobbys, der Probenarbeit und musikalischen Treffen", betont der Kreisvorsitzende. Vielmehr laufen natürlich die Kosten ohne Einnahmen aus dem Spielbetrieb weiter - etwa für die Probenraummiete, Instrumente und Beiträge an den Verband.
Schwierig sei es gerade auch im Bereich der Ausbildung. Besonders bei Jugendlichen, die sich erst vor kurzem angemeldet hätten, laufe man Gefahr, sie wieder zu verlieren, da sie nicht direkt mit der Ausbildung beginnen könnten. Aufgrund der nicht oder nur eingeschränkt möglichen Ausbildung ist noch unklar, ob der alljährliche D1-Kurs (Bronze) mit Prüfungen abgehalten werden kann.