Musikschüler bringen Kronach zum Klingen
Autor: Heike Schülein
Kronach, Sonntag, 10. Mai 2015
Die Berufsfachschule für Musik Oberfranken in Kronach begeisterte im Atrium der Realschule I. Solisten, Ensembles und der Konzertchor präsentierten Höhepunkte aus der Arbeit des Schuljahrs.
Herrliche Töne durchwehen die erwartungsvolle Stille im Atrium der Maximilian-von-Welsch-Realschule. Liebevoll - mal zärtlich, leise und sanft, mal fröhlich aufspielend, mal traurig betrübt - ließen die jungen Musiker und Musikerinnen ihre Instrumente erklingen: Es war ein wunderbares Jahreskonzert, das den Besuchern geboten wurde.
Wie immer, wenn die Berufsfachschule für Musik Oberfranken (BfM) einlädt, waren die Erwartungen hoch - und sie wurden noch übertroffen! "Kronach leuchtete" an diesem Abend nicht nur, es wurde auch zum Klingen gebracht - und wie!
Der Funke springt über
Ein Konzert ist dann gelungen, wenn der Funke von den Musizierenden auf die Zuhörer überspringt und diese voll "dabei" sind. Beides war bei dem Konzert eindeutig der Fall.
Betörende Schönheit
Es waren Klänge von betörender Schönheit, die den - eingangs von Schulleiter Andreas Wolf begrüßten - Gästen geboten wurden. Die jungen Künstler präsentierten sich dabei ihrem Publikum ganz nah. Ganz auf Augenhöhe war sie dann auch schier greifbar: die Freude am gemeinsamen Musizieren und ihre Liebe zur Musik.
Wegen der Umbaumaßnahmen im Kronacher Kreiskulturraum hatte das Konzert im Atrium stattfinden müssen. Doch auch dort stimmte die Akustik, so dass das stimmige und vielseitige Programm vollends zur Geltung kam. Was für eine Klangfülle und welche Freude der Musizierenden - Freude an der herrlichen Musik, an ihren Instrumenten und sicherlich auch eine - mehr als berechtigte - Freude an ihrem Können: Die Mitwirkenden strahlten riesige Freude aus, als sie sich solo oder in Ensembles durch eine Reihe anspruchsvoller Musikwerke spielten. Ein Höhepunkt des Konzerts war auch dieses Mal das Projekt Musik und Bewegung "Alles MuB - oder was?" Jahr für Jahr präsentiert die Schule dabei ein komplett selbst ausgedachtes Projekt. Heuer war es eine Kombination aus Stimme, Sprechstimme, Singstimme, Körper und Instrumentalmusik, einmalig!
Sterne am Gesangshimmel
Und da waren auch noch die zauberhaften Vokalsolistinnen - "leuchtende" Sterne am Gesangshimmel, die sich mühelos in die Herzen ihrer Zuhörer sangen. Mit ihrem klangschönen Sopran brachte Jasmin Berger die Arie "Batti, batti bel Masetto" aus der Oper "Don Giovanni" zum Klingen, wobei sie voller Inbrunst die Gefühle und Seelennöte der Zerlina nach außen kehrte. Verena Loskarn verzauberte die Zuhörer ihrerseits mit der Arie des Ännchen "Kommt ein schlanker Burschi gegangen" aus der Oper "Der Freischütz". Dabei hat sie einfach alles, was ein gutes Ännchen erfordert - schauspielerisch mit ihrem flotten, kecken Auftreten und stimmlich mit einem Sopran wie Samt und Seide.
Das Muttertagslied
Als Sarah Masur, die kurzfristig für eine erkrankte Kollegin einsprang, ein russisches Muttertagslied anstimmte, blinzelte sich wohl so mancher Gast still und heimlich die eine oder andere Träne der Rührung weg. Als sie dann noch einen Blumengruß für ihre Mutter im Publikum parat hatte, ging sicherlich nicht nur dieser das Herz auf - ein wunderschöner Moment eines wunderschönen Konzerts!
Der krönende Abschluss oblag auch heuer dem Frauenchor und dem Konzertchor der BfM unter Leitung von Burkhart Schürmann, die mit ihren herrlichen Stimmen ihr Publikum in ein "leuchtendes Kronach" entließen. Es war Musik zum Träumen und Schwelgen!