Musikalischer Hochgenuss beim Frühlingskonzert
Autor: Simone Büttner
Steinbach am Wald, Montag, 28. April 2014
Junge und erfahrene Musiker, alte und moderne Stücke: Der Musikverein Steinbach am Wald bescherte den Zuhörern des Frühlingskonzerts unter der Leitung von Dirigent Jens Vetter einen Abend voll musikalischer Highlights.
Der wunderschön geschmückte Saal der Pfarrkirche St. Heinrich war am Samstagabend bis auf den letzten Platz besetzt, als die Mitwirkenden des traditionellen Frühlingskonzerts durch den Mittelgang zur Bühne schritten.
Unter der musikalischen Leitung von Jens Vetter, der ein nicht einfaches, aber abwechslungsreiches Programm zusammengestellt hatte, waren der Musikverein Steinbach am Wald unter der Leitung von Jens Vetter, der Singkreis Steinbach am Wald unter der Leitung von Ramona Trebes und die Jungmusiker, das sogenannte Jugendblasorchester unter der Leitung von Ewald Fehn gefordert, um einen musikalischen Genuss zu bereiten.
Mit dem "Bravissimo" begrüßte der Musikverein mit dem tückischen 6/8-Takt, der bei den Proben bereits manchen der Musiker in den Wahnsinn trieb, die Zuhörer.
Danach kam der Nachwuchs des Musikvereins auf die Bühne und brachte unter der Leitung von Ewald Fehn Freddie Mercurys "Bohemian Rapsody" zu Gehör. Unterstützt wurden die jungen Musiker vom Musikverein und überzeugten gleich zu Beginn mit ihrem Können. Zur Belohnung gab es viel Applaus.
Das nächste Highlight folgte sogleich mit einem Verdi-Potpourri, arrangiert von Walter Tuschla. Jede Instrumentengruppe hatte ihren Part zu leisten und Flöten, Klarinetten, Hörner und Trompeten stellten mit Fanfarenklängen und Soli eindrucksvoll Verdis Werke vor. Die Musiker überzeugten bei den Tempi-Wechseln, denn von Andante bis Allegro waren stimmgewaltig alle Instrumentalstimmen gefordert. Das Publikum war begeistert.
Der Singkreis war dann an der Reihe, wobei Moderatorin Manuela Seifert der Leiterin Ramona Trebes ihren Dank aussprach, denn gerade beim Lied "Ich wünsche dir Zeit" wurde deutlich, dass das Pendeln zwischen Nürnberg und Steinach für die Musik nicht selbstverständlich ist. Anschließend erfüllte das gesungene Gebet "Halleluja" von Leonhard Cohen den Pfarrsaal.
Dass es im Musikverein nicht "einfach einen Grund braucht", um zu musizieren bewies das Blasmusikorchester eindrucksvoll beim ergreifend gespielten Zusammenklang des Blasmusikstücks "Just give me a reason" von Pink, welches als Rockballade im Radio läuft - aber auch mit den in Steinbach vorhandenen Instrumenten "Gänsehautfeeling" erzeugte!
Unter der Leitung von Silke Fehn brachte die kleine Besetzung ihr Lieblingsstück von Haindling zu Gehör, die "Blasmusik in Moll". Die wunderschöne Polka "Ein halbes Jahrhundert" von Very Rickenbacher dauerte zwar keine 50 Jahre, so Moderatorin Seiferth, aber die Gäste hätten den Klängen des Musikvereins sicher ohne Ende zuhören mögen.
Mit dem Marsch "Pomp and Circumstance No. 1" meldeten sich die Musiker aus der Pause zurück, der als heimliche Nationalhymne Englands gilt. Manuela Seiferth machte dann sehr deutlich, dass das Jugendblasorchester bei seinen Darbietungen zwar vom Musikverein unterstützt werde wegen der fehlenden Masse an Instrumenten, aber jeder kleine Künstler habe genauso fleißig geübt und beherrsche seine Noten ebenso sehr wie die Großen, betonte Seiferth und lud die Gäste ein zur Dampflok-Polka. Bei diesem Stück bewiesen die drei Musiker an den Schlaginstrumenten ihre Virtuosität und brachten sogar eine Trillerpfeife zum Einsatz.
Mit dem Singkreis und dem vorgetragenen Stück "For the longest time" von Billy Joel wurde der Bogen in die Gegenwart der Musik geschlagen. Es folgte Spannung pur bei der Inszenierung der erfolgreichen Filmmusiken aus den James-Bond-Filmen durch das Blasorchester des Musikvereins Steinbach. Einfach überragend überraschten sie das Publikum mit dieser Darbietung, die als zweites Highlight des Abends mit lang anhaltendem Beifall belohnt wurde.
Mit Elvis Presleys "Can't help falling in love" überzeugte dann wieder der Nachwuchs unter der Leitung von Ewald Fehn und nahm sogar die jüngste Musikschülerin Hanna Schneider (7 Jahre) mit, die mit ihrer Klarinette und Spaß am Musizieren bei diesem schönen Stück mitspielte.
Bei der Programmauswahl hatte Jens Vetter sich dann übertroffen, als er mit den Erinnerungen an die 80er-Jahre und dem Medley der Lieder von Pop-Sängerin Nena ein weiteres Highlight dem fantastischen Konzert hinzufügte: Alle ließen bei den Klängen ihre 99 Luftballons auf die Reise gehen. 80er-Rock vom Feinsten erklang stimmgewaltig durch den Pfarrsaal St. Heinrich und verzauberte die Gäste und Besucher und bewies, dass man in einem Blasorchester alle Möglichkeiten hat, um Musik jeder Art und Weise zu spielen, vielfältig und abwechslungsreich.
Dankesworte für alle Mitwirkenden sprach Vorsitzender Ewald Fehn aus und überreichte Blumen an alle, ein großes Lob und sein besonderer Dank galt dem Dirigenten Jens Vetter für seine geleistete Arbeit bevor sich alle Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger im "großen Tutti", dem gemeinsamen Finale verabschieden wollten.
"Heal the world" von Michael Jackson wurde faszinierend gespielt und gesungen vom Jugendblasorchester, dem Musikverein und dem Singkreis, was mit Standing Ovations, lang anhaltendem Beifall und lauten Jubelrufen und der Forderung nach Zugabe belohnt wurde.
Ewald Fehn leitete dann die erste Zugabe, das bekannte Musical-Lied aus Mary Poppins "Supercalifragelistik" bevor Jens Vetter wiederum den Taktstock schwang und mit einem Medley aus dem "König der Löwen - The Lion King" nochmals Begeisterungsstürme auslöste und so nochmals zu einer weiteren Zugabe aufgefordert wurde. Da war mehr als deutlich zu spüren, dass es allen Freude bereitete zu Musizieren und den Klängen zuzuhören.