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Muggnpfiffer machten neugierig


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Stockheim, Montag, 06. Juni 2016

Die märchenhafte Marionettensammlung faszinierte den evangelischen Frauenkreis bei einem Blick hinter die Kulissen und in die Werkstatt der Macher.
Die kleinen Püppchen wirkten so lebhaft, dass sie manche im Publikum zu einem Plausch verführten.  Foto: Karl-Heinz Hofmann


Die Muggnpfiffer machten den evangelischen Frauenkreis neugierig: Der evangelische Frauenkreis Stockheim verlegte sein jüngstes Treffen ins Domizil der Muggnpfiffer, bei Elke Schülner in Stockheim. Hier zeigte man sich fasziniert von den vielen verschiedenen kleinen Marionettenpuppen, die mit viel Fantasie und Kreativität entworfen und auch selbst gebastelt wurden. Frauenkreissprecherin Renate Kraus hatte im Namen ihres Teams den Wunsch geäußert, einmal hinter die Kulissen der Muggnpfiffer schauen zu dürfen. In zahlreichen Aufführungen faszinierte und begeisterte dieses einzigartige Marionettentheater nicht nur Kinder, sondern auch Eltern und Großeltern.


Muggnpfiffer-"Mutter"

Weil das bezaubernde Ensemble auch noch aus Stockheim kommt, zeigte man sich sehr interessiert und erlebte einen wirklich spannenden und informativen Abend bei Elke Schülner, der Muggnpfiffer-"Mutter" und
-Gründerin. Sie erzählte, dass es eine lange Vorgeschichte gibt, bis die Muggnpfiffer aus der Taufe gehoben wurden.
Der Name "Muggnpfiffer" wurde als Glücksbringer kreiert und er erwies sich wirklich als ein solcher. Und Elke Schülner erzählt den faszinierten Frauen des Frauenkreises von unzähligen Stunden und Abenden, an denen gewerkelt, gesägt, gebohrt, geschraubt und geleimt wurde, um die hübschen kleinen Püppchen herzustellen, diese zur Bewegung zu bringen und dabei auch in feschen Kleidern und Kostümen auftreten zu lassen- all das sei Eigenarbeit, genauso wie alle Texte und Lieder.
Mit strahlenden Augen erzählt Elke Schülner von der Auszeichnung mit dem Umweltpreis 2002 durch den Landkreis Kronach. Während dessen holen Anni Falat und Diane Kreul immer weitere kleine Schauspielstars hervor, sogar die Zeitmaschine besteht noch, sie war Relikt in dem Spiel ".Beni, Bine und die Zeitmaschine", das 2002 Uraufführung hatte. Im Laufe der Jahre haben sich zig Figuren, Utensilien, Requisiten und Kostüme für die kleine Schauspielbühne angesammelt, ganz abgesehen von Materialien und Werkzeugen, die zum Werkeln von Puppen und Kulissen benötigt werden. Natürlich befinden sich auch CDs mit Liedern und Texten sowie selbst geschriebene Drehbücher im Archiv von Elke Schülner.
So erlebten die Muttis und Omas des evangelischen Frauenkreises einen zauberhaften Abend auf einer Reise in eine fantasievolle Märchenwelt, die Jung und Alt in ihren Bann ziehen kann. Marion Muffel vom Frauenkreis fasste zusammen, dass man sehr fasziniert und regelrecht begeistert sei.


Elke Schülner: Wie es zu den Muggnpfiffer kam


"Es begann vor über einem Vierteljahrhundert, als eine kleine Marionette, ein Geschenk für meine Kinder, einen Zauber in mir auslöste. Dieses kleine zierliche Püppchen konnte laufen, mit dem Kopf wackeln, einem die Hand geben und vieles mehr. So was wollte ich auch machen, kam mir in den Sinn! Doch ich wollte auch, dass so eine Marionette nicht nur als Dekoration in einer Ecke rumhängen soll. Einige Zeit später ließ ich ,Die kleine Hexe‘, meine erste Puppe, tanzen. Es kamen einige weitere Marionetten dazu, gebaut von meinen Kindern und einigen anderen Muttis. So konnten bei einer ersten Aufführung im Kindergarten Stockheim im wahrsten Sinne des Wortes, die Puppen tanzen. Der Höhepunkt war am Schluss der Hexentanz, bei dem sich der Kopf der kleinen Hexe löste. Die Kinder fanden dies sehr lustig, für mich war es aber eher eine Panne. Es folgte später ein Puppenquartett. Aus beruflichen und privaten Gründeln löste sich 1998 diese Theatergruppe leider auf. Das Know- how war ja vorhanden und so war ich überglücklich, bald wieder vier neue Mitstreiterinnen gefunden zu haben, die ebenso leidenschaftlich wie ich, an der Marionettenspielerei ihr Gefallen fanden." eh