Monatsgemüse Rote Bete: Von Russland bis in den Kronacher Frankenwald
Autor: Franziska Rieger
Kronach, Montag, 24. Sept. 2018
Nicht nur in der osteuropäischen Küche wird Rote Bete gerne im Borschtsch verwendet. Auch im Kreis Kronach ist die Rübe ein beliebtes Gemüse.
Wenn es ein Gemüse gibt, das ein ganzes Land vereint, dann ist es die Rote Bete. Besonders beliebt ist das Gemüse in Russland und anderen osteuropäischen Ländern. Der Eintopf Borschtsch ist dort ein Traditionsgericht. Auf dieses möchte Olga Engelmann auch in Kronach nicht verzichten.
Engelmann kommt aus Kasachstan und lebt mittlerweile schon 18 Jahre in Kronach. "Borschtsch könnte ich jeden Tag essen", sagt sie und lacht. Ganz so oft kommt die Suppe dann zwar nicht auf den Tisch, mindestens zwei Mal im Monat aber auf jeden Fall.
Dafür kocht Engelmann Fleisch (meist zwei verschiedene Sorten, darunter Rindfleisch), Karotten, Kartoffeln und rote Bohnen in einem großen Topf ab, dazu wird Brühe gegossen. Dann werden Zwiebeln und Rote Bete gedampft und in den Topf gegeben. Am Ende kommt noch ein Schuss Schmand auf den Teller, erklärt Engelmann. Für den Eintopf verwendet sie immer frische Rote Bete, niemals die bereits abgekochte.
Neben Borschtsch verwendet Engelmann Rote Bete noch für das Gericht "Hering unter dem Pelzmantel". Was sich abenteuerlich anhört, ist nichts anderes als ein russisches Kaltgericht, ähnlich zu einem Schichtsalat. Das Gericht sei ein "Festsalat", besonders zum Jahreswechsel esse man den "Hering unter dem Pelzmantel" gerne, erzählt Engelmann.
Warum die Rote Bete sich zu einem festen Bestandteil der osteuropäischen Küche gemausert hat, kann sich Engelmann nur so erklären: In den Gärten in Russland habe es schon immer viel Rote Bete gegeben, die Grundlage für Borschtsch war also schon einmal vorhanden. "Außerdem hält sich Rote Bete gut im Keller", weiß Engelmann. Ein weiterer Pluspunkt der Knolle: "Rote Bete ist sehr gesund für Magen und Darm", sagt Engelmann.
Nicht nur in Russland, auch im Frankenwald wird die Rote Bete gerne angepflanzt. Bei Kreisbäuerin Rosa Zehnter wächst das Gemüse ebenfalls im Garten. "Ich verwende die Rote Bete als gekochten Salat, kleingeraspelt oder geschnitten", sagt Zehnter.
Pflanze braucht viel Platz
Einen besonderen Boden brauche es für den Anbau der Roten Bete nicht. Das Gemüse kann in den Böden im Kreis Kronach also problemlos wachsen. Wie viele andere Gemüsesorten hat die Rote Bete während des heißen Sommers 2018 besonders viel Wasser gebraucht: "Ich musste die Rote Bete oft gießen, sonst wäre überhaupt nichts gewachsen", sagt Zehnter. Sonst sei die Rübe aber pflegeleicht.