Mitwitz hat keine leichte Wahl
Autor: Maria Löffler
Mitwitz, Sonntag, 26. Januar 2020
Bei einer Podiumsdiskussion präsentierten sich die drei Bürgermeisterkandidaten souverän und fokussiert. In vielen Punkten liegen sie auf einer Linie.
Es klingt vielleicht eigentümlich, aber man möchte die drei Mitwitzer Bürgermeisterkandidaten einfach in einen Mixer stecken, umrühren und das Ergebnis wäre dann der nächste Rathauschef. Bei der Podiumsdiskussion im Gasthof Häublein präsentierten sich Siegmund (Sigi) Katholing (Freie Wähler), Oliver Kern (SPD) und Oliver Plewa (CSU) souverän und fokussiert. Ratlose Mienen am Ende allerdings beim Publikum: "Wow, wir haben ein Luxusproblem. Und wen wählen wir jetzt?", fragte sich mehr als ein Besucher.
Sie lagen fast auf Kuschelkurs, zeigten in hohem Maße Respekt füreinander und waren auch noch weitestgehend einer Meinung. Kein Wunder also, dass die Wähler etwas ratlos zurückblieben und Moderator Christian Kreuzer keine einfache Aufgabe hatte.
Schon die Vorstellungsrunde zeigte viele Parallelen, denn eines zeichnet die drei Anwärter gemeinsam aus, nämlich die Liebe zu ihrem Heimatort. Und alle drei möchten sie zuhören, mit den Menschen ins Gespräch kommen und favorisieren die Bürgernähe. Wenn überhaupt, dann waren marginale Unterschiede erkennbar. Während Sigi Katholing dafür plädiert, manche Sachen einfach auszuprobieren, um zu sehen, ob sie laufen, waren die beiden anderen Kandidaten eher der Meinung, erst einmal alle Beteiligten ins Boot zu holen. Außerdem möchten alle drei künftig vor allem auch die Ortsteile in den Fokus rücken.
Drei Themenblöcke, nämlich demografischer Wandel, Ökologie und Nachhaltigkeit und Tourismus standen auf der Agenda des Moderators. Hier bekamen die Kandidaten die Chance, ihr eigenes Profil zu schärfen. Für Sigi Katholing bedeutet der demografische Wandel Wohnraum für jeden Geldbeutel mit Gebäudevitalisierung, Dorferneuerung, Verkehrsberuhigung, einem guten Nahverkehrskonzept und einem Alten- und Pflegeheim für Mitwitz.
Oliver Kern meinte dazu: "Leben und Wohnen sind die Grundpfeiler der Gesellschaft. Wir brauchen genügend Krippenplätze, Spielmöglichkeiten und ein gutes Nahverkehrskonzept. Außerdem möchte ich eine Mitfahrzentrale einrichten zur Schonung der Ressourcen."
Oliver Plewa möchte eine intakte Dorfgemeinschaft und dazu müsse man auch die Rahmenbedingungen anpassen. "Wir müssen einfach mehr Gas bei der Fertigstellung von Projekten geben." Er plädiert für ein attraktives Ortsbild, genügend Kinder-Betreuungsangebote sowie bedarfsgerechtes Wohnen.
Auch bei der Ökologie und der Nachhaltigkeit war man sich weitestgehend einig. Hier will Oliver Kern seine Verantwortung übernehmen und sich auf "ein grünes Mitwitz" fokussieren. "Wir müssen auch die Ökologische Bildungsstätte mehr ins Bewusstsein rücken, Weiterbildung für Kinder und Erwachsene ermöglichen, Radwege ausbauen und vor allem aber auch die Digitalisierung vorantreiben."