Mitwitz bremst beim Ausgeben
Autor: Heike Schülein
Mitwitz, Mittwoch, 19. Juni 2019
Die Investitionen müssen noch einmal auf den Prüfstand, betont Bürgermeister Hans-Peter Laschka. Der Haushaltsbeschluss folgt erst in der nächsten Sitzung.
Angesichts der im Etat-Entwurf geplanten Investitionsmaßnahmen im Vermögenshaushalt ist laut Bürgermeister Hans-Peter Laschka (CSU) die Schuldenentwicklung der Marktgemeinde Mitwitz besorgniserregend. Vorgesehene, noch nicht begonnene Maßnahmen müssten daher nochmals geprüft werden.
Die Maßnahmenliste für Investitionen sei nicht mehr aktuell. Sie müsse für einige Projekte hinsichtlich der Kostenentwicklung sowie neuester Erkenntnisse zur staatlichen Förderung und erneuter Kostenschätzung überarbeitet werden. Hierbei seien auch die rapide steigenden Baukosten zu bedenken; eingeholte Kostenschätzungen erwiesen sich als nicht mehr realistisch.
Zügig weiterführen sollte man die Erschließung des Baugebietes am "Herrschaftsstück" sowie den Anschluss von Kaltenbrunn und Burgstall an die gemeindliche Wasserversorgung. Unstrittig seien auch die Maßnahmen der Förderoffensive Nordostbayern (FONOB) mit 90-Prozent-Förderung - so für das Anwesen Kronacher Straße 3 (Umbau Erdgeschoss zur Tourismusinfo mit 90 % Förderung/Einbau Wohnung im Obergeschoss mit niedriger Förderung) und die Sanierung des "Zapfenhauses" mit FONOB-Höchstförderung sowie weiteren Fördermitteln für Einrichtung und Betrieb (Erhalt jüdisches Ritualbad/Installation Imker-Lernwerkstatt).
Weitere große Investitionsvorhaben sind die Restmaßnahmen im Randbereich der Ortsdurchfahrt, in der Ortsmitte am Gasthaus "Steinerner Löwe" und vor dem Pfarrhaus sowie Platzgestaltung/Ordnungsmaßnahmen in der neuen Ortsmitte Kronacher Straße 3, der Abschluss der Sanierung der alten Schule am Rathaus und die Fortführung der Planung/Neugestaltung der Fischer-Brache in Bauabschnitten.
Auf den Prüfstand müssten dagegen der Neubau des Grundschulhortes sowie der Bauplan für die Kinderkrippe. Beim Hort ist der Markt Bauherr. Die ursprüngliche Kostenschätzung von 1,2 Millionen Euro hat sich mittlerweile auf 2,1 Millionen Euro erhöht. Die voraussichtliche Förderung beträgt 744 000 Euro; der Eigenanteil des Marktes 1,3 Millionen Euro.
Alternativen wurden in anschließender nichtöffentlicher Sitzung beraten. Für die Krippe ist die evangelische Kirchengemeinde Bauherr. "Eine aufwendige kostspielige Ausführung ist nicht akzeptabel", betonte Laschka. Der Markt finanziert anteilsmäßig mit. Der Staat fördert nur in Höhe des Summenraumprogrammes mit dem gesetzlichen Fördersatz.
Unliebsame Überraschungen
Für den Umbau der alten Schule (Mehrgenerationenhaus) wurden die Fenster im zweiten Obergeschoss sowie die Brand-/Rauchschutztüren vergeben. Der Auftrag ging an die Firma Bodenschlägel für die Fenster zum Preis von 9575 Euro. Die zwölf Türen schlagen geschätzt mit 16 000 Euro zu Buche. Das vorliegende Angebot für das Anbringen des Schriftzuges/Wappens über dem Haupteingang von 5900 Euro erachtete man als zu hoch. Man kam überein, den Schriftzug abzufotografieren, abzunehmen und durch Abbildung auf einer Tafel zu erhalten.