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Mitten in Friesen entsteht ein Treffpunkt


Autor: Marco Meißner

Friesen, Donnerstag, 23. Februar 2017

Bei den Vorbereitungen für den Umbau der Friesener Dorfscheune und ihres Umfeldes wird es ernst.
Josef Geiger mit den Plänen für die bald entstehende Dorfscheune (im Hintergrund). Foto: Marco Meißner


Schritt für Schritt putzt sich Friesen heraus. Bereits seit 2004 wird an der Attraktivität des Dorfes gefeilt. Nun soll das Sahnehäubchen auf die bisherigen Maßnahmen der Dorferneuerung gesetzt werden; die Scheune in der Ortsmitte soll mit ihrem Umfeld zu einem Treffpunkt und Veranstaltungsort für alle Bürger entwickelt werden.
Josef Geiger, der Sprecher der Dorfgemeinschaft, steht mit einem Lächeln vor dem Gebäude. Sehr ansehnlich schaut die Fassade hinter ihm - zur Hälfte aus betagtem, braunem Holz, zur Hälfte aus Ziegelsteinen - noch nicht aus. Doch Geiger hat die Zukunft schon vor Augen. Ein Dorfstadl soll in der großen Scheune entstehen. Bis zu etwa 120 Menschen sollen darin Platz finden. Ausschank und Toilettenanlagen inbegriffen.


Neues Gesicht für Scheune und Umfeld

Das Umfeld, unter anderem ein Teil der angrenzenden Parkplatz-Fläche, soll in diesem Zug ebenso ein neues Gesicht und einen anderen Charakter erhalten. "Da entsteht ein Spielplatz", geht der Sprecher der Friesener auf eines der Vorhaben im Außenbereich ein. Und wo jetzt noch der Asphalt den Boden bedeckt, soll alles viel grüner werden. Einen Wunsch hätte Geiger darüber hinaus: einen Allwetterplatz, auf dem beispielsweise Seniorensport möglich ist. So könnte der Bereich der Dorfscheune endgültig als eine "Begegnungsstätte der Kinder von heute und der Kinder von gestern" hergerichtet werden.

Nicht nur für Geiger stellt dieses Vorhaben einen Kernpunkt der Dorferneuerung dar. Stadtplaner Daniel Gerber spricht ebenfalls von "einer der wichtigsten Maßnahmen". Die Dorferneuerung werde durch das große Engagement der Bürger getragen, zollt er den Friesenern ein Lob. Wie Geiger unterstreicht, gilt das auch für die Dorfscheune. Etwa 10 000 Euro in Form von Material- und Eigenleistung wollen die Bewohner und die örtlichen Firmen zum Gelingen dieses Vorhabens beitragen.


Gute Zusammenarbeit

Geiger gibt Gerbers Kompliment an die Stadt Kronach und an Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) zurück. Diese hätten sich sehr für die Maßnahme eingesetzt und unter anderem schwierige Grundstücksfragen gelöst. Nicht zuletzt trägt die Stadt 50 Prozent der Gesamtkosten für die Dorfscheune, die bei 260 000 Euro gedeckelt sind. Die andere Hälfte übernimmt das Amt für ländliche Entwicklung, dem Geiger ebenfalls eine hervorragende Zusammenarbeit bescheinigt.

Daniel Gerber weiß, warum die Stadt sich so stark hinter das Projekt stellt: "Die Scheune hat eine hohe Bedeutung für die Wiederbelebung des Friesener Ortskerns." Nach der Fertigstellung soll sie als Jugend- und Seniorentreff, als Veranstaltungsraum, als Treffpunkt für Interessengemeinschaften und Vereine sowie als Raum für öffentliche Feste dienen.


Es wird "Kümmerer" geben

Geiger ergänzt, dass die unbeheizte Scheune später auch angemietet werden kann. Jedes Jahr soll es einen "Kümmerer" geben, der unter anderem Ansprechpartner für mögliche Nutzer sein wird. So will die Dorfgemeinschaft der Vorgabe nachkommen, sich selbst um den Unterhalt des Gebäudes zu kümmern. Dass sich jedes Jahr jemand für diese Aufgabe finden wird, daran hat Geiger keinen Zweifel. Das sei das Gute an der funktionierenden Dorfgemeinschaft in Friesen: "Bei uns will noch jeder dabei sein, da halten alle zusammen."

Jetzt muss das Vorhaben nur noch realisiert werden. Die Verwirklichung steht jedoch schon unmittelbar bevor. Im Frühjahr soll das Baugenehmigungsverfahren durchgeführt werden, wie Gerber erklärt, dann könnte voraussichtlich im Herbst mit den Bauarbeiten begonnen werden. Josef Geiger fiebert dem bereits entgegen. Denn wenn alles klappt wie geplant, "dürfte die Dorferneuerung wahrscheinlich 2019 beendet werden."