Mit voller Wucht aufs Wasser
Autor: Hans Franz
Steinwiesen, Montag, 02. Juli 2018
Ein spritziges Vergnügen gab es Freibad von Steinwiesen. In der Königsdisziplin, dem Kamikaze-Sprung, holte sich Danny Hollendonner den Sieg.
Sprung, klatsch und schließlich eine hohe Fontäne mit vielen Wasserspritzern, von denen auch die begeisterten Zuschauer nicht verschont bleiben - dann stand es fest: Danny Hollendonner ist mit 25 Punkten und einem Vorsprung von vier Zählern vor Thomas Wunder der Gewinner beim Kamikaze-Sprung im Rahmen des Arschbomben-Wettbewerbs im Freibad von Steinwiesen.
Das tut weh
Schon beim vorangegangen Wettbewerb, der allerdings schon einige Jahre zurückliegt, siegte Hollendonner in dieser Disziplin, wo der Risiko- und Autschfaktor im Vordergrund stehen, mit einem brachialen Bauchplatscher. Michael Burger, Organisator und Moderator: "Beim Kamikaze nehmen nur diejenigen teil, die sich vor nichts fürchten. Der Sprung tut nämlich zumeist brutal weh." Noch einige Zeit nach dem Sprung erklärte der Sieger "Ich sehe jetzt noch Sternchen."
Es muss krachen
Zum Auftakt dieses Gesäß-Wasserplatschen-Turniers hatten die 21 Teilnehmer, die zwischen sechs und 45 Jahre alt waren und in zwei Alterskategorien eingeteilt waren, jeweils zwei Sprünge zu absolvieren. Wichtig bei der Bewertung war unter anderem, dass nach dem Abgang vom Drei-Meter-Sprungbrett - der Großteil der Jüngsten wählte das Ein-Meter-Brett - neben einer möglichst hohen Wasserfontäne der Aufprall mit dem Hinterteil auf die Wasseroberfläche kräftig klatschen und damit deutlich hörbar sein soll. Berücksichtigt wird auch die Wasserverdrängung, die Körperhaltung und die Kreativität der ins Wasser abtauchenden Waghalsigen. So werden die Sprünge unter anderem "Anker", "Schlitzer", "offenes Brett" oder "Joga-Kanonenkugel" genannt.Als so mancher Rebell des Springens mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Wasser auftauchte sagte "Tschito", wie Michael Burger in Steinwiesen zumeist genannt wird: "Lächeln, mein Freund, lächeln, das wird schon wieder."
Einzug der Gladiatoren
Wie Gladiatoren waren die Teilnehmer ins Freibad eingezogen. Nach dem Erklären der Wertungsrichtlinien von Michael Burger ging es ans Eingemachte. Auch wenn nach den Sprüngen so manche Schmerzen hingenommen werden mussten, sah man allen Wasserratten an, dass sie Spaß an der ganzen Sache hatten. Da einige Schwergewichte dabei waren, meinte Burger nach dessen Absprung verschmitzt: "Hoffentlich sind jetzt keine Fliesen am Boden des Freibades zerbrochen." Da alle Sprünge von einer Jury bewertet und so die Besten nach einem Punktesystem ermittelt wurden, war auch der sportliche Aspekt nicht ganz unbedeutend. Schließlich gab es am Ende Pokale für die bestbewerteten Springer.
Bei den Jungen bis zwölf Jahre wurde der neunjährige Jamie Renk knapper Sieger vor Felix Neder und Philipp Weiß. Mit sechs Jahren war Vincent Hauck der jüngste Teilnehmer, der beim Kamikaze-Wettbewerb als Dritter sogar noch auf dem Podest stand. Gewinner wurde hier Philipp Weiß vor Jamie Renk. Nicht enttäuscht haben aber war auch Moritz Michel, Noah Schneider, Jakob Schopf und Toni Burger.
Bei den Mädchen sprang im wahrsten Sinne des Wortes Julina Feulner auf den ersten Platz. Es folgten Emilie Hauck und Anna Kuhnlein. Hauck holte sich den Kamikaze-Pokal vor Kuhnlein.
In der zweiten Altersgruppe ab 13 Jahre setzte sich Roland Schneider mit spektakulären Sprüngen an die Spitze. Es folgten Markus Schmittdorsch, Danny Hollendonner, Thomas Kuhnlein, Justin Bartosch, Peter Lindenberger, "Lindi" Lindenberger, Yannik Kuhnlein und Florian Büttner. Die besten beim Kamikaze waren Danny Hollendonner, Thomas Kuhnlein und Roland Schneider.
Viel Beifall für ihren Mut erhielt Helen Schopf, die in ihrer Kategorie die einzige Starterin gewesen war.
Dieser von Michael Burger geleitete Arschbomben-Wettbewerb fand im Rahmen des Steinwiesener Badfestes statt, das bei freiem Eintritt als interkulturelles Familienfest galt. Veranstalter war der DLRG-Ortsverband Steinwiesen, der von der Marktgemeinde und Wagners-Hotel unterstützt wurde.