Mit Loch an Loch soll Schluss sein
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Pressig, Dienstag, 05. August 2014
Der Pressiger Bau- und Umweltausschuss hat beschlossen, den Ausbau der Erhard-Klammt-Straße für 2015 vorzusehen - wenn genügend Geld im Haushalt dafür da ist.
Der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Marktes Pressig gingen am Montag einige Straßenbesichtigungen voraus. Es sind viele Straßen zu sanieren, doch das Gremium muss sich einig werden, welche Vorrang haben. Um alle Straßen kurzfristig zu sanieren, die dies nötig haben, fehlt das Geld.
So haben die Marktgemeinderäte Reinhold Heinlein (CSU) und Wolfgang Förtsch (SPD) neben der ursprünglich geplanten Besichtigung der Erhard- Klammt-Straße in Pressig auch angeregt, den Schützengrund- Platz am Feuerwehrhaus, die Schützengrundstraße und den Flößerweg sowie die Straße Am Teuschnitzer Berg in Förtschendorf und zwei Zufahrtsstraßen am Feuerwehrhaus in Brauersdorf zu begutachten. Ferner inspizierte das Gremium die Erhard- Klammt-Straße, den Nelkenweg und Rosenweg "Am Anger" in Pressig.
In der sich im Rathaus anschließenden Sitzung stellte der Leiter für Bauwesen, Andreas Schorn, die Vorschläge der Verwaltung mit ersten Kostenschätzungen vor. Wollte man die besichtigten Straßen alle voll ausbauen, käme gut und gerne ein Betrag von über zwei Millionen Euro zusammen, informierte Schorn.
Dass dies nicht kurzfristig machbar ist, war jeden im Gremium klar, denn der Bau- und Umweltausschuss hatte sich vor Jahren dazu entschieden, jährlich rund 300 000 Euro für Straßensanierungen im Haushalt einzustellen, was in den vergangen zwei Jahren auch eingehalten werden konnte.
Kämmerer Heinrich Grebner konnte auf Nachfrage von Klaus Derssel (CSU) auch noch keine definitiv klare Aussage über den Haushaltsabschluss 2014 geben. "Wir müssen bis Anfang 2015 abwarten", war sein Rat. Er empfahl aber, ebenso wie Bürgermeister Hans Pietz (FW), vorerst die Erhard-Klammt- Straße zu favorisieren. Die sei in einem katastrophalen Zustand. Beschlossen wurde, den Ausbau der Erhard-Klammt-Straße für das Jahr 2015 vorzusehen, vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel. Die Verwaltung wurde beauftragt, mögliche Fördermittel zu beantragen.
Wolfgang Förtsch wies darauf hin, dass die Freiwillige Feuerwehr Brauersdorf im August 2015 das 110. Jubiläum feiert. Vielleicht sollte man bis dahin doch die Straße um das Feuerwehrhaus instandsetzen, sagte er.
Reinhold Heinlein sprach die Hoffnung aus, möglichst viel Fördermittel zu erhalten, damit bald auch andere Gemeindeteile mit Straßensanierungen beglückt werden können und nicht nur Straßen in Pressig und Rothenkirchen ausgebaut werden.
Werner Löffler (CSU) bekräftigte die Meinung des Kämmerers, die Erhard-Klammt-Straße vorrangig auszubauen. Für den Anbau einer Mensa an der Grund- und Mittelschule Pressig wurde der Auftrag für die Verkehrswegearbeiten zum Preis von 23 348 Euro an die Firma Kürschner, Nordhalben, vergeben. Die Auftragsvergabe an die Firma Wagner, Lauscha, für Fliesen- und Plattenarbeiten musste zurückgenommen werden. Der Auftrag wurde neu an die Firma Krüger, Friesen, in Höhe von 6427 Euro vergeben.
Einer Bauvoranfrage für ein Einfamilienhaus mit Garage in Grössau sagte das Gremium das gemeindliche Einvernehmen zu. Die Straßenanbindung erfolgt über einen Schotterweg, während die Wasser- und Kanalerschließung laut Satzung durchgeführt und dem Bauwerber satzungsmäßig berechnet werden.
In diesem Zusammenhang regte Martin Welscher (FW) an, für die Zukunft ein Konzept zu entwerfen, nachdem im Flächennutzungs- und Bebauungsplan weitere Baugrundstücke in Grössau ausgewiesen werden und darin auch Klarheit über Erschließungskonditionen geschaffen wird. "Ich bin nicht für die Fortführung einer Feldwegepolitik bei Neubauerschließungen", wehrte sich Welscher gegen den eingeschlagenen Weg, Bauherren die Kosten für Straßenausbau zu ersparen, indem man nur Schotterwege zu den Anwesen anlegt.
Bürgermeister Hans Pietz informierte von einem Schreiben der Bahn AG, die Grundstücke entlang der ehemaligen Bahnlinie von Welitsch nach Heinersdorf veräußern möchte. Die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass hierfür derzeit kein Interesse besteht.