Mit Herzblut in der Gastronomie
Autor: red
Mitwitz, Freitag, 13. Februar 2015
Claudia Bethke, Leiterin des Hotel-Gasthofes Wasserschloss Mitwitz, ist erneut zur Ausbildungsbotschafterin ernannt worden. Ihr liegt besonders am Herzen, das Gastgewerbe für junge Menschen attraktiver zu machen.
Nach ihrer Kochausbildung mit anschließendem Küchenmeister in einer renommierten Hotelfachschule kehrt Claudia Bethke in ihre Heimat zurück. Zusammen mit ihrer Schwester Kerstin Bär leitet sie nun seit 19 Jahren Hotel und Gasthof Wasserschloss in Mitwitz. Der Familienbetrieb ist schon immer im Gastgewerbe engagiert und so wurde Claudia Bethke in diesem Jahr zum fünften Mal zur offiziellen Ausbildungsbotschafterin des bayeri schen Gastgewerbes ernannt.
"Früher habe ich schon in der Berufsschule Unterricht in Nahrungszubereitung gegeben, später habe ich dann in Bayreuth bei der IHK als Prüferin weitergemacht", erzählt die 51-Jährige über ihren Weg zur Ausbildungsbotschafterin.
Schulen werden besucht
"Als es dann darum ging, dass der bayerische Hotel und Gaststättenverband für jeden Landkreis einen Ausbildungsbotschafter ernennen wollte, stand ich für den Landkreis Kronach zur Verfügung", freut sich die Mitwitzerin. Neben Ausbildermessen bringt ihr Amt auch mit sich, Schulen zu besuchen, um dem Nachwuchs die Vorteile der Gastronomie zu vermitteln.
Mangel an Auszubildenden
"Derzeit haben wir zwei Auszubildende in der Küche, suchen aber noch für Service und Küche weitere Auszubildende", beschreibt die Meisterköchin die schwierige Lage, junge Leute in der Region für diese Berufe zu finden.
"Dabei gibt es so viele Möglichkeiten", weiß Claudia Bethke. Denn aus den fünf Basisausbildungen im Gastgewerbe stünden einem die Türen zu 111 Berufen in diesem Bereich offen. Auch die verschrienen Arbeitszeiten seien laut der Mitwitzerin ein Gerücht: "Die Arbeitszeiten sind gut.
Dank des Schichtdienstes muss keiner rund um die Uhr arbeiten", sagt Claudia Bethke. Doch woran liegt es dann, dass immer weniger Ausbildungsplätze in dieser Berufsschiene besetzt werden? Bethke begründet das mit dem veränderten Stellenwert des Berufsbildes in der Gesellschaft: "Damals, nach der Wende, hatten wir Anfragen ohne Ende. Die Gastronomie hatte einen ganz anderen Stellenwert." Die Gastronomin erinnert sich an Zeiten, in denen sie noch über 50 Bewerbungen im Jahr erhalten hatte.
Gute Berufschancen
Außerdem seien die Chancen nach der Ausbildung aussichtsreich: "Mit Kusshand würden sie überall genommen werden", so Claudia Bethke. Bei ihren Beobachtungen spricht sie nicht aus Sicht ihres eigenen Betriebes, sondern als Ausbildungsbotschafterin, die sich für die Gastronomie im Landkreis Kronach einsetzt: "Als Vertreterin des bayerischen Hotel- und Gastwirtschaftenverbandes stelle ich mich auch bei Schulen vor, um dort über die Gastronomie zu informieren und Schulpatenschaften zu übernehmen."
Als Köchin ist es ihr vor allem wichtig, dem Nachwuchs die Liebe zum Beruf und zur Qualität näher zu bringen. "Egal was man macht - korrektes, sauberes und professionelles Arbeiten", ist der erfahrenen Küchenchefin wichtig. Diesen Grundsatz verfolgt sie auch in ihrem eigenen Gasthof: "Von Spätzle bis zur Soße - wir machen alles selber." Mariell Dörrschmidt