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Mit den Bürgern im Austausch


Autor: Veronika Schadeck

Teuschnitz, Freitag, 14. Februar 2020

Susanne Daum möchte in Teuschnitz Nachfolgerin von Gabi Weber werden. Deshalb gründete sie, nachdem sich die CSU für einen anderen Kandidaten entschieden hatte, die Wählergruppe "Menschen im Mittelpunkt".
Diplom-Sozialpädagogin Susanne Daum will Teuschnitz' neue Bürgermeisterin werden.  Foto: Veronika Schadeck


"Wir haben die notwendigen Unterstützungsunterschriften zusammen", freut sich Susanne Daum. Seit 2014 ist die 51-Jährige CSU-Stadträtin, zuvor war sie zehn Jahre lang Ortssprecherin von Rappoltengrün. Und jetzt will sie den Chefsessel im Rathaus erobern: "Ich kann's, ich bin dafür geeignet!" Sie könne gestalten, sei sehr kommunikativ, könne sich in die Lage anderer Menschen hineinversetzen und vor allem auch den Menschen zuhören.

Die Diplom-Sozialpädagogin kann auf 28 Jahre Berufserfahrung in Jugendamt, Krankenversicherung, Justizvollzugsanstalt und als rechtliche Betreuerin zurückgreifen. Sie ist ständig mit Menschen in Kontakt und wurde mit deren unterschiedlichsten Lebenssituationen konfrontiert. Es ist für sie selbstverständlich, in einem landkreisübergreifenden Netzwerk mit Behörden und Fachstellen zu arbeiten. "Der Umgang mit Menschen prägt."

Schwarzes Kreuz als Treffpunkt

Die zweifache Mutter hat viele Pläne. Da sind zum einen die derzeit laufenden Projekte, die vollendet und danach vor allem mit Leben erfüllt werden müssen. Das "Schwarze Kreuz" soll nicht nur für Touristen und die Teilnehmer der Arnika-Akademie eine Anlaufstelle darstellen, sondern vor allem auch ein Treffpunkt für die Teuschnitzer und die Bürger der Region werden. Weitere wichtige Themen sind die einfache Dorferneuerung in Haßlach und die Vollendung der Sanierung im Stadtkern. Auch die Beseitigung von Leerständen und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum werden zu Aufgaben, ist Daum überzeugt. Zudem wolle sie die Jugendarbeit intensivieren und ein funktionierendes Netzwerk zur Unterstützung der Senioren im Alltag aufbauen.

Wichtig sei für sie auch, ein Augenmerk auf die kleinen Dinge des Alltags zu richten. Ein Bürgermeister müsse nicht nur Riesenprojekte im Auge haben, sondern sich auch bemühen, der Bevölkerung den Alltag zu erleichtern. Deshalb halte sie regelmäßige Gespräche mit den Bürgern für notwendig. "Ich muss wissen, welche Bedürfnisse und Sorgen die Menschen haben." Und: "Ich möchte die Bürger dort abholen, wo sie stehen."

Als einen Vorteil sieht Daum ihre Liste "Menschen im Mittelpunkt". Aufgrund dessen, dass 60 Unterschriften benötigt wurden, um zur Kommunalwahl zugelassen zu werden, sei es notwendig gewesen, die Bürger über "Menschen im Mittelpunkt" zu informieren. Dabei sei es zu guten Gesprächen und Diskussionen gekommen. Kommunalpolitik sei für die Teuschnitzer ein Thema, meint sie. Zumal die Bürger ja gleich zwischen vier Bürgermeisterkandidaten wählen können. "Von Politikmüdigkeit merke ich nichts."

Daum wohnt seit über 20 Jahren im Stadtteil Rappoltengrün. Längst ist die Arnikastadt ihre Heimat, in der sie zusammen mit ihrer Familie gerne lebt. Auch bringt sie sich seit Jahren für eine positive Entwicklung ihrer Heimatstadt ein. Das Ehrenamt wird bei ihr groß geschrieben. Susanne Daum ist die dritte Vorsitzende der Volkshochschule Kreis Kronach, sie ist im Pfarrgemeinderat, Lektorin, Kommunionshelferin, hilft in der Bibliothek, ist Schriftführerin bei der DLRG und Kassenprüferin beim Arnikaverein. Die Kirche, so berichtet sie, habe in ihrer Familie einen Stellenwert. Kirche sei nicht nur ein Ort des Betens, des Insichkehrens, sondern auch ein Ort der lebendigen Gemeinschaft.

Zuhause ist ruhiger Ausgleich

Trotz ihrer Berufstätigkeit, den Ehrenämtern und dem bevorstehenden Wahlkampf findet Daum auch ab und zu Zeit für ihre Familie und sich selbst. Ihr Zuhause, das umgeben von Natur ist, sei für sie ein Ort der Ruhe und Entspannung. "Mein Zuhause ist für mich der Ausgleich."

Jetzt, nachdem die erforderlichen Unterschriften für eine Zulassung zur Kommunalwahl für Daum und ihre Wählergruppe vorhanden sind, will sie mit dem Wahlkampf starten. Sie werde mit ihrem Team in allen Ortsteilen präsent sein, auch in Rappoltengrün mit seinen 39 Einwohnern.

"Uns geht es darum, mit den Bürgern in Austausch zu kommen." Daum geht - ebenso wie ihre drei Mitbewerber - von einer Stichwahl aus. Sie hofft, diese letztendlich für sich entscheiden zu können. Eines steht für die Diplom-Sozialpädagogin aber fest: "Die Kommunalpolitik wird künftig anders werden."

Eine Herausforderung sieht sie darin, dafür Sorge zu tragen, dass bei der nachfolgenden Generation "kein Frust" entsteht. "Wir brauchen die jungen Menschen fürs Ehrenamt, für die Kommunalpolitik, für die Vereine - denn ohne diese käme das Leben einer Gemeinde zum Erliegen.