Mit dem Lift zum Weißenbrunner Rathauschef
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Weißenbrunn, Donnerstag, 30. August 2018
Im Weißenbrunner Rathaus ist die Treppe für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer kein unüberwindbares Hindernis mehr.
Nun ist auch das Rathaus Weißenbrunn barrierefrei im Obergeschoss zu erreichen. Damit haben Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer, aber natürlich auch sonstige Personen, die schwer Treppen steigen können, leichten barrierefreien Zugang, zum Beispiel zum Rathauschef in dessen Büro oder aber auch in den Sitzungssaal zu Gemeinderatssitzungen oder Trauungen und in die Bücherei.
Über einen sogenannten Treppen-Schrägaufzug mit Plattform wird es Personen mit einer Gehbehinderung leicht gemacht, ohne Treppensteigen das Obergeschoss zu erreichen. Rollstuhlfahrer können auf eine Plattform fahren, werden vor der Auffahrt durch Automatismus abgesichert und steuern selbst den Aufzug nach oben.
Bürgermeister Egon Herrmann stellte die neue Errungenschaft der Gemeinde im Rathaus selbst vor und freute sich über eine hohe Förderung über das Kommunalinvestitionsprogramm (KIP). Dazu erklärte das Gemeindeoberhaupt: "Der Bund hat ein Sondervermögen Kommunalinvestitionsförderungsfonds in Höhe von 3,5 Milliarden Euro (Anteil Bayern 289,24 Millionen Euro) zur Förderung von Investitionen finanzschwacher Gemeinden und Gemeindeverbände in den Jahren 2015 bis 2018 eingerichtet. Am 7. Juli 2015 hat der Bayerische Ministerrat beschlossen, die gesamten auf Bayern entfallenden Mittel für Maßnahmen der energetischen Sanierung kommunaler Gebäude und Einrichtungen sowie für Maßnahmen des Barriereabbaus und des Städtebaus zu verwenden."
Gerade noch rechtzeitig
Er sei sehr froh darüber, rechtzeitig gehandelt und einen Förderantrag gestellt zu haben, denn gerade noch vor Ablauf der Frist bis Ende 2018 sei man fertig geworden. An den Gesamtkosten von rund 93 599 Euro beträgt die Förderung immerhin 82 400 Euro, so dass ein gemeindlicher Eigenanteil von 11 199 Euro bleibt. In den Kosten sind auch bauliche Maßnahmen wie ein neues Treppengeländer sowie neue Eingangstüren enthalten, die in den nächsten Wochen noch eingebaut werden.
Der Bürgermeister zeigt sich sehr dankbar gegenüber Gemeinderäten, die der Maßnahme zustimmten, und der Regierung von Oberfranken, die für die Bereitstellung der Fördermittel verantwortlich zeichnet. Trotz haushaltsloser Zeit, denn der Haushalt 2018 fand von der Aufsichtsbehörde bisher keine Genehmigung, tue sich dank diverser Förderprogramme viel.
Bei dieser Gelegenheit wies der Bürgermeister auf ein weiteres Projekt mit dem Titel "Ich fahr mit!" hin. Als Ergänzung zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) will man den örtlichen Individualverkehr nutzen, das heißt, Personen mit Auto nehmen Personen ohne Auto mit. Dazu werden in Kürze zwei gesondert gekennzeichnete "Mitfahrbänke" im Gemeindegebiet Weißenbrunn aufgestellt.
Mobilität wird verbessert
Wer mitfahren möchte, geht zu einer dieser Bänke, klappt das gewünschte Fahrtziel nach vorne und setzt sich auf die Bank. Es handelt sich um ein Modellprojekt "Aktive Bürgerschaft" des Caritasverbandes für den Landkreis Kronach. Weil man sich auf dem Land gegenseitig gut kennt und gegenseitig vertraut, sollte dieses System funktionieren, hofft der Bürgermeister und sieht durch diesen Service die Möglichkeit, die Mobilität in der Gemeinde zu verbessern.