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Minister Brunner besucht Bauernhof in Burggrub


Autor: Marco Meißner

Burggrub, Mittwoch, 07. Sept. 2016

Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner sprach in Burggrub mit den Bauern über ihre Probleme.
Staatsminister Helmut Brunner (r.) besichtigt den Hof von BBV-Kreisobmann Erwin Schwarz (l.). Mit dem Steinbacher Bürgermeister Klaus Löffler sprach er unter anderem über das Programm "Agrotourismus Frankenwald". Foto: Marco Meißner


"Auch wenn die Landwirte weniger werden, ihre Bedeutung nimmt nicht ab. Die Arbeit verteilt sich nur auf weniger Schultern", unterstrich Staatsminister Helmut Brunner (CSU) bei seinem Besuch auf dem Hof des BBV-Kreisobmanns Erwin Schwarz. Der Landwirt und einige seiner Berufskollegen hatten den Politiker zuvor auf regionale Problemfelder aufmerksam gemacht.


Programm trägt erste Früchte

Dass es auch positive Entwicklungen auf den Höfen gibt, darauf machten der Steinbacher Landwirt Johannes Fehn und CSU-Landratskandidat sowie Bürgermeister Klaus Löffler aufmerksam. Das dreijährige Programm "Agrotourismus Frankenwald" sei hervorragend, um den Menschen die Wertschöpfung durch die heimische Landwirtschaft näher zu bringen. Anfang 2017 laufe das Programm allerdings aus. Eine zu kurze Zeit, um einen dauerhaften Erfolg zu erzielen, wie ihnen Schwarz beipflichtete.
Guido Winter vom Amt für Landwirtschaft meinte ebenfalls: "Es wäre schön, wenn es eine Möglichkeit gäbe, eine solche Stelle fortzuführen." Löffler ergänzte, wie wichtig es generell sei, bei Bürgern und Bauern ein größeres Verständnis füreinander zu wecken.

Brunner musste sich aber auch mit vielen kritischen Fragen auseinandersetzen. Das Spektrum reichte von unglücklich gestalteten Werbeflyern für Schulbesuche auf den Höfen über die Schwarzwild-Problematik und eine ausufernde Bürokratie bis hin zum Verwahrlosen von Ausgleichsflächen in der Nachbarschaft mancher landwirtschaftlicher Betriebe.


Offen für Verbesserungsvorschläge

Für eine Vereinfachung der umstrittenen, weil komplizierten Schweine-Datenbank bat Brunner um Vorschläge aus der Praxis. In Sachen Schwarzwild tue er alles Mögliche, um eine Verbesserung der Bejagung zu erreichen, allerdings treffe er dabei auf Widerstände.

Weiter ging Brunner auf die Tierwohl-Diskussion ein. "Jeder neue Stall ist ein Fortschritt", betonte er. Jedoch müsse man den Landwirten auch eine vernünftige Frist für ihre Umstellungen geben. Deshalb wehrte er sich gegen ein Forderungsschreiben eines Handelsunternehmens, das den Landwirten hohe Hürden stellt.


Änderung wäre schwierig umzusetzen

Brunner sprach die Kritik heimischer Bauern an, dass manche Flächen von ihren Besitzern nicht ordentlich genutzt würden, sondern nur nach dem Motto "Flächenprämie kassieren und mulchen". Landwirt Klaus Siegelin unterstrich: "Dafür ist das Geld zu schade." Der Minister meinte allerdings, dass man nicht für jeden Landkreis eine eigene Regelung bei den Flächenprämien schaffen könne und man bei einer stärkeren Regulierung die vom Ackerbau dominierten Regionen aus derartigen Programmen ausschließen würde.

Insgesamt ist Brunner wichtig, dass die landwirtschaftlichen Produkte wieder vernünftige Preise erzielen. Er rief daher zu einem stärkeren Qualitätsbewusstsein beim Einkauf auf. "Die Bürger fordern, was wir haben: überschaubare Strukturen", betonte Brunner und monierte: "Dann rennen sie aber mit einer Sonderangebots-Mentalität los."