"Minis" sorgen für Lacher
Autor: Susanne Deuerling
Wallenfels, Sonntag, 28. Oktober 2012
Lustig ging es am Samstagabend und Sonntagnachmittag bei den Ministranten in Wallenfels zu. Dabei standen nicht nur Kinder und Jugendliche auf der Bühne.
Lachen ist gesund. Und wer beim bunten Abend der Ministranten in Wallenfels war, bleibt mit Sicherheit die nächsten Jahre gesund. Mit viel Engagement und Enthusiasmus sorgten die 46 Akteure auf und die zahlreichen Helfer hinter der Bühne für ein Feuerwerk an Gags, Wortklaubereien und Verwandlungskünsten dafür, dass diese Stunden unvergesslich bleiben werden.
Im "Gasthaus zum Schwarzen Ochsen" herrscht Kriegsalarm. Der flotte Wirt Franz hat seine ganze Barschaft und den Gasthof beim Kartenspielen an dubiose Subjekte verloren. "Nur meine falschen Zähne habe ich behalten, die haben keinem gepasst", meint Franz mit Galgenhumor. Gemeinsam mit seiner Kellnerin Zenzi und den Nachbarn Xaver und Vroni bekämpfen sie die Gauner mit ihren Waffen - Nudelholz, Pfanne, Besen und Teppichklopfer - bis sie von Polizeihauptwachtmeister Gänseklein mit Handschellen in Gewahrsam genommen werden. Am Ende wird doch noch alles gut, als der zukünftige Schwiegervater von Franz' Tochter Gabi aus Amerika den Schuldschein einlöst und das Gasthaus seinem Sohn zur Hochzeit schenkt. Dass dieser "Ami" auch noch die alte Liebe von Kellnerin Zenzi ist, macht die ganze Situation nicht gerade einfacher.
Wenn Ministranten in Wallenfels auftreten, beschränkt sich das Alter nicht auf Kinder oder Jugendliche. Die "Minisenioren" und das "Mittelalter der Minis" gehören dazu wie der Deckel zum Topf. So sind auch im Minichor alle Altersgruppen vertreten.
Georg Weiß, mit seinen 64 Jahren der älteste im Bunde, konnte von seinem Ministrantendienst nach dem Genuss von "Bohnen mit Speck" berichten. Auch die Tanzeinlage der älteren Generation mit dem "Truderinger Bauernballett" war unübertroffen. Für Überraschungen sorgten die jungen Ministranten mit ihren Sketchen und die Herren der Schöpfung machten in rosa und schwarzen Stumpfhosen eine - naja - gute Figur beim "etwas andern Tanz. Der heiratswillige Herr Bröseke hatte Schwierigkeiten mit seinem Sprachfehler und verärgerte seine Auserwählte dadurch sehr.
"Ich hundele mit Duchpuppe", sorgte für Verwirrung: "Schuldig" sprach Richter Holger Scholz am Ende der Gerichtsverhandlung nicht den Angeklagten sondern den Verteidiger alias Bürgermeister Peter Hänel, der sich mit dem Satz "Das habe ich gemacht" um Kopf und Kragen geredet hat. Christian Weiß als Henry Valentino-Ersatz im Gokart bei "Im Wagen vor mir" und Michael Weiß als Star beim "Vollwärmeschutz der Liebe" begeisterten jung und alt.
Sollte jemand im Theater solche Nachbarn haben, sucht er am besten sofort das Weite: Thomas und Katrin Weiß als Otto und Erna im Theater sorgten für Lachsalven, als Erna die Sauberkeit ihres Mannes wegen dessen Geruch bezweifelte. "Ich hab sogar die alten Socken dabei als Beweis, dass ich neue anhabe", verteidigte sich der Angetraute.
Bei seinen Dankesworten am Ende des tollen Abends konnte "Minipapa" Werner Stumpf mit Stolz auf "seine" Schützlinge, ob jung oder alt, zeigen und Standing-Ovations gab es beim Fazit "Unsere Pfarrei wäre ohne die Minis ein ganzes Stück ärmer".