Millionen für die Frankenwaldgruppe
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Donnerstag, 22. März 2018
Der Wasserzweckverband fällt unter die Härtefallregelung, alle Investitionen werden mit 50 Prozent vom Freistaat unterstützt.
Die Freude ist groß bei den Bürgermeistern und Verbandsräten, deren Gemeinden beziehungsweise Ortsteile zum Wasserzweckverband Frankenwaldgruppe (FWG) gehören. Denn am Donnerstag überreichte der frischgebackene Umweltminister Marcel Huber dem Vorsitzenden Jürgen Baumgärtner den ersten Förderbescheid für die aktuell angemeldeten Baumaßnahmen der FWG in Höhe von 1,4 Millionen Euro in München.
Künftig unterstützt der Freistaat alle Investitionen des Wasserzweckverbandes mit 50 Prozent. Somit hat die FWG die erste Stufe der Härtefallregelung nach den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) erreicht.
"Es ist wie ein Sechser in Lotto", freute sich die Bürgermeisterin aus Wilhelmsthal, Susanne Grebner, die zugleich stellvertretende Vorsitzende der FWG ist. Und: "Es ist eine starke Leistung, die Baumgärtner vollbracht hat!" Ihre Gemeinde bezieht das Wasser ausschließlich von der FWG. Laut Sanierungskonzept soll die Kommune in den nächsten 22 Jahren insgesamt 5 280 000 Euro an Investitionskostenbeiträgen leisten , um den von drei Ingenieurbüros errechneten Investitionsstau in Höhe von rund 65 Millionen Euro mit zu tragen.
Auch die Bürger werden entlastet
Im Herbst 2015, als Baumgärtner den Vorsitz der FWG übernahm, habe sie gedacht, das sei nicht zu schaffen. "Unser Vorsitzender hatte aber Mut und er hat alles gegeben!" findet sie anerkennende Worte. Sie freut sich, dass nun ihre Bürger entlastet werden können.
Und was sagt Baumgärtner selbst? Bescheiden winkt er ab, er spricht von einer Gemeinschaftsleistung. Er meint: "Mir fällt ein Stein vom Herzen!" Das erste Ziel sei nun erreicht worden. Aufgrund dessen, dass sämtliche Baumaßnahmen mit 50 Prozent unterstützt werden, müssen die Bürger nicht 20 000 Euro (gilt für 22 Jahre) an Ergänzungsbeiträgen aufbringen, sondern 5000 Euro und vielleicht auch weniger (gilt ebenso für 22 Jahre). "Die Frankenwaldgruppe ist nun auf Kurs!"
Jetzt ist dieStufe zwei das Ziel
Ausruhen will sich der Vorsitzende nicht. Er strebt nun die zweite Stufe der Härtefallregelung an. Das heißt, er wird weiter sanieren und investieren. Für dieses Jahr sind rund 18 Millionen Euro geplant. Sollte die zweite Stufe erreicht werden, könne man mit Förderungen zwischen 80 und 90 Prozent rechnen, meint er. Sein Ziel ist es, dass auch die 5000 Euro an Ergänzungsbeiträgen für die Bürger wegfallen und diese mit lediglich etwa 100 Euro mehr an Grundgebühren pro Jahr (aktuell sind es 108 Euro) ihren Beitrag zur Sanierung leisten müssen.
Und auch die Kommunen würden bei der zweiten Stufe bei den Investitionskostenbeiträgen um rund 50 Prozent, also um insgesamt sechs Millionen Euro entlastet. Jürgen Baumgärtner hat also etwas erreicht, woran keiner der Beteiligten geglaubt hat. Als er im Jahre 2015 den Vorsitz übernahm, lag die Förderquote bei null. Die ursprünglich vom Freistaat zugesicherten drei Millionen Euro waren weg, da ein Sanierungskonzept zum angesetzten Termin nicht vorlag. Binnen weniger Tage holte er nicht nur diese Summe zurück, sondern kam mit einem Förderbescheid in Höhe von sieben Millionen Euro aus München zurück.
Der Sanierungsplan sieht nun vor, die 140 Kilometer langen Leitungen in den nächsten 22 Jahren zu sanieren und neue Hochbehälter zu erreichten.