Mehr Kinder erlaubt, trotzdem ausgebucht
Autor: Veronika Schadeck
Marktrodach, Dienstag, 07. Februar 2017
Der Kindergarten "Villa Kunterbunt" darf 18 mindestens Einjährige aufnehmen. Jugendliche sollen bei der Skaterbahn einbezogen werden.
Die Gemeinde Marktrodach entwickelt sich weiter zu einer familienfreundlichen Gemeinde. Abgesehen davon, dass der Gemeinderat den Wunsch von Schülern zwecks Schaffung einer Skaterbahn positiv gegenübersteht, wird auch der gemeindliche Kindergarten "Villa Kunterbunt" mehr Kinder aufnehmen können. Die Fachaufsicht für Kindertagesstätten erteilte die Betriebserlaubnis dahingehend, dass 18 Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres und 75 Kinder ab dem dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt in der Einrichtung betreut werden können.
Wie Bürgermeister Norbert Gräbner diesbezüglich erläuterte, ist "Villa Kunterbunt" aber für 2017 bereits komplett ausgebucht. Was die Jugend betrifft, so soll diese stärker in das Gemeindeleben mit eingebunden werden.
Der Jugendbeauftragte Tobias Ernst (SBM) sprach von einer Befragung, in der die Wünsche der Heranwachsenden ausgelotet werden sollen. Im Zuge dessen sollen sie auch bei der Realsierung der Skaterbahn mit eingebunden werden. Es geht darum, dass sich die Jugend in Marktrodach wohlfühlt sowie ihre Gemeinde mitgestalten können und sollen. Dass nicht nur der Norden, sondern auch der Süden des Landkreises Probleme mit Leerständen hat, wurde bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend deutlich. Es ging um ein neues Förderprogramm, genau um die "Förderoffensive Nordostbayern".
Da das Gebiet in den letzten zwei Jahrzehnten von einem besonderen wirtschaftlichen Strukturwandel gezeichnet ist, soll nun im Rahmen der Städtebauförderung und der Dorferneuerung 2017 bis 2020 die Förderung von Maßnahmen zur Revitalisierung von Stadt- und Ortskernen in einigen oberfränkischen Landkreisen, darunter auch Kronach, auf einen Fördersatz von 90 Prozent angehoben werden. Die Aufstockung der Finanzhilfen soll zu einer Aufwertung der Region und Zuwanderung führen.
Klaus Steger (SPD) sprach die leer stehenden Häuser in Zeyern an. Es müsste doch möglich sein, dass die Gemeinde derartige Gebäude zu einem symbolischen Preis erwerben könne. Danach könnte man die "Schandflecken" mithilfe der Fördergelder abreißen oder sanieren. "Mit den Leerständen muss etwas passieren, so können wir das nicht weiterlaufen lassen!" Das Förderprogramm sei nicht dazu gedacht, entgegnete Bürgermeister Gräbner. Das würde ja auch dazu führen, dass Eigentümer, die ihr Eigentum vernachlässigt haben, noch belohnt würden. Außerdem habe sich die Regierung von Oberfranken dahingehend klar ausgedrückt, dass dieses Programm nicht dazu gedacht sei. Lediglich Gebäude an prägnanten Stellen könnten berücksichtigt werden. "Das ist immer vom Einzelfall abhängig."
Wie Gräbner weiter erläuterte, sei die Gemeinde bereits bei der Regierung von Oberfranken gewesen. Man denke nun daran, unter anderem das ehemalige Rathaus in Oberrodach anzumelden. Gräbner wies darauf hin, dass entsprechende Anträge bis zum 28. Februar der Regierung vorliegen müssten. Anträge sollten deshalb bis 23. Februar in der Gemeinde eingebracht werden.
Einstimmig befürwortete das Gremium den Vorschlag der Gemeinde, dass der öffentliche Feld- und Waldweg im Bereich des Hochwasserdamms von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden darf. Weiterhin folgte das Gremium dem Vorschlag des Bürgermeistes, im kommenden Jahr die energetische Sanierung des Rathauses mit Dach und Außenfassade in Angriff zu nehmen. Hier gibt es einen Zuschuss (119 400 Euro) aus dem Kommunalen Investitionsprogramm. Zudem denkt das Gremium an die Sanierung des Gebäudes der alten Schule in Seibelsdorf. Hier werde ein Zuschuss von 66 000 Euro erwartet. Allerdings stünden die Ermittlungsergebnisse noch aus.
Aufgrund dessen, dass im Zuge der Arbeiten für die Ortsumgehung Zeyern ein öffentlicher Feld- und Waldweg mit einer ausreichend befestigten Fahrbahnoberfläche geschaffen wird, kam das Gremium überein, diesen für Wanderer und Radfahrer freizugeben. "Dadurch wird das Radwegenetz optimiert", so Gräbner.