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Marktrodach gibt viel aus für Kinderbetreuung


Autor: Veronika Schadeck

Marktrodach, Dienstag, 20. März 2018

Der Gemeindehaushalt für 2018 ist beschlossene Sache. In Großvichtach soll in diesem Jahr die Dorferneuerung abgeschlossen werden.
Der Kindergarten in Oberrodach weist ein Defizit von 336.000 Euro. Insgesamt investiert die Gemeinde 560.000 Euro in die Kinderbetreuungseinrichtungen. Archiv


Der Haushalt 2018 ist unter Dach und Fach. Das Zahlenwerk wurde am Montagabend in der Gemeinderatssitzung einstimmig beschlossen. Bei den Ausführungen des Kämmerers, Andreas Buckreus, wurde deutlich, dass die öffentlichen Einrichtungen Defizite aufweisen. Zudem wurde ersichtlich, dass die Gemeinde mit 560 000 Euro pro Jahr viel Geld in die Kinderbetreuung investiert. Davon entfallen allein für den gemeindlichen Kindergarten in Oberrodach 336 000 Euro an.


Stabile Haushaltslage

Ein Defizit in Höhe von 170 000 Euro wurde beim Freibad versursacht, hierbei sind die Sanierungsmaßnahmen nicht mit eingerechnet. Auch beim Abwasser ist ein Minusbetrag von 102 000 Euro vorhanden. Trotz allem ist die Haushaltslage der Gemeinde stabil und der Schuldenstand konnte reduziert werden. Buckreus wies darauf hin, dass 2018 voraussichtlich keine Kassenkredite erforderlich sein werden. Allerdings werden in den folgenden Jahren Kredite in einem überschaubaren Rahmen notwendig sein.

Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD) ging auf geplante Investitionen in 2018 ein. Demnach soll unter anderem die Dorferneuerung in Großvichtach abgeschlossen werden. Der Dorfteich in Kleichvichtach soll neu gestaltet werden. Weiterhin sollen Sanierungsmaßnahmen am Rathaus und an der alten Schule in Seibelsdorf durchgeführt werden.

Zudem will die Gemeinde die Sanierung des Kindergartens in Unterrodach mit unterstützen. Dieser befindet sich im Eigentum der Kirche. Rund 625 000 Euro sind dafür bereitgestellt, davon gibt es 420 000 Euro an Förderungen. Weitere Projekte sind die Erschließung des Baugebiets Steinbruch, die Sanierung des Kanals in der Jahnstraße und die Sanierung des Rehenbachs.

Bezüglich der Sanierung des Börstlabachs sprach Gräbner davon, dass sich die Gemeinde entschlossen habe, die Maßnahme nicht ins ISEK mit aufzunehmen, sondern den Bach bereits im Vorfeld herzurichten.

Nach dem Ausbaggern habe sich herausgestellt, dass sich viel Dreck und Schlamm im Bach angesiedelt habe, zum anderen kamen auch an der Stützmauer entlang der Hauptstraße Beschädigungen zum Vorschein. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es für die Sanierung dieser keine Städtebaumitteln gebe. "Es handelt sich hier um einen notwendigen Unterhalt".

Die Regierung von Oberfranken sehe höchstens eine Möglichkeit für eine Förderung darin, dass ein Mehrwert geschaffen werde. Dies könnte der Kauf des dahinterliegenden Grundstücks sein oder die Gestaltung des gesamten Baches vom Angerwehr aus. Sie würde die dafür erforderliche Machbarkeitsstudie finanziell unterstützen.

Er wies darauf hin, dass nach Auffassung des Bauamts es logischer wäre, die neu sanierte Straße nicht zu öffnen und somit auf ein Baugrundgutachten zu verzichten. Sinnvoll wäre eine Anböschung an der straßenseitigen Ufermauer vorzunehmen, um damit die Standsicherheit der Mauer zu gewährleisten. Der Bach könnte im Anschluss neu angelegt werden. Damit zeigte sich er Marktgemeinderat einverstanden. Thomas Hümmrich (SPD) regte an, einen Fußweg bei der neu angelegten Böschung mit zu schaffen.


Thema Tempokontrollen

Monika Resch stellte in der Bürgerfragestunde den Antrag auf Geschwindigkeitsmessungen während des Berufsverkehrs. Sie fragte auch nach den Tätigkeiten des Arbeitskreises Verkehr. Sie habe den Eindruck, dass sich da nicht viel bewege. Sie sprach den Verkehr in der Kreuzbergstraße an und fragte, ob denn jemals eine Verkehrsüberwachung dort stattgefunden habe. Sie fragte nach den Stellen, in denen Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen werden. "Wir sagen diese bewusst nicht", so Bürgermeister Gräbner, denn kann könnten sich die Kraftfahrer darauf einstellen.

Alfred Klinger forderte, dass alle übrigen Gemeindeteile des Marktes Marktrodach ebenso neue Anschlagstafeln wie die Zeyerner bekommen. Zudem bemerkte er: "Nicht nur der fahrende, sondern auch der parkende Verkehr ist in Marktrodach ein Problem!"

Danach informierte Gräbner, dass die Gemeinde auch in diesem Jahr zu der Aktion "Zamm geht's" aufrufe. Das bedeutet, dass an einem Samstag im April Spielplätze oder öffentliche Bereiche gesäubert werden. Hierfür werden Helfer gesucht.


Leerstände sollen aktiv angeboten werden

Weiter will die Gemeinde leerstehende Wohnungen und Anwesen im Marktgemeindegebiet aktiv Kaufinteressenten anbieten. Deshalb wird derzeit eine Bestandsermittlung durchgeführt. Eigentümer beziehungsweise Erbengemeinschaften können ihr Objekt bei der Gemeinde melden.
Zudem wies Gräbner darauf hin, dass das Verbrennen von pflanzlichen Abfällen im bebauten Innenbereich ganzjährig verboten ist. Im Außenbereich müssen die Feuer mindestens einen Tag vorher Telefon unter 09261/603110 angemeldet.

Er sprach weiter die Ferienbetreuung an , die in den Sommerferien vom 20. August bis 7. September in Zusammenarbeit mit der Caritas angeboten wird. Der Beitrag beträgt pro Kind 49 Euro.

Als Schöffen wurden für die Geschäftsjahre von 2019 bis 2023 vorgeschlagen: Tobias Ernst, Hubert Bähr, Maria Pezold, Torsten Erhardt und Andrea Becker.


Eckdaten des Haushalts

Schuldenstadt: 5 112 000 Euro
Einnahmen: Einkommenssteuerbeteiligung 1 860 000 Euro, Schlüsselzuweisungen 1 115 000 Euro
Gewerbesteuer 820 000 Euro, Baulandverkauf 160 000 Euro, Kanalgebühren 225 000 Euro.
Ausgaben: Personalkosten 1 899 950 Euro, Kreisumlage 1 390 000 Euro, Gewerbesteuerumlage 200 000 Euro, Kreditzinsen 147 000 Euro, Straßenunterhalt 330 000 Euro.