Versorgung gefährdet: Ludwigsstadt sucht händeringend einen Mediziner
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Freitag, 16. November 2018
Seit Wochen sucht die Stadt Ludwigsstadt dringend einen Arzt beziehungsweise eine Ärztin. Nun hat die Stadt ein Fachbüro eingeschaltet.
Ludwigstadt benötigt einen Mediziner: Es gehe darum, die medizinische Versorgung im Bereich der Allgemeinärzte zu sichern und neue Fachärzte nach Ludwigsstadt zu bringen, erklärte Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) am Donnerstagabend bei der Bürgerversammlung in der Hermann-Söllner-Halle.
Nora Kindl kann aus gesundheitlichen Gründen ihre Praxis nicht mehr weiterführen. Außer ihr gibt es zwar noch einen Allgemeinarzt, der aber in absehbarer Zeit in Rente gehen wird. Die bisherigen Bemühungen blieben erfolglos. Für 15 000 Euro wurde nun ein Fachbüro beauftragt. Dieses soll Anfang Dezember die Arbeit aufnehmen und die Suche unterstützen. Der Stadtrat hofft auf Ergebnisse bereits im ersten Quartal 2019.
Arzt im Angestelltenverhältnis?
Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es Möglichkeiten gebe, einen Arzt auch in ein Angestelltenverhältnis zu übernehmen. Mehr Details wollte er nicht preisgeben.
Auch Landrat Klaus Löffler (CSU) hat seine Unterstützung zugesichert. Er habe als ehemaliger Steinbacher Bürgermeister mit dem Tod des damaligen praktizierenden Hausarztes eine derartige Situation erlebt, erklärte er. Der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung sei in der Gesundheitsregion Kronach dringend notwendig, trage diese doch zur Attraktivität einer Region bei.
Verschiedene Projekte realisiert
Folgte man den Ausführungen des Bürgermeisters, so hat sich in Ludwigsstadt - nicht zuletzt dank großzügiger Förderungen - in den letzten Monaten einiges bewegt. So konnten verschiedene Projekte angegangen beziehungsweise realisiert werden. Ehrhardt sprach unter anderem von der Digitalisierung der Schule, der Errichtung eines Fitnessparks und von der städtebaulichen Aufwertung der B 85 - Kronacher Straße. In die Sanierung von Ortsstraßen investierte die Stadt 70 000 Euro.
Hinzu kommt die Revitalisierung der KEZ-Brache. Dort entsteht eine Anlage mit neun Wohnungen und einer Gewerbeeinheit. Die Realisierung ist für 2019 vorgesehen. Es ist ein gemeinsames Projekt zwischen dem Investor, der Saco GmbH mit Gerd Sembale, und der Stadt. Die Stadt beteiligte sich finanziell am Abriss und an der Hangsicherung. Aufgrund dessen, dass das ursprüngliche Konzept - dieses sah mehr Wohnungen vor - aufgrund zu geringer Nachfrage nicht zum Tragen kam, erwirbt nun die Stadt drei Wohneinheiten. Rund drei Millionen Euro sollen in dieses Projekt fließen. An Eigenmitteln wendet die Stadt dafür 150 000 Euro auf.
Realisiert werden sollen weiterhin unter anderem eine Parkscheune in Lauenstein, ein Dorfgemeinschaftshaus in Lauenhain und auch der Ersatzneubau des Bauhofgebäudes.