Lucas-Cranach-Campus nimmt weiter an Fahrt auf
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Montag, 27. Januar 2020
Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Montag ein Kommunalunternehmen ins Leben gerufen. Dieses soll den Lucas-Cranach-Campus nicht zuletzt mit Blick auf erforderliche Grundstücke und Immobilien vorantreiben.
Mit der Gründung des Kommunalunternehmens "Lucas-Cranach-Campus KU des Landkreises Kronach" nimmt die Entwicklung der Kreisstadt zum Hochschulstandort weiter an Fahrt auf. Am Montag wurde in der Kreistagssitzung eine entsprechende Satzung verabschiedet.
Demnach hat das Kommunalunternehmen seinen Sitz in der Stadt Kronach. Das Stammkapital liegt bei 100 000 Euro. Die Aufgabe von "Lucas-Cranach-Campus KU" ist es nun, die hochschulorientierte Regionalentwicklung durch Konzeptionierung, Planung, Bau und Ertüchtigung sowie die Zuverfügungstellung von Grundstücken und Immobilien auf dem Gebiet des Landkreises zu sichern beziehungsweise voranzutreiben. Die Stadt Kronach, so Michael Schaller von der Abteilung Zentrale Angelegenheiten im Landratsamt, könne jederzeit dem "Lucas-Cranach-Campus KU" beitreten.
Das Kommunalunternehmen setzt sich aus einem Vorstand zusammen, der auf die Dauer von fünf Jahren bestellt und vom Verwaltungsrat gewählt wird. Dieser besteht aus dem Landrat, der auch den Vorsitz innehat, und sechs weiteren Mitgliedern. Bis zum 30. April 2020, also bis zum Ablauf der derzeitigen Legislaturperiode, setzt sich der Verwaltungsrat aus Jürgen Baumgärtner, Hans Rebhan und Bernd Liebhardt (CSU) zusammen. Seitens der SPD-Fraktion sind im Verwaltungsrat Richard Rauh und Ralf Pohl vertreten. Von den Freien Wählern ist Rainer Detsch mit dabei.
"Wir werden der Satzung zustimmen", betonte Edith Memmel (Grüne). Allerdings sei sie nicht mit der Besetzung des Verwaltungsrats des Lucas-Cranach-Campus KU" einverstanden. Wenn dieser Campus modern gestaltet werden solle, erachte sie es als notwendig, dass auch Frauen, kleinere Parteien und Gruppierungen mit dabei sind. Der Anteil weiblicher Studenten nehme zu. "Wir brauchen einen familienfreundlichen Campus." Sie sei überzeugt, dass diesbezüglich die Frauen bessere Anregungen hätten.
Es habe alles gut begonnen, aber die Zusammensetzung des Verwaltungsrates sei ein Rückschritt, so Petra Zenkel-Schirmer von der Frauenliste. Sie forderte die größeren Fraktionen auf, den Worten Söders, nämlich das Parlamente und Gremien weiblicher werden müssen, auch Taten folgen zu lassen. Ziel müsse es sein, dass es nicht um die Verteilung von Posten gehe, sondern dass der Campus ein Alleinstellungsmerkmal besitze.
Richard Rauh (SPD) warf die Frage auf, ob die beiden Rednerinnen meinten, dass nur Frauen einen familienfreundlichen Campus entwickeln könnten?
Wirtschaftlicher Bereich
CSU-Fraktionsvorsitzender Bernd Liebhardt wies darauf hin, dass das Kommunalunternehmen "Lucas-Cranach-Campus KU" nur für den wirtschaftlichen Bereich verantwortlich sei. Für die Ausrichtung des Campus werde eine Stiftung ins Leben gerufen. Außerdem können der Vorsitzende des Verwaltungsrats bei Sitzungen Dritte miteinladen. "Wir haben im Kreistag immer alle mitgenommen"