Über den gesamten Dienstag zog sich die Bergung eines Lasters in der Nähe von Steinberg im Landkreis Kronach hin. Dessen Fahrer war in die lange Sackgasse Tiefenbachstraße geraten und beim Rückwärtsfahren im Bankett versunken.
Erneut hat sich ein Laster in der engen und kurvenreichen Tiefenbachstraße bei Steinberg festgefahren. Der mit etlichen Tonnen aufgerollter Stahlbänder beladene rumänische Sattelschlepper drohte umzustürzen. Eine zeit- und personalaufwendige Bergung durch das THW Kronach und Kulmbach sowie die Feuerwehren aus Steinberg, Wilhelmsthal und Wallenfels und eine auf Laster-Bergung spezialisierte Firma aus Buchbach war am Dienstag die Folge der Havarie.
Der Fahrer des rumänischen Lkw war am Montagabend von seinem Navi in die Tiefenbachstraße gelotst worden. Doch das ist eine Sackgasse, denn die Tiefenbachstraße mündet nach zweieinhalb Kilometern in einen nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbaren Waldweg.
Gegen Umstürzen gesichert
In der Dunkelheit wollte der Fahrer die lange Strecke nicht rückwärts fahren und entschied zusammen mit seinem Beifahrer, die Nacht im Laster zu verbringen. Am Dienstag, als es hell wurde, fuhr er rückwärts. Bereits nach einer kurzen Strecke touchierte er mit dem rechten hinteren Eck den Hang, wodurch der Unterfahrschutz verbogen wurde. Gegen 9 Uhr versank er mit der linken Seite im aufgeweichten Bankett und drohte umzustürzen.
Zuerst musste der Havarist durch an Bäumen befestigte Stahlseile gegen Umstürzen gesichert werden. Das übernahm die auf schwierige Bergungen spezialisierte und entsprechend ausgerüstete Ortsgruppe Kulmbach des Technischen Hilfswerks.
Da direkt daneben der Tiefenbach fließt, beschlossen die Rettungskräfte von der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks, zunächst etwa 1000 Liter Diesel aus den Tanks in Behälter der Feuerwehr Wilhelmsthal umzupumpen.
Radlader im Einsatz
Nachdem dies erledigt war, trat die Ortsgruppe Kulmbach des Technischen Hilfswerks erneut in Aktion. Ein Radlader mit Knicklenkung, mit dem man auch auf engstem Raum manövrieren kann, wurde mit einem Tieflader nach Steinberg geschafft. Mit dem Radlader hoben die rund 30 Einsatzkräfte des Kulmbacher THW die schweren Stahlbandrollen von der Ladefläche. Das war schwieriger als gedacht. Die Rollen auf der rechten Seite wurden mit Hilfe von Ketten angehoben. An die Rollen auf der linken Seite der Ladefläche kam der Radlader jedoch nicht. Also zog man die Rollen mittels Seilwinde eines THW-Lasters und an einem Baum befestigter Umlenkrolle auf die rechte Seite der Ladefläche.
Erst als der Auflieger entladen war, konnte die Firma Reier aus Buchbach den Havaristen mittels Seilwinde ihres Bergelasters wieder auf die Fahrbahn ziehen. An ein erneutes Beladen mit den Stahlrollen war jedoch nicht zu denken. Der Sattelzug muss erst auf Beschädigungen untersucht werden. Dazu wurde er zu MAN nach Neuses geschafft und dort gecheckt.
Erst gegen 20 Uhr war die Bergung abgeschlossen.
Immer sind die armen Navi's schuld. Das tut denen doch auch weh! Daß da normalerweise jemand am Lenker sitzt, und verpflichtet ist, zu seiner Frontscheibe rauszuschauen, tut ja nix zur Sache. Dann noch keine Softwareupdates da drauf, und dann kommt's: Wenn möglich, bitte wenden.
Stimmt, mit einem Blick durch die Scheibe hätte er sofort erkennen müssen, dass die Straße zwei Kilometer später unvermittelt im Wald endet.
Es wäre interessant zu erfahren, ob sich am Beginn der Straße ein Schild "Sackgasse" befindet.
Wenn ja, hätte der Fahrer Bescheid wissen müssen.
Wenn nicht, dann nicht. Dann müßte die verantwortliche Gemeinde die Bergungskosten tragen.
aber wenn ich die Straße sehe, fahr ich da nicht mit'm 40 Tonner rein, schon allein wegen Traglast und der Breite von dem Ding. Mit einem Holzlaster mag's ja gehen. Und ja, ich habe einen CE Führerschein.