Liederkranz Gundelsdorf: Überleben oder Untergang
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Gundelsdorf, Sonntag, 11. Januar 2015
Der Gesangverein "Liederkranz Gundelsdorf" kämpft um seine Zukunft. Mit einem Diskussionsabend erhoffen sich die Verantwortlichen neue Ideen - und vielleicht neue Sänger.
"Überleben oder Untergang", so dramatisch sieht der Gesangverein "Liederkranz Gundelsdorf" seine momentane Situation. Um ein Einstellen des Gesangs auf lange Zeit hinaus zu vermeiden, unternehmen die beherzten Sangesbrüder im Gesangverein noch einmal einen Anlauf und ein Aufbegehren als letzten Rettungsversuch. Der Gesangverein "Liederkranz Gundelsdorf lädt für Mittwoch, 14. Januar, um 19.30 Uhr, zu einem Diskussionsabend in den Gemeindesaal in Gundelsdorf ein.
Gerne werden dann Anregungen und Vorschläge aus der Bevölkerung entgegengenommen, wie man den Sängermangel überwinden könnte. Zusätzlich sucht man eine/n Chorleiter/in, der/die bereit ist, eine neue Sangesgruppe zu führen und neues Liedgut einzustudieren.
"Wir sind für alle Stilrichtungen offen, ob Swing, Gospel, Schlager selbstverständlich auch christliche Kirchenlieder und mehr", betont Vorsitzender Werner Reinhardt und freut sich auch, dass eine jüngst durchgeführte Werbeaktion bereits einige Neumitglieder brachte.
Schöner Probenraum
Es ist auch ein schöner Probenraum vorhanden, in dem noch viele Pokale an eine erfolgreiche Sängerzeit in Gundelsdorf erinnern. Schon im Sommer vergangenen Jahres hatte man einen letzten öffentlichen Auftritt, weil die Chorstärke ganz einfach zu schwach wurde, um noch einen Chorgesang auf gutem Niveau zu ermöglichen. Mangels Sängern konnten seither keine öffentlichen Auftritte des Männerchores mehr erfolgen. Man will aber nichts unversucht lassen, um den Chorgesang im Kronacher Stadtteil wieder aufleben zu lassen. Dazu erwägt man auch die Erweiterung und Öffnung des Chores auf einen gemischten Chor oder auch die Gründung eines Frauenchores.
Das alles soll an dem Diskussionsabend am Mittwoch durchleuchtet und durchdacht werden. Dazu sind nicht nur Sangeswillige eingeladen, sondern auch Bürgerinnen und Bürger, die Vorschläge, Anregungen und Ideen einbringen, wie denn der Gesangverein in seiner primären Aufgabenerfüllung belebt werden kann.
"Der über 500 Einwohner zählende Stadtteil sollte eigentlich in der Lage sein, 20 oder 30 Sängerinnen und Sänger hervorzubringen, die den über 100- jährigen Gesangverein mit Leben erfüllen", betont Vorsitzender Werner Reinhardt. "Es macht keinen Sinn, mit nur sieben, acht oder - wenn es ganz gut geht - nur neun Sängern, mehrstimmige Liedsätze zu interpretieren."
Reinhardt bedauert, dass man trotz aller möglicher Anstrengungen keine neuen Sänger begeistern konnte und schon gar nicht von jüngeren Männern die sehnlichst erwünschte Verstärkung erhalte. "Vielleicht machen, wie so oft im Leben, die Frauen den Männern wieder Mut, indem sie mit ihren Singstimmen dem Gesangverein neues Leben einhauchen", so der Vorsitzende. Deshalb sieht der Gesangverein dem Diskussionsabend eigentlich auch mit Zuversicht entgegen.