Lieder berühren die Herzen der Kronacher
Autor: Heike Schülein
Kronach, Freitag, 10. Mai 2013
Die Schüler der Bibel-Werkstatt der Herzog-Otto-Mittelschule Lichtenfels brachten ihr neues Stück "The Contest" auf die Bühne des Kronacher Kreiskulturraums. Die Besucher waren von dem Musical begeistert.
Es ist soweit. Der "Contest" - ein Wettbewerb für junge Sängerinnen an der Herzog-Otto-Mittelschule in Lichtenfels - hat begonnen. Auch die beiden Schwestern Janina und Loreen nehmen daran teil - ohne vom Auftritt der jeweils anderen zu wissen. Beide haben ein Lied geschrieben und darin verarbeitet, wie es gerade in ihnen aussieht.
Und wer wird der Gewinner des "Contests"? Das erfahren die Gäste im Kronacher Kreiskulturraum, die gerade mit den Tränen kämpfen, nicht. Wer letztlich mehr Punkte auf dem Konto hat, ist auch unwichtig. Das Wort "gewinnen" erhält nämlich eine völlig neue Bedeutung, da durch die Lieder die Schwestern und ihre Mutter wieder zueinander finden und ermutigt werden, einen neuen Anfang zu machen - mit sich und mit Gott.
Mit dieser Versöhnung endet das Musical und hinterlässt ein tief berührtes Publikum. Als der große Applaus einsetzt und die Gäste den Mitwirkenden für zwei Stunden Musik und Theater danken, steht den Kindern und Jugendlichen das Strahlen in ihre Gesichter geschrieben.
Verdienter Applaus
Und sie haben sich den Beifall für ihre Aufführung redlich verdient, haben sie doch schauspielerisch und gesanglich mehr als überzeugt. Aber noch wichtiger als das: Ihr Spiel und ihr Gesang haben berührt. Mit Ernst und Hingabe verstanden es die Darsteller, die frohe Botschaft des Herrn zu vermitteln, die Heilsbotschaft von wahren Freunden und dem Glauben, die das Leben der Menschen positiv verändern können - vor allem aber vom Geliebt-Sein von Christus, vor dem wir ganz wir selbst sein dürfen.
Die Hauptperson Janina (Janina Scheller) fühlt sich in dem Musical als Versagerin - ungeliebt, unverstanden und unnütz -, weil ihre Schwester Loreen (Loreen Dusold) immer alles besser kann. In der Nacht packt sie das Notwendigste zusammen und steigt in den nächstbesten Zug. In der Großstadt schläft sie zwischen Hauseingängen im Schlafsack und gerät an drei Mädchen, die ihr eine falsche Freundschaft vorgaukeln. In Wirklichkeit aber haben sie es nur auf ihr Geld abgesehen. Als dieses aufgebraucht ist, sind auch sie weg.
Da taucht Elisa (Elisa Nuscher), eine Straßenmusikerin, auf. Sie gewinnt Janinas Vertrauen und nimmt sie mit zu sich. Nun findet ausgerechnet in der Heimatstadt von Janina ein "Contest" für junge Sängerinnen statt. Die Straßenmusikerin schlägt Janina vor, daran teilzunehmen. Zu Hause sind Janinas Schwester und ihre Mutter (Tabea Surenthiran) in großer Sorge. Dennoch möchte Loreen unbedingt am "Contest" teilnehmen. Beim großen "Finale" treffen schließlich die Schwestern aufeinander.
Rollen perfekt ausgefüllt
Jesus' Heilsbotschaft als Musical zu verarbeiten, hätte kitschig werden und danebengehen können. Ging es aber nicht: Es ging unter die Haut. Der Ernst und die Hingabe der Jugendlichen und Kinder, mit denen sie in ihre Rollen schlüpften, spielten und sangen, ergriffen die großen und kleinen Zuhörer. Die Spielszenen, Lieder und Chöre waren sorgfältig einstudiert, "saßen" und wurden mit Begeisterung vorgetragen. Die frisch agierende Schauspieler-Riege spielte nicht nur toll, auch die Lieder wurden sauber und textverständlich vorgetragen, und das - nach der Premiere in Lichtenfels - an zwei Abenden vor großem Publikum.
Die Einzelrollen waren ideal besetzt. Mit viel Einfühlungsvermögen gaben die Mitwirkenden großen Menschenthemen wie Hoffnung, Glaube und Liebe, aber auch Ängsten und Sehnsüchten viel Raum. Gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Ralf Lehnert sowie Keyboarder Daniel Milton, die für das Komponieren der durchwegs selbst geschriebenen Lieder beziehungsweise die Einstudierung verantwortlich zeichneten, schufen sie ein berührendes, musikalisches Glaubensbekenntnis. Es war eine tolle Leistung der jungen Akteure - und sehr mutig noch dazu!