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Letzte Möglichkeit ist Gebührenerhöhung


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Dienstag, 23. April 2013

"Die Wasserversorgung ist unser Sorgenkind". Dies sagte Werkleiter Peter Maaß in der Werkausschusssitzung der Stadtwerke Kronach. "In der Wasserversorgung hat sich im Jahr 2012 der Trend eines rückläufigen Wasserverkaufs weiter fortgesetzt."
Peter Maaß


Demnach liegt der Wasserverkauf von 855 465 Kubikmetern um 7,5 Prozent und damit um 69 535 Kubikmeter unter dem in der Gebührenkalkulation für den Zeitraum 2010 bis 2013 angenommenen Wert. "Das tut weh", erklärte der Werkleiter, der zugleich von einer ähnlichen Tendenz in der Abwasserentsorgung berichtete. In diesem Bereich lag die Einleitungsmenge in 2012 mit 878 377 Kubikmetern um 66 623 Kubikmeter (minus 7,1 Prozent) unter dem angenommenen Wert von 945 000 Kubikmeter.

Auf Grund dieser rückläufigen Zahlen gestaltet sich der Wirtschaftsplan der Stadtwerke mit den Betriebszweigen Wasserwerk, Erlebnisbad, Parkdeck, Entwässerung, Bestattungswesen, Bauhof und Energie. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 3,06 Millionen Euro vorgesehen. Als Schwerpunkte nannte Maaß die energetische Sanierung der Kläranlage und die Erneuerung der Hauptleitung Dörfles/Friesen für die Wasserversorgung.

Für den Bauhof sind die Ersatzbeschaffung eines Fahrzeugs und ein Teilabschnitt der dringend erforderlichen Erneuerung der Heizungsanlage vorgesehen. Im Bereich Energie ist die Ergänzung der Photovoltaikanlage der Lucas-Cranach-Schule auf dem Turnhallendach und optional der erste Bauabschnitt am Parkplatz Crana Mare eingeplant.

Aufwendungen von fast zehn Millionen Euro

Für 2013 stehen damit den Aufwendungen in Höhe von rund 9,79 Millionen Euro Erträge von rund 7,564 Millionen Euro gegenüber. Da Verpflichtungen der Stadtwerke an die Stadt bestehen, die nicht geleistet werden können, beläuft sich die Gesamtbelastung der Stadt aus dem Wirtschaftsplan der Stadtwerke auf rund 389 000 Euro. Um ihren Aufgaben nachzukommen benötigen die Stadtwerke ein Darlehen über 1,210 Millionen Euro, das erstmals höher als die Tilgungsleistung von einer Million Euro liegt.

Deshalb müsse man sich seitens der Stadt etwas einfallen lassen, betonten Markus Wich (CSU), Marina Schmidt (SPD) und Hans-Georg Simon (Freie Wähler).

Es werden mehrere Lösungsansätze gesucht. Unter anderem könnte man für den Abwasserverbrauch eventuell einen zweiten Zähler einführen. Längerfristig sollte vor allem Kontakt mit benachbarten Kommunen und Zweckverbänden aufgenommen werden, um diese an die Wasserwerke Kronach zu integrieren. Denn Wasser habe man in Kronach genug. Letzte Möglichkeit wäre eine Gebührenerhöhung, die man aber vorerst vermeiden möchte. Es werden andere Lösungen bevorzugt.