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Lausbub begeistert beim Schauspiel


Autor: Susanne Deuerling

Marktrodach, Sonntag, 23. Juni 2013

Alle 120 Kinder der Grundschule Rodachtal waren bei der Inszenierung des Stücks "Pinocchio" mit eingebunden. Seit einem halben Jahr übten die Schüler aus der ersten bis vierten Klasse dafür. Auf der Bühne ging es bunt zu. Es gab sogar ein Puppentheater.
Pinocchio (Katrin Schnell, rechts) will nichts mehr von der listigen Füchsin (Janina Hellgeth, 2. von links) und dem schlaue Kater (Emma Köstner, links) wissen und kümmert sich um seinen Vater Geppetto (Marius Jagusch).  Fotos: Susanne Deuerling


Wer kennt ihn nicht, den lustigen frechen Holzbuben, der so gerne ein richtiger Junge werden will? Viele haben sich schon an der Aufführung von Pinocchio versucht. Nicht alle hatten Erfolg. Die Inszenierung von Förderlehrerin Irene Hartmann an der Grundschule Rodachtal in Marktrodach begeistert.

Irene Hartmann hat die passenden Einlagen ausgesucht, damit alle Klassen mitmachen können. Ebenso die musikalischen Untermalungen wählte sie aus. Die Förderlehrerin schrieb das Stück um, so dass es genau auf ihre Schauspielgruppe passt. Seit einem halben Jahr probt sie mit den 19 Schauspielern aus der dritten und vierten Klasse. Diese schlüpfen in insgesamt 33 Rollen, die erst einmal gelernt werden müssen. Bunte Kostüme und aufwendiges Schminken rundet die Vorbereitungen ab.

Jeder hat seine Aufgabe

"Ich mache auch mit", erzählte Kiara Richter aus der Klasse 3b stolz.

Zwar ist sie nicht in der Schulspielgruppe, aber sie spielt Querflöte im Schulorchester und rennt bei der "Spielplatzszene" mit einem Springseil über die Bühne. Alle Kinder der Grundschule spielen mit. So gesellen sich zu den 19 Schauspielern noch viele Tänzer, Sänger, Musikanten und Statisten.

Insgesamt sind 120 Kinder mit dem Stück beschäftigt. Auffällig sind die bunten Kostüme und die geschminkten Gesichter. Aber all das passt zu einer Pinocchio-Aufführung, die eben etwas anders ist.

Natürlich schnitzt auch in der Rodachtalhalle Meister Geppetto (Marius Jagusch) aus einem Holzstamm, den er von Meister Kirsch (Albin Thaci) gekauft hat, eine Holzpuppe.

Aber schon der Holzstamm kann reden und der geschnitzte Junge sowieso. Er soll in die Schule gehen, doch da fängt schon alles an. Ein Puppentheater gastiert in der Stadt, herrlich dargestellt von Schülern und Schülerinnen der vierten Klasse, die wirklich geschminkt sind wie große Puppen. Da verkauft Pinocchio (klasse Katrin Schnell) sein Lesebuch, um auch in das Theater zu gehen.

Naiver Holzjunge

Doch die listige Füchsin (Janina Hellgeth) und der schlaue Kater (Emma Köstner), denen er begegnet, haben nichts Gutes im Sinn. Der kleine Junge soll seine Goldstücke auf dem Wunderfeld im "Land der Einfallspinsel" vergraben, damit ein Baum wächst und viele Goldstücke daran hängen. Ganz naiv glaubt der Holzjunge den beiden "Anlageberatern". Zum Glück ist die Fee (Antonia Groh) auf seiner Seite und hilft ihm immer wieder aus dem Schlamassel.

Als Pinocchio endlich wieder zur Schule gehen will, trifft er Kinder, die ins Spielland fahren und er kann einfach nicht widerstehen und steigt ebenfalls in den Bus. Doch dort merkt er, dass immer nur spielen und Nichtstun auch nicht so schön ist. Er will nach Hause zu seinem Vater Geppetto, der ihn schon völlig entkräftet sucht.

Viertklässler spielten Puppen

Pinocchio schleppt die schweren Säcke von Bäckermeister Brezel (Hannah Müller), um Essen und Trinken für seinen armen Vater zu verdienen. Er hat endlich begriffen, worauf es im Leben ankommt und die gute Fee ist endlich zufrieden mit ihm.

Vor und im Spiel wurden die fantastischen Schauspieler unterstützt von der Flötengruppe der zweiten und Sängern der dritten Klasse. Dem Marionetten- und Puppentanz der vierten Klasse und dem Lied "Pinocchio" der beiden ersten Klassen. Das Schulorchester zusammen mit der neuen Percussionsgruppe spielte "den Jakob" und die Klassen 3a und 3b verwandelten die Bühne in einen großen Spielplatz. Abgerundet wurde das Theater mit dem Tanz "Klick-klack" der zweiten Klasse.

Das wunderbare, abwechslungsreiche, vergnügliche aber auch lehrreiche Theaterstück begeisterte nicht nur Zuschauer, sondern auch Schulleiterin Annegret Hümmrich, die mit ihrem Lob nicht hinter dem Berg hielt. Für sie war das Schulspiel "Pinocchio" auch ein Anlass, Danke zu sagen. Danke an die Kinder natürlich, die ihre Sache so großartig machen, aber auch Danke an Irene Hartmann, ohne deren Talent so eine Inszenierung wahrscheinlich gar nicht möglich wäre.

Auch dieses Jahr wurde um eine freiwillige Spende gebeten. Diesmal soll sie den vom Hochwasser betroffenen Schulen im Landkreis Deggendorf zugute kommen.