Laster bleibt in Kronacher Altstadt hängen
Autor: Friedwald Schedel
Kronach, Dienstag, 02. Juni 2015
Der Fahrer eines 40-Tonners hat sich am Montagabend in der Oberen Stadt in Kronach verfranzt. Die Polizei und die Feuerwehr halfen bei der Millimeterarbeit durch die Strau zurück. Eigentlich wollte der Mann in die Blumau, doch sein Gefährt passte nicht durch das enge Bamberger Tor hindurch.
Der Fahrer eines Sattelschleppers wird sein Billig-Navi verfluchen, denn das Gerät, das nur für Personenwagen gedacht ist, lotste ihn am Montagabend durch die Strau in die Obere Stadt und forderte ihn dazu auf, die Kronacher Altstadt durch das Bamberger Tor wieder zu verlassen.
Das wäre gründlich misslungen, denn durch das enge Tor passt gerade die Drehleiter der Kronacher Feuerwehr, nicht jedoch ein Fünfachser. Also musste der Unglücksrabe die Feuerwehr und die Polizei zu Hilfe rufen, damit er aus der Mausefalle, in die er sich mit seinem 40-Tonner manövriert hatte, wieder herausfand.
Woher kam er bloß?
Woher der Mann kam, war auf Grund von Verständigungsschwierigkeiten nicht herauszubekommen. Entweder von der Staatsstraße 2200 vom Friesener Kreisel oder - wahrscheinlicher - von der Südbrücke. Dort darf man, wenn man von Süden her kommt, nicht nach links Richtung Nordbrücke und Gundelsdorf abbiegen, sondern muss eine Umleitung über Friesen fahren.
Bei der nächsten Gelegenheit hatte ihn anscheinend das Navi nach links und durch die Obere Stadt geschickt, denn das Ziel des türkischen Lasters war die Blumau - für Personenwagen durchaus über die Obere Stadt erreichbar, nicht jedoch für Laster. Der Sattelschlepper blieb auf der Schütt stehen, der Fahrer war fassungslos. Feuerwehr und Polizei konnten ihm nur raten, zu drehen und den gleichen Weg zurückzufahren - durch die Strau. Doch das war leichter gesagt als getan.
Das war Millimeterarbeit
Der Weg zurück war Millimeterarbeit und manchmal sah es danach aus, dass der Sattelschlepper in der Strau hängen bleiben würde. Mit mehreren Einweisern der Feuerwehr und Blaulichtbegleitung der Polizei fuhr der türkische Fahrer durch die Strau wieder zurück zur Friesener Straße. Es sah so aus, als ob er einen Balkon abrasieren würde, doch er konnte den Sattelauflieger ein paar Zentimeter absenken, so dass der 40-Tonner, ohne etwas zu beschädigen, wieder auf den rechten Weg gebracht werden konnte.