Druckartikel: Landratsamt reist "Farbenfroh durch die Welt"

Landratsamt reist "Farbenfroh durch die Welt"


Autor: Heike Schülein

Kronach, Dienstag, 08. Mai 2018

Seit Montag ist in der Galerie im Landratsamt eine Ausstellung mit Bildern von Roland Wachter aus Kehlbach zu sehen.
Roland Wachter, Kreiskulturreferentin Gisela Lang und Landrat Klaus Löffler (von links) freuen sich über die gelungene Ausstellung.Heike Schülein


Fliegende Häuser über den Bildern, florale Ungeheuer, Bäume und Wolken mit Gesichtern: Die halbgegenständlichen Seelen- und Traumlandschaften von Roland Wachter strahlen Positives aus und erzählen Geschichten aus einer märchenhaften Welt. Hierzu gehören Tiere, Phantasieblumen und Fabelwesen ebenso wie ganz alltägliche Dinge, die der Maler in seine Bilderwelten voller fröhlicher Farbigkeit setzt.

"Was will er uns damit sagen?" Diese Frage stelle sich ihr - so Kreiskulturreferentin Gisela Lang bei der gut besuchten Ausstellungseröffnung am Montag - immer wieder beim Betrachten der Bilder. Die "verknoteten" Fantasien des Malers drückten - ihrer Meinung nach - dessen Träume und Sehnsüchte nach anderen, von ihm noch nie bereisten Orten wie beispielsweise Paris oder Dubai aus.

"Eigentlich müsste die Ausstellung "Farbenfroh durch die Welten" heißen", meinte sie, schicke doch Wachter, der sich selbst "Orlando von Neurosa" nennt, in seinen Bildern quasi seine Fantasie auf Reisen. Wenn man sich länger damit beschäftige, erkenne man durchaus ein sich hindurch ziehendes, logisches Konzept. Sie wünschte ihm, in seiner Schaffenskraft noch mehr an Ruhe und Gelassenheit wie auch Klarheit zu gewinnen.


Erste große Ausstellung

Für den leidenschaftlichen Hobbymaler handelt es sich - mit Ausnahme einer kleineren Bilderschau in Steinwiesener "Gerberhaus" im Jahre 2015 - um seine erste größere Ausstellung. "Ich sehe die heutige Ausstellung als Sprungbrett", meinte Wachter in seiner Begrüßung. Gemalt hat der gebürtige Teuschnitzer schon immer gerne, am liebsten mit Wasserfarben. Beruflich war er als Arbeiter in der Porzellanfabrik Goebel überwiegend in der Porzellanbearbeitung eingesetzt. Aber auch das Bemalen gehörte teilweise mit zu seinem Tätigkeitsfeld.

"Durch das Malen drücke ich meine Gedanken und Gefühle auf Leinwand aus. In meiner Fantasie reise ich durch viele Länder",verriet Wachter, der nach - einer eingelegten Schaffenspause - seit rund einem Jahr wieder mit seinem Hobby voll durchstartet. Die ungewöhnliche Kombination von Öl, Acryl und Wachsmalkreiden entdeckte er vor rund 15 Jahren für sich. Seine unverwechselbaren Bilderwelten entstehen zu Hause in seiner Wohnung. "Ich male keine Bilder ab, sondern speichere das Gesehene in meinem Kopf und male dann aus der Erinnerung", verrät er.

So entstand beispielsweise sein Eiffelturm-Bild, nachdem er im Fernsehen einen Film über die Sehenswürdigkeit gesehen hatte. Das Schwierigste für ihn sei der Bildaufbau, wofür er sich viel Zeit lasse. Mit seinen Werken wolle er den Menschen Freude machen. Daher male er positive Bilder, die man gerne um sich herum habe und die für gute Laune sorgten. Dies wolle er auch mit seinem nicht ganz so ernst zu nehmenden Künstlernamen "Orlando von Neurosa"ausdrücken.

Die vielen Gesichter - beispielsweise in Bäumen oder Wolken - erklärt er so: "Normalerweise schauen ja die Menschen die Bilder an - bei mir ist es umgekehrt."

Von einem bewegenden Moment sprach Landrat Klaus Löffler, der Roland Wachter schon seit rund 25 Jahren kennt. Gerne habe man dessen - an die Kreiskulturreferentin herangetragenen - Wunsch einer eigenen Ausstellung entsprochen. "Es ist wichtig, an seinen Träumen festzuhalten", freute sich der Landrat mit dem Kehlbacher, für den Malen mehr als ein Hobby, sondern eine Berufung darstelle. Dies unterstützte man gerne, indem man seine Bilderwelten nunmehr im Landratsamt einer breiten Öffentlichkeit vorstellt.

Wie immer hatte die Kreiskulturreferentin ein passendes originelles Geschenkausgesucht: Wachsmalkreide für noch mehr Schaffenskraft sowie Bärlauch aus seiner Heimatstadt Teuschnitz. Die Ausstellung der größtenteils verkäuflichen Bilder kann bis 25. Mai zu den regulären Öffnungszeiten des Amtes betrachtet werden.