Landratsamt Kronach: Antwort auf "nicht immer sachliche Diskussion"
Autor: Redaktion
Kronach, Dienstag, 16. Juni 2020
Das Kronacher Landratsamt ging in einer Pressemitteilung am Dienstag auf eine öffentliche Diskussion über Vergütungen und Posten ein.
Das Kronacher Landratsamt ging in einer Pressemitteilung am Dienstagnachmittag auf eine Diskussion ein, die sich in den vergangenen Tagen unter anderem in den Sozialen Medien entwickelt hatte. "Aufgrund der nicht immer sachlich geführten öffentlichen Diskussion, bei der es um die Ämter, Aufgaben und Vergütungen des Landrats und seiner Stellvertreter ging", möchte die Behörde die Bürger informieren.
"Landräte sind kommunale Wahlbeamte und werden mit der Annahme ihrer Wahl für den Zeitraum ihrer Amtszeit Beamte auf Zeit", heißt es in dem Schreiben. Ihre Besoldung sei gesetzlich geregelt. Die Einstufung in die Besoldungsgruppen erfolge auf der Grundlage der Einwohnerzahl des jeweiligen Landkreises.
Wegen des Einwohnerrückgangs im Landkreis Kronach sei Landrat Klaus Löffler (CSU) nicht wie seine Vorgänger in die Besoldungsgruppe B6, sondern in die Besoldungsgruppe B5 eingestuft, für die ein monatliches Brutto-Grundgehalt von 9369,63 Euro festgelegt sei. Als Beamte auf Zeit erhielten Landräte für die durch das Amt bedingten Mehraufwendungen eine vom Kreistag festgelegte Dienstaufwandsentschädigung, die bei Klaus Löffler 1352,78 Euro betrage.
Enormer Arbeitsaufwand
"Wenn nach der Angemessenheit der genannten Beträge gefragt wird, sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden: Landrat Klaus Löffler trägt als Chef Verantwortung für insgesamt 319 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren dienstliches Handeln. Diese Verantwortung als Leiter des Landratsamtes erstreckt sich sowohl auf die staatliche Kreisverwaltungsbehörde als auch auf die kommunale Landkreisverwaltung mit all ihren Außenstellen und Einrichtungen", wird in der Pressemitteilung betont.
Als ein Gradmesser der kommunalpolitischen Verantwortungsfülle könne das Haushaltsvolumen des Landkreises Kronach dienen, das sich für 2020 auf 83,8 Millionen Euro belaufe. "Zum Vergleich: In einem Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 25 Millionen Euro verdient der Geschäftsführer laut www.impulse.de, der Internetpräsenz des Unternehmer-Magazins ,Impulse‘, durchschnittlich 344 000 Euro im Jahr."
40 Stunden Woche - bei Weitem überschritten
Aussagekräftig seien besonders auch die Angaben zur Arbeitszeit des Landrats: Gesetzlich vorgegeben seien 40 Stunden in der Woche. "Laut Kalender hat sein Arbeitstag im Durchschnitt aber zwischen zwölf und 14 Stunden. Hinzu kommen diverse Termine an den Wochenenden, so dass eine durchschnittliche Arbeitswoche des Landrats etwa 80 Stunden umfasst." In der Regel sei Klaus Löffler also deutlich über 300 Stunden monatlich für seine vielfältige Aufgabenerfüllung im Einsatz.
Der gewählte Stellvertreter des Kronacher Landrats erhalte für die Wahrnehmung dieser Funktion eine Entschädigung nach dem Maß der besonderen Inanspruchnahme als kommunaler Wahlbeamter. Diese Entschädigung betrage aktuell 1619,39 Euro monatlich. Mit diesem Betrag sei eine Vertretung des Landrats für einen zusammenhängenden Zeitraum von jeweils bis zu vier Wochen abgegolten.