Lärm-Messung im Windpark Hain-Ost - Ein Ergebnis, zwei Interpretationen
Autor: Marian Hamacher
Küps, Mittwoch, 13. März 2019
Vor fast einem halben Jahr fanden die von Anwohnern geforderten Lärm-Messungen im Windpark Hain-Ost statt. Nun liegen die Resultate endlich vor - doch beendet scheint das Thema noch lange nicht.
Das Warten hat ein Ende. Fast ein halbes Jahrist inzwischen vergangenen, seitdem Messingenieure damit begannen, herauszufinden, ob die Windräder im Windpark Hain-Ost zu laut sind oder nicht. Das am Mittwoch (13.03.2019) vom Kronacher Landratsamt veröffentlichte Ergebnis dürfte den Anwohnern - die die Messungen lautstark gefordert hatten - allerdings nur bedingt gefallen.
Grob lässt sich die sogenannte "immissionsschutzrechtliche Gesamtbewertung" nämlich so zusammenfassen: Ja, die Windräder sind zu laut. Aber nur ein bisschen. Der 2014 im Genehmigungsbescheid festgelegte Schallleistungspegel von 106 Dezibel (dB(A)) werde "geringfügig um 0,2 bis 1,3 dB(A) überschritten", heißt es in der Pressemitteilung, des Landratsamts.
"Die Dinger sind einfach zu laut"
Das Ergebnis mache ihn "fast ein wenig schadenfroh", reagiert Helmut Schiffner auf das neueste Kapitel im bereits gut gefüllten Windpark-Buch. Beim bayerischen Landtag hatte er eine Petition eingereicht, die sich gegen den Bau der Windräder richtete (wir berichteten). Er agierte seit Beginn der Planungen für den Windpark als einer der schärfsten Kritiker.
"Jetzt hat man sich so viel Mühe gegeben, auf dem freien Feld zu messen, damit die Werte möglichst niedrig sind - und es hat dennoch nicht gereicht. Die Dinger sind einfach zu laut", sagt er. Nun könne zwar darüber gestritten werden, um wie viel, aber für ihn stehe fest, dass die Überschreitung noch viel höher wäre, wenn nicht auf einem Feld, sondern im Ort gemessen worden wäre. "Ich fordere nach wie vor, dass das jetzt zum Anlass genommen wird, die Messungen vor Ort zu machen", betont er. "An den Schlafzimmerfenstern der Leute und nicht auf dem freien Feld."
Überrascht habe ihn allerdings die Reaktion des Landratsamtes. Auch wenn es lange gedauert habe, sei es "endlich mal ein bisschen Konsequenz". Denn aufgrund der Ergebnisse habe die Behörde die Betreiberfirma "SWI Windpark Hain-Ost GmbH" am 27. Februar in einem Schreiben aufgefordert, den Pegel auf den zulässigen Wert abzusenken. Um die 106 dB(A) zu erreichen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Etwa durch eine Optimierung der Anstellwinkel der Rotorblätter, eine verbesserte Windnachführung oder eine Reduzierung der maximalen Rotorgeschwindigkeit.