Küpser Ortsteile sollen schöner werden

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Die alte Schule in Oberlangenstadt Foto: Archiv/Friedwald Schedel
Die alte Schule in Oberlangenstadt  Foto: Archiv/Friedwald Schedel

Der Marktgemeinderat Küps beschloss für Oberlangenstadt und Burkersdorf die Dorferneuerung. Es gibt hohe Zuschüsse. Integrationsbeauftragte Ursula Eberle-Berlips berichtete über die Unterstützung für syrische Asylbewerber. Dabei stößt sie auf viele bürokratische Hürden.

Für die Dorferneuerung Oberlangenstadt/Burkersdorf wurde unter dem Beifall der vielen Zuhörer aus den beiden Gemeindeteilen ein Durchführungsbeschluss gefasst. Es gibt vorerst 90 Prozent Zuwendungen. Bürgermeister Herbert Schneider (parteilos) befürchtete, dass dieser Prozentsatz nicht auf Dauer gehalten werden könne, aber es wäre wichtig, das Verfahren zu eröffnen, da Handlungsbedarf bestehe.

Die Dauer dürfte bei mindestens zehn Jahren liegen. Die entscheidende Rolle spiele das Amt für ländliche Entwicklung. Der Burkersdorfer Ortssprecher Volker Wündisch begrüßte, dass in dem Ortsteil eine kleine Dorferneuerung durchgeführt werde und hoffte, dass die Projekte nicht in der Schublade verschwinden. Wichtig wäre ein Vereinsheim, das man in einem bestehenden Gebäude unterbringen solle. Wolfgang Neumann (SPD) wies darauf hin, dass in Oberlangenstadt viel getan werden müsse.



Trommelwehr ist kaputt

Heiko Meusel sprach zu Beginn der Sitzung an, dass die Antriebskette des Trommelwehrs beim Dezember-Hochwasser gerissen sei. Bei der Anlage handle es sich laut Wasserwirtschaftsamts um ein Industriedenkmal, das marode sei. Er befürchtete, dass die Trommel zerstört werde und es Überschwemmungen gebe. Nach Abfluss des Wassers und Niedrigwasser würde es zu Schäden an Gebäuden, Flora und Fauna kommen.

Das Wehr liege im Verantwortungsbereich des Wasserwirtschaftsamts, der Markt sei aber nicht aus der Pflicht zu nehmen. Es müsse ein Konzept erstellt werden, entweder Neubau oder Sanierung.

Bürgermeister Schneider erinnerte an seine Bemühungen, mit dem Wasserwirtschaftsamt zu einer Lösung zu kommen. Das Amt sei aufgefordert, Pläne vorzulegen.


Emotionale Bestandsaufnahme

Integrationsbeauftragte Ursula Eberle-Berlips (CSU) gab eine emotionale Bestandsaufnahme zur Flüchtlings- und Asylthematik in Küps in den vergangenen Monaten. Sie habe die Aufgabe maßlos unterschätzt. Nach einem Sondierungstreffen seien schon die ersten Schulkinder nach Küps gekommen. Vermieter seien gleichzeitig "Kümmerer", denn mit dem Bereitstellen von Wohnraum sei es nicht getan. "Es ist alles so unheimlich kompliziert", bedauerte Ursula Eberle-Berlips die Bürokratie.

Sie habe einen Leitfaden erstellt, den sie auch für den Landkreis zur Verfügung stelle. Ein großes Problem bei allen Behördengängen sei die Sprache. Deshalb brauche man überall Dolmetscher. Integration könne nur gelingen, wenn die Flüchtlinge Deutsch lernen. "Sie wollen wirklich!" Erwachsene besuchten einen Deutschkurs in Kronach, der große Erfolge zeige.
Man habe sechs Flüchtlingsfamilien in Küps. Fünf davon seien aus Syrien. "Ich habe noch nie so viel Leid gehört und gesehen, was die Leute berichtet haben und in ihren Rucksäcken und Plastiktüten mitgebracht haben." Sie dankte den vielen Unterstützern. "Die Leute gehen bebend vor Angst ins Rathaus. Sie gehen raus und sagen: ,Gutes Haus!‘" Die Kinder würden gut integriert. Es werde viel getan, dass die Kinder ihre Traumata überwinden.


Schlüssel zur Integration

Asylbwerber könnten für einen Stundenlohn von 1,05 Euro beispielsweise im Bauhof Arbeiten übernehmen, denn auch Arbeit sei ein Schlüssel zur Integration. Ursula Eberle-Berlips war sich sicher, dass die Asylbewerber-Zahlen im neuen Jahr deutlich steigen.

Die Bürokratie müsse vereinfacht werden, sonst reibe man sich an der Basis auf. Ohne die Ehrenamtlichen wäre die Flüchtlingsfrage nicht zu bewältigen. Im Januar werde ein Treffen des Offenen Asylkreises Küps stattfinden. "So furchbar anstrengend manches ist, es ist aber vieles unheimlich schön", zog sie ein Resümmee.

Bürgermeister Schneider war tief beeindruckt von den Schilderungen und dankte für das Engagement. Wenn Integration gelingen solle, sei ein Mitwirken von vielen Kümmerern wichtig. Er war sich sicher, dass man die richtige Persönlichkeit für diese Aufgabe gefunden habe.

Bürgermeister Herbert Schneider (parteilos) informierte, für die 380-kV-Leitung Redwitz-Schwandorf (Ostbayernring) werde ein Ersatzneubau geplant, der weitgehend parallel zur bestehenden Leitung verlaufe. Der Markt könne bis zum 29. Januar eine schriftliche Stellungnahme geben. Der Beschluss darüber werde in der Sitzung vom 26. Januar gefasst.


Investitionsprogramm

Drei Maßnahmen des Marktes Küps könnten in das kommunale Investitionsprogramm (Kip) aufgenommen werden: Austausch und Erneuerung der Fenster in der Mittelschule (Kosten: fast eine Million Euro), Aufzug im Rathaus (70 000 bis 101 000 Euro) und energetische Maßnahmen (95 000 Euro) im Anwesen "Am Hirtengraben 6a" (ehemaliges Hausmeistergebäude). In dieser Priorisierung wurden die Maßnahmen von der Verwaltung vorgeschlagen, wobei die Schule samt Schwimmhalle favorisiert wurde. Dies beschloss das Gremium einstimmig.

Bürgermeister Herbert Schneider blickte zurück, im Jahr 2015 sei Vieles erreicht und geleistet worden, um die Gemeinde voranzubringen. Er sprach dabei besonders die Breitbandversorgung und die Erschließung von Bauland an. Ursula Eberle-Berlips (CSU) wünschte, dass man während der Feiertage Kraft tanke, weil man die im kommenden Jahr sicher brauchen werde. Dieter Lau (SPD) sagte, bürgerschaftliches Engagement sei wichtig. Man habe noch große Aufgaben vor sich. Helga Mück (FW) dankte für die konstruktive Zusammenarbeit.