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Küps zieht seine Klage zurück


Autor: Veronika Schadeck

Küps, Mittwoch, 26. Juli 2017

Der Ausbau der B 173/B 303 hat nach Aussage der Fachleute keine negativen Auswirkungen auf den Hochwasserschutz von Au.
In diesem Bereich in Au käme es zu Überschwemmungen, wenn unterhalb der Brück nicht geräumt wäre. Foto: Veronika Schadeck


Die Küpser ziehen ihre Klage bezüglich der Vermutung, dass der geplante Ausbau der B 173/B 303 den Hochwasserschutz von Au nachteilig verändern würde, beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zurück. Das beschloss der Gemeinderat am Dienstagabend in seiner Sitzung mit einer Gegenstimme.

Wie Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) erklärte, habe sowohl das Straßenbauamt Bamberg, das Wasserwirtschaftsamt als Gutachter und die beiden Ingenieurbüros Köhler/Bad Steben und "Stadt-Land-Fluss Ingenieurdiensten GmbH" (S-L-F) festgestellt, dass die Straßenbaumaßnahmen in den relevanten Bereichen des Hochwasserschutzes Au zu keiner nachteiligen Veränderung führen.

Sie könne den Beschlussvorschlag nicht mittragen, so Helga Mück (FW). Sie ging auf die Ursache der Klage ein, wonach im Überschwemmungsgebiet im Bereich der Rodach Straßenbaumaßnahmen durchgeführt und im Zuge dessen der Flusslauf verlegt werden soll. Die Berechnungen der Ingenieurbüros könne der Gemeinderat nicht kontrollieren. Weiterhin vermisse sie, dass die Situation im Bereich der Kremnitzmühle in den Berechnungen keine Berücksichtigung fand.

"Einen hundertprozentigen Schutz vor Hochwasser gibt es nicht", so Johannes Hübner von S-L-F, der einen aktuellen Sachstandsbericht bezüglich des Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzepts gab. Inhaltlich ging es unter anderem darum, welche Möglichkeiten es gibt, Schäden bei einem Jahrhunderthochwasser verhindern zu könne. Weiterhin fand eine Überprüfung der bestehenden Hochwasserschutzeinrichtungen statt. Der größte Bedarf bezüglich Hochwasserschutz, so Hübner, bestehe im Umfeld der Brücke Traber Straße und beim Hochwasserdamm Au.

Im Bereich der Brücke über die Zweinzen an der Traber Straße sei im Laufe der Zeit viel Sediment eingetragen worden. Starker Bewuchs vor, unter und hinter der Brücke habe die Hochwassergefahr verschärft. Hier herrschte der größte Handlungsbedarf.

Mittlerweile sei der übermäßige Bewuchs im Gewässerbett und an den Böschungen beseitigt worden. Bei regelmäßigem Unterhalt des Gewässers könne die Gefahr minimiert werden.

Hübner berichtete vom Freibordmaß für den Hochwasserdamm Au, der bei einem Jahrhundertereignis teilweise unter zehn Zentimeter liegt. Es sei nötig, das Freibordmaß im Zuge einer Dammbaumaßnahme zu erhöhen, um Au auch vor dem 100-jährigen Hochwasser zu schützen. Weiterhin sei die Binnenbewässerung auf ihre Funktionalität zu überprüfen.

Die Verwaltung wurde nun beauftragt, die regelmäßigen Unterhaltsmaßnahmen durchzuführen. Darüber hinaus soll sie mit den Fachbehörden die weiteren Schritte für die Dammbaumaßnahme einleiten.

Ein weiteres Thema war die Dorferneuerung Theisenort. Hier stimmte das Gremium der Erweiterung des Sanierungsgebiets vor dem Hintergrund einer günstigen Fördersituation zu. Es geht dabei um die Ortsstraßen Gypsmühlstraße und Krebsbachstraße. Im Zuge des Ausbaus der Gypsmühlstraße soll zusätzlich am Bauende eine Wendeanlage geschaffen werden. Der zehnprozentige Anteil für die beiden Maßnahmen beträgt rund 110 000 Euro, inklusive Planung. Die Mittel sollen im Haushalt 2018 eingestellt werden. Hinzu kommen noch Kosten für Wasserleitung, Kanal, Breitband und Ortsbeleuchtung.


Grünes Licht für Feuerwehrhaus Hain

Bürgermeister Bernd Rebhan informierte über den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Hain. Demnach hat das Landratsamt die baurechtliche Genehmigung erteilt. Die Regierung von Oberfranken billigte einen Zuschuss für einen notwendigen Stellplatz mit 57 750 Euro, der für das Jahr 2018 zur Auszahlung vorgemerkt ist. Mit den Ausschreibungen soll nun begonnen werden.

Das Gremium sprach sich weiter dafür aus, eine Jugendsozialarbeit - jeweils zwei halbe Stellen - auch an der Grundschule einzuführen. Bisher hat sich diese ausschließlich auf die Mittelschule konzentriert und wurde von der Caritas ausgeführt.

Wie Bernd Rebhan erklärte, will der Freistaat Bayern das staatliche Förderprogramm fortführen. Neu sei eben, dass unter gewissen Voraussetzungen dieses Programm auch für Grundschulen angewendet werden könne. Der Bedarf in Küps sei vorhanden.

Unter Punkt "Sonstiges" forderte Dieter Lau (SPD) die Bürger auf, sich mit dem Lärmaktionsplan der Bahn zu befassen. Die Bahn will mit diesem eine realistische Darstellung der Lärmbelästigungen durch den Schienenverkehr ermitteln. Bis zum 20. August ist unter laermaktionsplanung-schiene.de die Informationsplattform des Eisenbahn-Bundesamtes zur Lärmaktionsplanung erreichbar.

Alternativ hierzu können Beteiligungen auch per Post an die Redaktion Lärmaktionsplanung, Postfach 601230, in 14412 Potsdam geschickt werden. Der vom Eisenbahn-Bundesamt hierfür vorbereitete Fragebogen kann über die angegebene Internetadresse heruntergeladen werden.