Druckartikel: Künstler boten in Kronach eine Einheit mit ihren Instrumenten

Künstler boten in Kronach eine Einheit mit ihren Instrumenten


Autor: Mariell Dörrschmidt

Kronach, Freitag, 11. März 2016

Das Künstlerduo Ariana Burstein und Roberto Legnani machte auf ihrer Tournee 2016 auch in Kronach halt.
Das Duo Ariana Burstein und Roberto Legnani bei ihrem Auftritt in Kronach Foto: Mariell Dörrschmidt


Ariana Burstein am Cello und Gitarrist Roberto Legnani fesselten am vergangenen Mittwochabend die Zuhörer und zogen diese in den Bann atemberaubender "Klassik und Weltmusik".

Mit so viel Herzblut, Gefühl und Temperament hat man wohl selten ein Duo spielen sehen. Das ausgezeichnete Zusammenspiel von Ariana Burstein und Roberto Legnani beeindruckte das Publikum in der ehemaligen Synagoge in Kronach.

Während die beiden Musiker in inspirierter Spielweise mit ihren Instrumenten eins wurden, bildeten sie gleichzeitig eine atemberaubende Einheit. Das Duo erzeugte solch emotionsgeladene und intensive Klangfarben, dass die Gäste von der wundervollen Musik ergriffen wurden.


Pause zum Auskosten

Wenn Ariana Burstein mit dem Cello am Ende der Werke die letzten Töne sanft in die Weite zog und dabei immer zarter wurde, hielt das Publikum förmlich den Atem an.
Es erweckte den Eindruck, als wüssten die Musiker ganz genau, wie viel Zeit ihre Zuhörer bräuchten, um aus der Welt der magischen Töne zurück in die Realität zu kehren.

Nach jeder Pause, nach jedem Werk wurde applaudiert und die Begeisterung in den Gesichtern der Musikliebhaber immer größer.

Die ersten beiden Kompositionen waren dem Königspaar Sheehan von Tir Na Nóg gewidmet. "Karawanserei", so der erste Titel des Abends. Er beschrieb in geheimnisvollen, majestätischen und dynamischen Klängen eine der frühesten Formen der Herberge für Händlerkarawanen.

Und weil auf einer Reise zur Unterhaltung ebenso Musik gehörte, hielten die beiden Musiker "Never Ending Road" als zweiten Titel bereit. Darauf folgte ein spanischer Komponist, Gaspar Sanz, und das Werk "Las Hachas" sowie "Nel cor più non mi sento" des italienischen Cembalisten Giovanni Paisiello.


Mit Musik durch die Wüste

Dann folgte ein Höhepunkt des Abends. Unter dem Titel "Bamidbar" vertonte das Duo verschiedene Wüstenstationen, die die Wanderschaft der israelitischen Stämme durch die Wüste beschrieben.
In den Sätzen "Sukkot", "Etam" und "Jam Suf" zeigten die Musiker ihre einzigartige Bandbreite an faszinierender Klangmalerei. Weiter ging es mit "Fantasia", einer Melodie, die das Duo Burstein und Legnni erstmals für Cello und Gitarre komponierten. Der "Maxixe", ein brasilianischer Tanz, brachte mit einer Brise Hüftschwung noch mehr Vielfalt in das Konzertprogramm.

Es folgten weitere Glanzwerke, darunter "Fanny Power" und "Carolan's Favourite Jig" von Turlough O'Carolan, "Asturias" von Isaac Albéniz, "The Falling Leaves" und drei russische Romanzen. Den Abschluss bildeten zwei musikalische Juwelen "Música en Andalucia" und "Romanza y Farruca".


Seit Jahren auf der Bühne vereint

Als Duo feiern Ariana Burstein und Roberto Legnani 2016 ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Aus diesem Anlass entschlossen sich die beiden Künstler, bei ihrer Tournee das Beste aus zwei Dekaden aufzuführen. Auf der Tournee 2016 haben die beiden Musiker neben ihrem Können auch noch ausgezeichnete Instrumente in ihrem Gepäck.

"Das von Konrad Stoll gebaute Violoncello und die preisgekrönte Hopf-Gitarre sind Zeugnisse hoher Instrumentenbaukunst", beschreiben die Künstler im Programmheft ihre Instrumentenauswahl.

Ariana Burstein ist in Buenos Aires geboren, studierte Cello in Argentinien, Uruguay und Israel. Die Musikerin blickt in ihrer Vita auf mehrere Stipendien, die Teilnahme an Meisterkursen sowie langjährige Solistentätigkeit am Kibbutz Chamber Orchestra und am Städtischen Orchester Bremerhaven zurück.
Mit Rundfunk- und Fernsehaufnahmen als Mitherausgeberin von Werken für Violoncello und Gitarre für den Musikverlag F. Hofmeister in Leipzig sowie CD-Einspielungen bei ELEG und Konzertreisen durch Europa, Israel und Südamerika zeichnet sich eine erfolgreiche Laufbahn der internationalen Musikerin ab. Roberto Legnani studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und an der Universität in Freiburg. Zahlreiche Lehraufträge im In- und Ausland, Schallplattenproduktionen, Solisten- und Ensembletätigkeit, Veröffentlichung von Notentextausgaben sowie Rundfunk- und Fernsehaufnahmen füllen mit Konzertreisen den Lebenslauf des Gitarristen.