"Krouha-Fasching" schon das zehnte Mal
Autor: Heike Schülein
Mitwitz, Dienstag, 04. März 2014
Eines steht fest: Dieser "Krouha-Fasching" wird in die Geschichte eingehen und das nicht nur, weil man heuer bereits die zehnte Ausgabe der Supergaudi feiern konnte. Weitere Gründe gefällig? Ein stimmungsgeladenes Programm, Akteure in Topform und spektakuläre Tanz- und Showdarbietungen.
Eines steht fest: Dieser "Krouha-Fasching" wird in die Geschichte eingehen und das nicht nur, weil man heuer bereits die zehnte Ausgabe der Supergaudi feiern konnte. Weitere Gründe gefällig? Ein stimmungsgeladenes Programm, Akteure in Topform und spektakuläre Tanz- und Showdarbietungen. Passend zum Jubiläum lautete das Motto "Glitzer und Glamour". Durch den "glitzerigen und glamourösen" Abend führten "Oberkrouha" Sabine Sander und "Krouha-Mo" Hans-Peter Laschka, die immer wieder ein dreifaches "Mimetz za, za" anstimmten. Das Geleiten der Akteure zu und von der Bühne oblag Zeremonienmeisterin Gudrun Kratzert.
Wenn die "Mimetze Krouha" einladen, ist beste Unterhaltung garantiert. Das ist bekannt und so war auch heuer wieder die Turnhalle probenvoll mit großen und kleinen Faschingsfans, für die eine phantasievolle Verkleidung ein absolutes Muss darstellte. Eingeläutet wurde das Faschingsspektakel von den Krouha, den Krouha Neast Hockern, den Dofern und den Kids mit einem glamourösen Broadway-Auftritt. Im Laufe des Abends waren es dann auch insbesondere die Tanzdarbietungen, die ein ums andere Mal für Begeisterungsstürme und Szenenapplaus sorgten... und das völlig zu Recht.
Das, was die bundesweit erfolgreichen Tanzgruppen von Dance 4Fun unter der ausgefeilten Choreographie von Bettina Witter boten, war Tanzbegeisterung pur. Phantasievolle Ideen, eine fantastische Umsetzung mit ausgefallenen Kostümen zu fetziger Musik - Es war eine geradezu magische Show voller Energie, Akrobatik und tänzerischer Höchstleistungen, die die Zuschauer begeisterte.
Den Auftakt machten die Teenies 1 zu fetzigen Klängen. Kraftvoll und zugleich anmutig und zart war die Darbietung der Showtanzgruppe mit Hebungen zu "Marie Antoinette & Mozart". Gänsehaut-Feeling gab es bei Dirty Dancing - einfach bezaubernd!
"Rettungsschwimmer" begeistern
Auch die weiteren tänzerischen Show-Acts begeisterten - so Solo-Tanzmariechen Sofia Schülein als auch die Schwestern Leonie und Sevilay, die eine flotte Sohle aufs Parkett legten. Die "Baywatch Rettungsschwimmer von Malibu" wandelten auf den Spuren von David Hasselhoff. Die Jungs in ihren sexy Strandanzügen, knackig kurzen Boxershorts und weißen Feinripp-Unterhemden schwangen ihre Beine und ließen die Hüften kreisen, dass es eine wahre Freude war. Sie dürfen bei keinem Krouha-Fasching fehlen: "Die Glöckchen in Röckchen" sind von Anfang an dabei. Auch heuer waren die Sexbomben in ihren aufreizenden schwarz-roten Kostümen eine einzige Augenweide. Natürlich gab es auch wieder jede Menge Sketsche und Musikeinlagen. Musikalische Akzente setzten die hessische Raupe Andrea Gregor, die sich in einen schönen fränkischen Schmetterling verwandelte. Max Raabe - alias "Krouha-Mo" Hans-Peter Laschka - und sein Palastorchester gaben Lieder wie "Mein Gorilla hat 'ne Villa im Zoo", "Dein ist mein ganzes Herz" oder "Kein Schwein ruft mich an" zum Besten. Recht ungewöhnlich war das Liebeslied "Ja Schatz" von Uli Thron, die ihrem Liebsten sogar mit einer Axt nach dem Leben trachtete.
Schaupunkt der Sketche waren unter anderem eine Theaterkasse und eine Apotheke. An der Theaterkasse brachte ein älteres Ehepaar - Andrea Braunersreuther und Harry Thurn - die Kartenverkäuferin Marie-Luise Treuner an den Rand des Wahnsinns. Beim Besuch in der Apotheke druckste Jutta Kinninger um ihr Problem "Dünnsch..." herum. Glücklicherweise stieß sie auf den verständnisvollen Apotheker Lukas Schader und dessen Ehefrau Kirsten Kolb.
"Urkomischer Wellensalat"
Auf der Aida heuerten einige Mitwitzer Frauen bei Kapitänin Michaela Dawel an. Da sie mit ihren Vorzügen zu überzeugen wussten, hieß es für sie alle: "Alles in Butter, rauf auf den Kutter". Bei der "Verwechslung" hatten die Rundfunk-Reporter Ursula Schreier, Thea Hämmerlein, Ralf Plack und Siggi Katholing ihre liebe Not mit sonderbaren atmosphärischen Störungen. Fehlschaltungen unterbrachen immer wieder die Übertragung. So liefen zur gleichen Zeit eine Kochsendung, ein Treffen der Säuzüchter, ein Kurs zur Säuglingspflege sowie ein Boxkampf. Das Ergebnis war ein urkomischer Wellensalat.
Dolmetscherin Uli Thron übersetzte in ihrer Lehrstunde "Fränkisch für Anfänger" den Dialog von Kirsten Kolb und Iris Busch ins Hochdeutsche - keine leichte Aufgabe bei Wörtern wie Stehsacher, Geläut, böschten und Fisimatenten. Der Oberknaller war mal wieder Gerda Hannweber. Dabei berichtete sie nur aus dem realen Leben - nämlich von einem Wochenende im Sportheim.
Gallionsfigur Till war heuer verhindert. Er schickte dafür seinen Stellvertreter, den Töll (Tobias Gentzsch). Auch der Reichsverweser wusste einiges über das Geschehen in der Marktgemeinde zu berichten - wie von einer neuen Fußgängerbrücke, die der Golden Gate ähnelt, oder über das Projekt "Ort macht Mitte", beim dem sich gar nichts bewegt. Großen Applaus erhielt er für seine Kritik, dass aus dem Schlossparkfest ein ziemlicher Mist geworden und vom früheren Charme und Flair nichts mehr übrig sei. "Schön muss es sein! Ist Geld denn so wichtig, macht es doch bitte einmal wieder richtig", forderte er. Obwohl die Mitwitzer alle verrückt seien, habe er sie doch liebgewonnen. Für ihn gab es ebenso wie für alle Akteure des Abends tosenden Beifall der Gäste, die sich sicherlich schon auf die nächsten zehn Jahre freuen. Wie es schon Gisela Schwemmlein bei ihrer Gratulation gesagt hatte: "An Rosenmontag ohne Büttenabend döf´s nie wieder geb, su etwos möcht ich nimme erleb."