Kronacher Stadtrat möchte mehr Platz für Radfahrer schaffen

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Das frühere Landesgartenschau-Gelände soll perspektivisch zum Drehkreuz des Kronacher Radwegenetzes werden. Foto: Marco Meißner
Das frühere Landesgartenschau-Gelände soll perspektivisch zum Drehkreuz des Kronacher Radwegenetzes werden. Foto: Marco Meißner

Die Kernstadt und das Umfeld von Kronach sollen mit mehr Radwegen ausgestattet werden. Die Stadt arbeitet an einem Konzept.

Die Kreisstadt soll noch freundlicher für Radfahrer werden. Dieses Ziel unterstützte der Stadtrat in seiner Sitzung am Montag ausnahmslos.

Peter Witton (Grüne) hatte beantragt, der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune (AGFK) beizutreten. Diese besteht bereits aus über 60 Kommunen, die sich für mehr Radverkehr einsetzen. "Wir brauchen ein Ziel, auf das wir hinarbeiten", plädierte Witton für eine Verbesserung des Radwegenetzes. Dabei könne das Know-how der AGFK helfen, denn "nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden". Das Gremium beschloss, die Modalitäten eines Beitritts zu prüfen. Unabhängig davon soll das Radwegekonzept der Stadt weiter konkretisiert und mit dem Landkreis abgestimmt werden.


Eine Bestandsaufnahme

Hauptamtsleiter Stefan Wicklein stellte den jetzigen Ausbaustand vor und sprach wünschenswerte Ergänzungen an. Aus Richtung Süden ins Rodachtal oder auch in Richtung Kronachtal sieht sich die Stadt gut mit Radwegen aufgestellt. Gleiches gilt für das frühere Landesgartenschau-Gelände, das "wir zum Drehkreuz der Radwegeverbindungen ausbauen wollen". Damit sprach Wicklein den vorgesehenen Radweg auf der alten Bahnlinie in Richtung Höfles an.

Bereiche, in denen die Stadt Defizite für Radfahrer ausmacht, sah er beispielsweise beim Bahnhofsplatz oder in der Klosterstraße, wo auch bauliche Gegebenheiten Veränderungen erschwerten. Das Schulzentrum und den Äußeren Ring würde man ebenfalls gerne ins Radwegenetz einbinden.


Lückenschluss in der Kernstadt

Jonas Geissler (CSU) meinte, dass die Stadt überörtlich nicht mal schlecht aufgestellt sei, allerdings müssten innerorts weitere Verbindungen im Radwegenetz hergestellt werden. Er forderte intelligente Lösungen, wo es baulich schwierig wird. Eine Idee: Ein Rad- und Fußweg könnte ebenerdig, aber vom Belag spürbar abgesetzt in die Fahrbahn integriert werden. Das würde Platz und Geld sparen. Er sprach zudem eine Erhöhung des Haushaltsansatzes von 30 000 auf 100 000 Euro pro Jahr für Radwege (ab 2019) an, die viel möglich mache.

Ralf Völkl (SPD) betonte, dass die Gefahrenpunkte und Engstellen besonderes Augenmerk verdienen. Er wies zudem darauf hin, dass "wir in Kronach nicht bei null anfangen". Das Beispiel Rosenau könnte als Muster gelten, das sich auch auf Bereiche wie die Klosterstraße übertragen ließe.

Thilo Moosmann (SPD) forderte, den Landkreis eng mit einzubinden, weil dieser gerade mit Blick auf die Kreisstraßen zu Stadtteilen oft zuständig sei.