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Kronacher Schüler schnuppern in Berufe


Autor: Heike Schülein

Kronach, Sonntag, 10. Mai 2015

Über 20 regionale Unternehmen und Institutionen stellten sich und ihre Beschäftigungsmöglichkeiten in der Siegmund-Loewe-Realschule vor. Der Andrang war groß.
Zahlreiche Realschüler sowie deren Eltern informierten sich über verschiedene Ausbildungsberufe in der Region.  Fotos: Heike Schülein


"Das Hauptaugenmerk unserer Schule liegt in einer zweigleisigen Ausbildung - zum einen für den Besuch weiterführender Schulen und zum anderen für die Vorbereitung auf die Berufsausbildung", betonte Schulleiter Uwe Schönfeld bei der Ausbildungsmesse.

In diesem Zusammenhang organisiere die RS II Betriebsbesichtigungen, Praktika und stehe in Kooperation mit externen Partnern. "Viele Realschulen machen das, aber nur wenige haben eine schuleigene Ausbildungsmesse", war er stolz. Laut Schönfeld hätten sich die Vorzeichen für die Ausbildungsmessen in den vergangenen Jahren verändert. Während Unternehmen einstmals aus einer Masse an Bewerbungen die Qual der Wahl gehabt hätten, suchten sie heute händeringend motivierte und engagierte Auszubildende. Den Ausstellern biete sich mit der Messe eine optimale Plattform, um für den Nachwuchs zu werben. Die Schüler wiederum könnten sich individuell informieren und Kontakte knüpfen - eine klassische Win-Win-Situation für beide Seiten.


Ein kleiner Luxus

Maßgeblich verantwortlich für den "Luxus", dass die Firmen sogar in die Schule kommen, sei der Beratungslehrer Ralf Müller. Ihm dankte Schönfeld für die zeitaufwendige Organisation ebenso wie allen weiteren Kollegen, die sich an dem Tag Zeit genommen haben. Ein dickes Lob zollte er den Schülern der 9 a, die maßgeblich beim Aufbau geholfen hätten sowie dem Elternbeirat für die Verpflegung.

"Ich freue mich, dass die Ausbildungsmesse wieder so gut angenommen wird", meinte Müller. Laut dem Initiator hätten zwischen 80 und 90 Prozent der Schüler der 8. und 9. Klassen - für die die Messe insbesondere gedacht sei - zugesagt, mit ihren Eltern zu kommen. Dass die Eltern dabei seien, sei eine Stärke der Ausbildungsmesse - ebenso wie deren - trotz des umfassenden Angebots an beruflichen und schulischen Möglichkeiten - überschaubare Größe.

Besonders wertvoll sei, dass viele der beteiligten Auszubildenden ehemalige Schüler der Schule seien, so dass man mit ihnen leicht ins Gespräch komme. Interessant sei es zu sehen, welche Entwicklung diese genommen hätten. So stellten manche von ihnen nunmehr bereits in den Vorträgen als Referenten ihre Ausbildungsberufe vor und ständen dabei quasi wie Lehrer vor der Klasse. Da viele Absolventen nach ihrer Mittleren Reife weiterführende Schulen besuchten, werde es im Herbst dieses Jahres eine weitere Veranstaltung nach dem Motto "Was mache ich schulisch nach der Realschule?" geben.

Die Aussteller präsentierten sich mit ihren Info-Ständen in den oberen Sporthallen des Schulzentrums. In mehreren Klassenzimmern der Realschule wurden in Kurzvorträgen unterschiedliche Ausbildungsberufe näher erläutert. Dabei stellten die mitwirkenden Behörden, Firmen und Schulen ihre Berufsbilder vor und gaben einen Einblick in die heimische Wirtschaft.


Unzählige Fragen

Die informativ gestalteten Infostände befanden sich größtenteils unter Dauerbelagerung, während die Aussteller unzählige Fragen beantworteten. Dabei wurde auch getestet und ausprobiert. Die Schüler und Schülerinnen waren beeindruckt von den vielfältigen beruflichen Perspektiven, die ihnen im Landkreis und in der Region geboten werden. Unter den Ausstellern waren auch die Berufsfachschule für Ergotherapie und Heilerziehungspflege, die Berufsfachschule für Krankenpflege Kronach, das Deutsche Erwachsenen-Bildungswerk und das private Schulzentrum Bayreuth. Vor Ort war zudem die Bundeswehr und das Jobstarter-Projekt "MyPlastics - Deine Zukunft mit Kunststoff", das im Rahmen von Schulbesuchen Schüler aller Schularten über zukunftsträchtige Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten in der regionalen Kunststoffbranche sowie häufig damit verbundene Irrtümer informiert. Darüber hinaus unterstützt das Projekt Unternehmen der Kunststoffbranche, geeignete Auszubildende zu finden.