Kronacher Kinder malen ihre Trauminsel
Autor: Heike Schülein
Kronach, Freitag, 26. Dezember 2014
Fünftklässler der Pestalozzi-Schule und der Mittelschule Kronach malten im Atelier von Martin Ludwig schöne Bilder. Damit will man erreichen, dass sich die Schüler besser kennenlernen und Freundschaften entstehen.
Riesige Palmen, tiefblaues Meer und strahlender Sonnenschein - Die Bilder, die seit kurz vor den Ferien in einer kleinen Ausstellung in der Pestalozzi-Schule in Kronach zu sehen sind, machen so richtig Lust auf Urlaub. Am liebsten möchte man seinen Koffer packen und sich in den nächsten Flieger setzen: Geschaffen wurden die schönen Farbkompositionen, die es jedem Betrachter trotz der Jahreszeit so richtig warm ums Herz werden lassen, von Fünftklässlern der Kronacher Pestalozzi-Schule sowie der Mittelschule.
Die kleinen Kunstwerke entstanden bei einem gemeinsamen Workshop beim Kronacher Kunstmaler Martin Ludwig. Dort malten sie gemeinsam in "schulgemischten" Gruppen Bilder zu den Themen "Meine Trauminsel" sowie "Winter", die man nun in der Aula der Pestalozzi-Schule ausstellte.
Zur Ausstellung hießen Sonderschulrektorin Irene Müller und ihr Stellvertreter Stefan Mück besonders die "Künstler" - sprich die Klassen 5 a und 5 b ihrer Schule sowie die beiden fünften Ganztagsklassen der Mittelschule mit ihrer Lehrerin Susanne Kirschbaum willkommen - aber auch andere Jahrgangsstufen der Pestalozzi-Schule. Die Regierung wurde von Regierungsschuldirektorin Heidi Köstler-Bernhardt vom Sachgebiet 41 vertreten.
"Ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Schulen war schon lange unser Wunsch. Wir überlegten schon eine ganze Zeit, was man zusammen unternehmen könnte. Dann kamen wir auf die Idee, sie gemeinsam zum Malen zu Martin Ludwig zu schicken", erzählte Irene Müller. Mit der Aktion wolle man die "Nachbarschaft" der beiden Schulen pflegen und die Akzeptanz untereinander stärken. Die Jungen und Mädchen sollten die Schüler der anderen Schule kennen lernen. Vielleicht könnten dadurch auch Freundschaften entstehen - ein großer Wunsch der Verantwortlichen beider Schulen. Bewusst führte man das Projekt mit Fünftklässlern durch, die erst seit heuer eine der beiden Einrichtungen besuchen. Mit ihnen - so hoffte man - sei ein Anfang ohne Vorbehalte oder Vorurteile vielleicht leichter zu schaffen. Irene Müller dankte der Regierung für die Finanzierung des Projekts, aber auch dem Kursleiter Martin Ludwig, der den Workshop zu einem Erlebnis für die Kinder habe werden lassen.
Ein echter Künstler
Dies bestätigten auch die talentierten "Nachwuchs-Künstler", die verrieten, was ihnen bei der Aktion besonders gut gefallen hatte. Jonas meinte: "Es war schön, mit einem echten Künstler zu malen. Das hat Spaß gemacht." Dem schlossen sich Sebastian, Max und Sascha an, die es im Atelier toll fanden - und den Mops "Paul" von Martin Ludwig sowieso. "Martin Ludwig ist sehr nett. Er hat sich viel Zeit genommen und uns sein ganzes Atelier gezeigt. Er hat sich viel Mühe gegeben. Wir haben viel bei ihm gelernt", lautete ihre einhellige Meinung. Charlotte freute sich, einmal in einem Atelier malen zu können. Ihr gefielen aber gerade auch - ebenso wie Laura - die gute Gemeinschaft und das schöne Miteinander. Die Schüler seien sehr gut miteinander ausgekommen. "Das fand ich sehr schön. Wir haben zusammen gearbeitet, uns gegenseitig geholfen und voneinander gelernt. Ich würde mir wünschen, dass wir mal wieder etwas zusammen machen können", hoffte Charlotte.
So sehen es auch die Verantwortlichen beider Schulen. "Weitere Projekte sind natürlich wünschenswert", so Sonder schulrektorin Irene Müller. Und auch Susanne Kirschbaum, Klassenleiterin der 5bG der Kronacher Mittelschule, kann sich weitere gemeinsame Aktionen gut vorstellen. Das Gemeinschafsprojekt sei - ihrer Meinung nach - sehr gut ausgewählt worden. Die Schüler seien begeistert davon gewesen, bei einem echten Maler malen zu können und auch vom Ambiente, also dem Atelier und dem Lebensumfeld von Martin Ludwig.
Fördermittel gerne gegeben
Für die Schulaufsicht der Pestalozzi-Schule ist Regierungsschuldirektorin Heidi Köstler-Bernhardt verantwortlich. Sie sagte, die Regierung stelle gern Fördermittel für die Kooperation von Förderschulen und Regelschulen zur Verfügung - so auch für dieses Projekt, das komplett finanziert worden war. "Es ist schön zu sehen, wie gut die Aktion gelaufen ist", freute sie sich. Gerade das "Künstlerische" sei ein gutes Betätigungsfeld, in das die Schüler ihre persönlichen Stärken einbringen könnten. Es seien genau solche Projekte, die dazu beitrügen, dass die Schüler unterschiedlicher Schulen zusammenkommen und auch zusammenfinden.