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Kronacher Katholiken wünschen sich schnelle Aufklärung


Autor: Vanessa Schneider

Kronach, Dienstag, 15. Oktober 2013

Wir haben bei den Katholiken in Kronach nachgefragt, wie sie das Verhalten des Bischofs von Limburg finden.
Die Kapelle des Bischofshauses auf dem Areal der alten Vikarie gegenüber dem Limburger Dom, aufgenommen am 08.10.2013 in Limburg an der Lahn (Hessen). Nach Bistumsangaben hat die Residenz auf dem Limburger Domberg 31 Millionen Euro gekostet - ein Vielfaches der ursprünglichen Planung. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa


Eine freistehende Luxus-Badewanne mit Nackenstützen und Standfüßen. Eine schöne Sache, dachte sich wohl der Bischof von Limburg. Für 31 Millionen Euro baute er in Limburg seine Bischofsresidenz. Zwar sind in den Kosten noch weitere Bauvorhaben eingerechnet, die Summe ist aber sehr hoch und sorgte für viele Schlagzeilen.

Regionaldekan und Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber erschreckten die Kosten. Doch er ärgert sich auch über die Hetzjagd der Medien. Die Gemeinde vertraue auch weiterhin auf Teuchgräber. Doch er bekommt viele Fragen aus seiner Gemeinde gestellt. "Sie wollen wissen, ob ich mehr weiß. Aber ich erfahre auch nur alles aus der Zeitung", sagt Teuchgräber. "Megaprojekte" wie das in Limburg gibt es in Kronach nicht. Im Bistum Bamberg seien zudem viele Gremien involviert, die einem solchen Bauvorhaben Grenzen setzen würden.


"Der Bischof muss in Rom nun Rede und Antwort stehen", sagt Thomas Teuchgräber.

Cornelia Thron, Geschäftsführerin der Caritas in Kronach, ist schockiert über das Verhalten des Bischofs von Limburg. Auch ihren Mitarbeitern ging es ähnlich. "Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas möglich ist", sagt Thron. Für sie ist es unerklärlich, da solche Entscheidungen eigentlich durch viele Gremien gehen müssten. Sie wünscht sich eine rasche Aufklärung. "Es geht um Kirchensteuermittel, die Christen haben eine Aufklärung verdient." Persönlich findet sie, dass der Bischof zurücktreten sollte. Bei den Spenden hat die Caritas keine Rückgänge beobachtet.


Es wirft viele Fragen auf

Maria Gerstner, Diözesansekretärin der KAB, ist genervt von der Diskussion. Ähnlich wie Teuchgräber ärgert sie sich über die Schlagzeilen. Dennoch kann sie vieles nicht verstehen, was in Limburg geschehen ist.
"Wir leben in einer Zeit, in der alles kontrolliert wird. Und dann passiert so etwas." Nicht nur der Bischof hat aus ihrer Sicht falsch gehandelt. "Nach langer Bauzeit merkt man das erst jetzt. So etwas entscheidet doch nicht einer alleine."


Das sagen die Facebook-Fans

Auch auf Facebook äußerten sich unsere Fans zum Fall Bischof von Limburg. "Traurig zu sehen ist hier, dass kein Mensch was dagegen unternommen hat bevor der Karren im Dreck war...", schreibt ein User. Ein anderer fordert den sofortige Rücktritt von Bischof Tebartz-van Elst. Doch welche Konsequenzen sollen die Katholiken ziehen? "Wegen so etwas, sollte man sich nicht von Gott entfernen, der kann ja auch nichts dazu."