Kronacher Gospelchor singt für den Hospizverein

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Der Kronacher Gospelchor begeisterte in der Christuskirche. Foto: Carina Kuhnlein
Der Kronacher Gospelchor begeisterte in der Christuskirche. Foto: Carina Kuhnlein

Der Kronacher Gospelchor sang in der Christuskirche. Der Erlös aus dem Auftritt ist für den Hozpizverein bestimmt. Die Zuhörer sangen und klatschten mit.

Es liegt eine vorweihnachtliche Stimmung in der Luft. Die Tage sind kürzer, der Wind weht rauer. Kalt ist es draußen geworden. Ein idealer Anlass, um in der warmen Christuskirche in Kronach für einen Abend die Seele baumeln zu lassen.

Dass der Auftritt des Kronacher Gospelchors gerade am Abend des Volkstrauertags stattfindet, hat wohl eine tiefere Bedeutung. Denn die Sängerinnen und Sänger singen ein Benefizkonzert für den Hospizverein. Ein Verein, der es sich zur ehrenvollen Aufgabe gemacht hat, sich um Sterbende zu kümmern.


Fünfter Auftritt für Hospizverein

Bereits zum fünften Mal singt der Kronacher Gospelchor für den Hospizverein. Auf den ersten Blick scheint die flotte, fröhliche Gospelmusik nicht so recht mit der Hospizarbeit zusammenzupassen. "Doch bereits auf den zweiten Blick können wir erkennen, dass gerade die Gospelmusik zu kaum einem Thema besser passt als zu diesem", erklärt Vorsitzender Matthias Simon. Denn um den Tod und das Sterben gehe es in der Hospizarbeit und vom Tod und vor allem von der Hoffnung auf ein Leben danach erzählen viele Gospels und Spirituals.

So machen die Titel "Lift your hands" und "He's got the whole world" den Auftakt, bei dem die Zuhörer Mut schöpfen können. "Es ist eine Freude für uns, zu Gunsten des Hospizvereins zu singen", so Simon. Nicht nur für Simon ist es eine Freude, sondern auch für die Zuhörer, den Sängern zuzuhören - und vor allem auch zuzusehen: Mit mitreißender Freude und Herzblut geben sie unter der Leitung von Christiane Stömer-Rauh die Lieder zum Besten. Es hat den Anschein, als sei das Singen für die Chormitglieder nicht nur ein Hobby, sondern sogar Berufung. Dekanin Dorothea Richter freut sich über die zahlreichen Besucher, die "Ihre" Kirche füllen.


Titel geht unter die Haut

Besondern in Erinnerung wird der Titel "Light a candle in the night" bleiben, denn unter den vielen Songs ging er besonders unter die Haut und bestach mit Tiefgang. "In vielen Hospizen wird vor dem Zimmer eines Verstorbenen eine Kerze entzündet, die so lange brennt, bis der Verstorbene abgeholt und beerdigt wird. Das Licht soll Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod und einen neuen Morgen machen", so Simon.

Vor allem, wenn man sich in einen Betroffenen hineinversetzt, der gerade von einem lieben Menschen Abschied nehmen muss, gibt dieser Gospel unglaublich viel Hoffnung, wenn man sich bewusst wird: Der Tod ist nicht das Ende. Nicht selten schließen die Gäste beim Zuhören die Augen oder wiegen sich sanft im Rhythmus der Lieder, die die Seele berühren.


"Reise" nach Ägypten

Das ganze Können bewies der Chor bei einem Medley aus "Joseph and the amazing technicolour dreamcout." Als Zugabe durften die Besucher den wohl bekanntesten Gospel genießen: Mit "O happy day" verabschiedete sich der Kronacher Gospelchor von seinem begeisterten Publikum. Auf die Einladung Simons, nach Lust und Laune mitzusingen oder zu klatschen, ging die ganze Zuhörerschar ein und so wurden die Besucher im Gotteshaus zu einer klatschenden und tanzenden Gemeinschaft. Von dieser Freude und Hoffnung, die die Besucher an diesem Abend erfahren durften, lässt sich sicher noch einige Tage zehren. Peter Witton, Vorsitzender des Hospizvereins, kann am Ende eines gelungenen Auftritts nur seinen innigen Dank an den Gospelchor aussprechen.