Kronacher Freischießen aus neuer Perspektive
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Mittwoch, 07. August 2019
Jörg Schnitzler steht seit Mai an der Spitze der Schützengesellschaft und ist Dreh- und Angelpunkt, wenn es um das Freischießen geht.
Seit 47 Jahren ist Jörg Schnitzler Mitglied der Schützengesellschaft Kronach, bis Mai 2019 war er im Verwaltungsausschuss und Kassenprüfer. Doch in diesem Jahr feiert er Premiere. Denn seit Mai 2019 ist er der Erste Schützenmeister und steht somit an der Spitze der Gesellschaft. Bei ihm laufen in diesem Jahr alle Fäden zusammen, wenn es um die Organisation des Freischießens geht.
Es ist Freitagnachmittag. Die Bierbänke sind noch zugeklappt. Nach und nach kommen die Schausteller mit ihren Geschäften auf die Hofwiese. Von der Imbissstube bis zum Riesenrad ist alles dabei. Jörg Schnitzler beobachtet das Geschehen, er ist in Kontakt mit seiner Vorstandschaft, mit den Brauereien und teilweise mit den Rettungskräften etc.
"Das Schützenfest erlebe ich in diesem Jahr in einer ganz anderen Art", stellt er fest. Er spricht von vielen Anrufen, Mails und Gesprächen. Weiterhin erhält er viele Briefe, die er entsprechend den Anliegen an seine Vorstandschaft verteilt. "Manchmal kommen auch Anrufe wegen Biermarken!"
Seit seinem 13. Lebensjahr ist der Kronacher, der nun in Weißenbrunn wohnt, bei den Schützen mit dabei. In seinen jungen Jahren betrieb er aktiv Schießsport. Er war auf Gau-, bayerischen sowie deutschen Meisterschaften und Mitglied in der deutschen Nationalmannschaft. Noch heute schwärmt er von der Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Caracas im Jahre 1982, bei der er zusammen mit weiteren Kronacher Schützen mit Erfolg teilnahm. "Es war damals eine schöne Zeit!", erinnert er sich.
In diesem Zusammenhang spricht er von einer guten Jugendarbeit, vom Zusammenhalt, hervorragenden Trainingsmöglichkeiten und guten Trainern. "Der Verein hat und versucht noch immer, seine Nachwuchsschützen nach Möglichkeiten vollumfänglich zu unterstützen."
All diese Erinnerungen waren für Jörg Schnitzler ein Grund, den Job des ersten Schützenmeisters zu übernehmen. Im Herbst 2018 sei man an ihn mit der Frage herangetreten, ob er sich als Nachfolger für Frank Jungkunz zur Verfügung stellen würde, erklärt er.
Er habe um Bedenkzeit gebeten und Gespräche mit seinem Vorgänger und der Vorstandschaft um Charly Wittig geführt. Letztendlich trug auch zur Entscheidungsfindung die Tatsache bei, dass alle ihm versichert haben, weiterzumachen und ihn zu unterstützen. "Ich brauche deren langjährigen Erfahrungsschatz und die aktive Mitarbeit, um den Verein zu führen und weiter zu entwickeln!", so Schnitzler. Und er spricht von einem guten, harmonischen Miteinander mit seinen Vorstandskollegen wie beispielsweise mit seinem Stellvertreter Matthias Kümmet, dem Schatzmeister Matthias Steller, dem Platzmeister Karl-Peter Wittig und der Schriftführerin Thea Xynos.