Kronacher Firmen wünschen sich schnelles Internet
Autor: Friedwald Schedel
Kronach, Montag, 04. August 2014
Die Unternehmen im Kreis Kronach wünschen sich eine bessere Versorgung mit schnellem Internet. Und auch die Frage, wie sie an qualifizierte Fachkräfte kommen, wird für sie immer wichtiger. An Bedeutung abgenommen haben dagegen die Fördermöglichkeiten.
Das ist das Ergebnis einer Unternehmensbefragung des Kreises Kronach, die Wolfgang Puff von der Wirtschafts- und Strukturentwicklungsgesellschaft (WSE) des Kreises Kronach am Montag im Landratsamt Kronach vorstellte. Peter Hänel (FW) pflichtete ihm bei: "Die Datenwege sind inzwischen wichtiger als die Verkehrswege geworden." Im Vergleich zu den Erhebungen vor zwölf Jahren waren die Forderungen nach besserer Straßenanbindung jetzt leiser.
Das Image des Landkreises soll weiter aufpoliert, die weichen Standortfaktoren sollen verbessert werden. Klaus Löffler (CSU) formulierte das so: "Wir sind so was von attraktiv. Wir müssen das nur selbst glauben. Dann können wir auch andere davon überzeugen!" Cilly Volk (Frauenliste) pflichtete Löffler bei: "Wir haben fast alles, was wir brauchen. Wir müssen uns das nur bewusst machen und das an die Bevölkerung weitergeben. Die weichen Standortfaktoren müssen passen.
Wolfgang Puff warf einen Blick auf die Ergebnisse des Unternehmensbefragung 2014 und verglich die Zahlen mit denen aus dem Jahr 2002. 195 Fragebögen kamen zurück. Mit der Rücklaufquote von 15 Prozent war Puff ganz zufrieden. Knapp über die Hälfte der Fragebögen stammten von Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten, 14 Prozent von Unternehmen mit über 50 Beschäftigten. Dies entspreche der Betriebsstruktur im Landkreis Kronach, die vor allem klein- und mittelständisch geprägt sei. Die Antworten von Dienstleistern und produzierendem Gewerbe hielten sich in etwa die Waage. Wolfgang Puff sah das Ergebnis damit als repräsentativ an.
Fachkräftemangel wird größer
Als sehr wichtig wurden von den Firmen schnelles Internet, qualifizierte Fachkräfte, das Image des Landkreises und die soziale Infrastruktur gesehen. Auf Mittelplätzen rangierten die Verkehrsanbindung und das Angebot an Auszubildenden, als weniger wichtig wurden die Fördermöglichkeiten und ungelerntes Personal bezeichnet, wobei deutliche Unterschiede zwischen Dienstleistern und produzierendem Gewerbe/Industrie erkennbar waren. Vor zwölf Jahren war dies noch anders: Internet wurde als nicht so dringend erkannt, aber man schielte auf die Förderung.
Die Unternehmen im Frankenwald spüren den Fachkräftemangel. Über die Hälfte des produzierenden Gewerbes klagt jetzt schon darüber, bei einem weiteren Drittel ist davon zurzeit noch nichts zu spüren, er wird jedoch befürchtet. Den Unternehmen fehlen bereits Facharbeiter. Auch Auszubildende sind inzwischen Mangelware, vor allem bei der Industrie. Es gibt auch - angesichts der niedrigen Arbeitslosigkeit - zu wenige Bewerbungen für offene Stellen oder die Bewerber sind nicht ausreichend qualifiziert.
Der Druck auf die Unternehmen wird größer, um Mitarbeiter zu halten oder zu gewinnen. Deshalb setzen die Firmen auf Weiterbildung eigener Mitarbeiter und Zusammenarbeit mit Schulen. Von der Wirtschaftsförderung wünschen sie sich Infos über Förderprogramme, regionale Standortwerbung sowie Anwerbung von Fach- und Führungskräften.