Druckartikel: Kronach überdenkt Kindergarten-Förderung

Kronach überdenkt Kindergarten-Förderung


Autor: Marco Meißner

Kronach, Montag, 15. Oktober 2012

Die Stadt Kronach sieht in der Kinder- und Familienfreundlichkeit eine ihrer obersten Prämissen, wie Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) am Montag in der Sitzung des Stadtrates hervorhob. Für die Kindertagesstätten schwebt ihm dabei "eine gerechtere Förderung" als bisher vor.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein


Der in der Stadtverwaltung für dieses Sachgebiet zuständige Hubert Zapf stellte seinen Lösungsansatz vor. Seiner Meinung nach sollte man von einem Modell abkommen, bei dem es nur darum geht, Deckungslücken zu schließen. Die Gleichbehandlung soll vielmehr nach einem System der kindbezogenen Förderung erreicht werden. "Das ist der neue Weg, den wir gehen wollen", unterstrich er. Darüber hat man auch schon erste Gespräche mit den Trägern der Kindertagesstätten geführt.


Frühzeitig Signal geben



Für grundsätzlich gangbar hielt Bernd Liebhardt (CSU) diesen Weg. Allerdings wünschte er sich noch mehr Daten und Fakten, ehe eine Entscheidung darüber gefällt werden kann. Aus diesem Grund hielt er es auch für richtig, dass ein Beschluss erst im Dezember gefasst werden soll. Er sprach sich jedoch dafür aus, vorab schon ein klares Signal an die katholische Kirche zu senden, dass eine Lösung gefunden wird. So könnte die derzeitige Hängepartie um die Friesener Einrichtung schneller geklärt werden.

Weiter warnten Liebhardt und sein Fraktionskollege Markus Wich davor, die kleineren Einrichtungen oder die Kindertagesstätten in den Stadtteilen ins Hintertreffen geraten zu lassen. Gegebenenfalls müsste nach ihrer Ansicht - nach einer Probephase - bei Bedarf auch eine Nachbesserung für die Stadtteile ins Auge gefasst werden.
Hubert Zapf sah dies mit Skepsis.

Außerdem sagte er, dass er eine längerfristige Regelung für die Förderung anstrebe: "Meine Vorstellung: Die Einrichtungen müssen dann auch einmal über fünf Jahre verlässlich damit planen können."


"Nichts gegen gerechtere Lösung"



Marina Schmitt (SPD) signalisierte, dass ihre Fraktion dem Konzept ebenfalls prinzipiell positiv gegenübersteht - "wenn wir wissen, in welchen Regionen wir uns bewegen". Außerdem müssten die Träger mit ins Boot kommen. Die Förderung der Kindertagesstätten brauche es aber auf alle Fälle. "Wenn dafür eine gerechte Lösung gefunden wird, haben wir natürlich nichts dagegen."

Cilly Volk (Frauenliste) und Hans-Georg Simon (FW) sahen in dem neuen Konzept ebenfalls den richtigen Weg im Sinne einer Gleichbehandlung.


Kinder bedanken sich



Ihre Zufriedenheit mit der Stadt drückten die Kinder des Kindergartens Gundelsdorf aus. Sie hatten einen Dank geschrieben und gemalt, den Ortssprecher Werner Reinhard gestern an Bürgermeister Beiergrößlein überreichte. Es war eine Anerkennung der Kinder, der Eltern und des Personals für die gelungene Neugestaltung des Kindergarten-Gebäudes.