Kronach: Spitalbrücke bleibt hinter Gittern
Autor: Marco Meißner
Kronach, Sonntag, 13. Sept. 2015
Nach einer Prüfung ist eine Seite der Spitalbrücke vorläufig nicht begehbar. Das Problem kann wohl erst durch einen Neubau gelöst werden. Der Stadtrat wird sich mit dem Thema in der kommenden Sitzung befassen.
Ein Warnschild für die Autofahrer, ein Hinweis für die Fußgänger, die Seite zu wechseln, und ein Bauzaun - nicht unbedingt schön, wie das Eingangstor zu Kronachs Innenstadt seit einigen Tagen die Passanten begrüßt, aber dringend notwendig. Und diese Sicherheitsvorkehrungen werden wohl noch längere Zeit Bestand haben, denn der Zustand der Brücke ist an der flussaufwärts liegenden Seite schlecht.
Bei der routinemäßigen Überprüfung der Brückenkonstruktionen in der Kreisstadt wurde von einem Ingenieurbüro festgestellt, das in diesem Fußgängerbereich Schäden am Tragwerk bestehen. Für Fußgänger und Radfahrer musste dieser Teil der Spitalbrücke daher gesperrt werden. Die Passanten müssen daher auf den gegenüberliegenden Gehsteig wechseln. "Im Bereich des flussabwärts liegenden Teils muss sichergestellt werden, dass keine Autos aus Versehen auf den Geh- und Radwegbereich fahren können", erklärt Stadtkämmerer Wolfgang Günther auf unsere Nachfrage das weitere Vorgehen. "Hier wird der Geh- und Radwegbereich durch den Einbau von Balken unterstützt beziehungsweise stabilisiert." Diese Arbeiten beginnen Anfang nächster Woche. "Der Bauzaun und die Stahlschutzwand sind aus diesem Grund zur Absicherung der beiden Randbereiche der Brücke aufgestellt worden", stellt Günther fest. Eine früher als Provisorium angedachte Metallauflage auf der Gehfläche - ähnlich wie auf der anderen Seite - sei für den stadteinwärts rechtsseitigen Gehsteig nicht machbar. Die Brücke selbst, also der Fahrbahnbereich, sei unproblematisch.
Wie lange die Sperrung andauern wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. "Die Spitalbrücke bleibt so lange gesperrt, bis wir eine Brücke bauen oder bis ein Behelfsteg eingerichtet wird", sagt der Kämmerer. Für einen solchen Steg seien momentan aber keine Mittel vorhanden.
Wann eine neue Brücke in Angriff genommen wird, konnte Günther nicht sagen, weil es erst eine Entscheidung des Stadtrates geben muss. Dort steht die Spitalbrücke in der kommenden Sitzung am 28. September auf der Tagesordnung.
Wenn es um die Kostenfrage geht, kann der Kämmerer nur bedingt konkreter werden, da es letztlich darauf ankommt, für welches Konzept sich der Stadtrat ausspricht. Mit "zwei Millionen plus" muss aber sicher kalkuliert werden. "Es ist ja nicht nur die Brücke zu machen, sondern auch die Fahrbahn muss angepasst werden", erklärt Günther diese stolze Summe.