Druckartikel: Kronach leuchtet: Leidenschaft Licht

Kronach leuchtet: Leidenschaft Licht


Autor: Corinna Igler

Kronach, Freitag, 15. Mai 2015

Sebastian Jung und Martin Schöffel haben 14 der 38 Lichtpunkte des Events zum Leuchten gebracht. Dazu braucht es nicht nur Können und Begeisterung, vielmehr darf auch der Schlaf nicht überbewertet werden, verraten sie.
Auch die Stadtpfarrkirche gehört zu den 14 von "Jung4" beleuchteten Lichtpunkten heuer bei "Kronach leuchtet". Foto: Hendrik Steffens


Wenn man mit Sebastian Jung und Martin Schöffel über Licht und dessen Wirkung spricht, leuchten neben den vielen Installationen, für die sie bei "Kronach leuchtet" verantwortlich sind, auch ihre Augen.

"Viele Sachen wirken im Licht ganz anders", erklärt Martin Schöffel seine Begeisterung dafür. Und Sebastian Jung schwärmt davon, "was man mit Licht alles verändern, schöner machen kann". Die beiden haben bei 14 der 38 Lichtpunkte, die es heuer bei "Kronach leuchtet" zu sehen gibt, ihre Finger im Spiel.

Melchior-Otto-Platz, Pfarramt, Anna-Kapelle, Stadtgraben, Stadtpfarrkirche, Marienplatz, "Eat Light", Zaubergarten, Malerwinkel und Hexenturm - all das sind Lichtpunkte, für die nur "Jung4", die Firma der beiden, verantwortlich zeichnet. Bei den Installationen und Präsentationen in der Amtsgerichtsstraße, auf der Hexenturmwiese und am Finanzamt sowie bei der Ausstellung des Fränkischen Tags im Rubelkeller haben sie zudem unterstützt.

1,2 Kilometer Kabel und 200 Lampen haben sie für das Lichtevent in Kronach verlegt und aufgebaut. Und all das in nur fünf Tagen. "Wir haben am Montag angefangen und am Freitagabend um 18.30 Uhr waren wir fertig", sagt Sebastian Jung und ergänzt: "Schlafen wird überbewertet", was erahnen lässt, wie lange die beiden in diesen Tagen aufgebaut haben.

Schnell haben Jung und sein Kollege Martin Schöffel eine Vorstellung davon, wie der Raum oder das Gebäude, dass sie beleuchten sollen, ausschauen, wirken soll. "Meistens haben wir sogar beide den gleichen Gedanken", freut sich Sebastian Jung.

Wenn die beiden die weitere Vorgehensweise beschreiben, hört sich das ganz einfach an: "Man hat mit der Zeit ja ein Auge dafür, weiß, was man haben will und wie es aussehen soll. Und dann kennen wir unser Material, wissen mit welcher Lampe wir was bewirken können", sagt Martin Schöffel. Und Sebastian Jung stimmt zu: "Wenn wir wissen wir wollen diesen Effekt, dann wissen wir auch, welchen Lampentyp wir brauchen, um den zu erzielen." Knowhow, das sich die beiden über Jahre angeeignet haben.

Schon mit sieben Jahren interessiert sich Sebastian Jung für Licht, erzählt er. 2005 macht er sein Hobby dann zum Beruf, absolviert eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker. 2009 gründet er seine eigene Firma.
Bei "Kronach leuchtet" 2012 lernt er Martin Schöffel kennen, und Mitte letzten Jahres steigt der in Jungs Firma ein. Mit Licht beschäftigt sich Schöffel aber schon seit dem Jahr 2000. "2003 kam dann immer mehr diese Beamer-Geschichte auf. Das hat mich interessiert, darauf hab' ich mich dann spezialisiert", sagt Schöffel. Lichtprogrammierungen sind sein Metier.

"Kronach leuchtet" ist für "Jung 4" eine Art Werbefläche. Daraus ergeben sich dann schon mal Aufträge für Festinstallationen. Doch nicht nur das, immerhin bieten die beiden neben Lichtkonzepten auch einen Eventservice, gestalten beispielsweise Hochzeiten oder Firmenfeiern aus - nicht nur, was das Licht angeht. Und eines soll es dabei immer sein: edel. "Ich mag es nicht, wenn dieser ganze Kabelsalat rumliegt", sagt Sebastian Jung. Martin Schöffel nickt zustimmend.

Nach ihrem Lieblingsobjekt, das sie für "Kronach leuchtet" je gemacht haben, gefragt, antworten sie übereinstimmend: "Die Pustemblume". 2013 haben sie diese in Kronach gezeigt und sind damit auf beeindruckte Betrachter gestoßen.

Immer wieder anders sei ihr Job, sagen die beiden - das ist es, was sie daran schätzen. So wird es auch nicht zum Problem, wenn sie, wie heuer, ihre geplante Installation für den Stadtgraben über den Haufen werfen und neu konzipieren müssen.