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"Kronach leuchtet"2017 : Erster Lichtpunkt ist gesetzt


Autor: Marian Hamacher

Kronach, Dienstag, 18. April 2017

Schon am Dienstag wurde der Beitrag "Difference" für "Kronach leuchtet" aufgebaut. Ein 3D-Film der etwas anderen Art - mit viel Raum für Interpretationen.
Echte Handarbeit: Noch liegen die fünf Holzlatten mit den daran befestigten Moskitonetzen etwas locker auf dem Metallgerüst. Kommenden Montag möchte sie der Hofer Mediendesign-Student Marcel Igel dann mit Kabelbindern befestigen. Foto: Marian Hamacher


Gäbe es in Kronach Moskitos, hätten diese in der ehemaligen Werkstatt des Autohauses Endres derzeit wohl leichtes Spiel. Fünf der 1,65 Meter hohen wie breiten Tüll-Quadrate hat Marcel Igel in einem nur wenige Quadratmeter großen Nebenraum aufgehängt. Hintereinander. Die Seiten sind offen - keine sonderlich gute Idee, um die lästigen Stechmücken abzuhalten.

Eine umso bessere allerdings, wenn es darum geht, zweidimensionale Objekte dreidimensional darzustellen. Doch genau das hat der Mediendesign-Student aus Hof vor. "Difference" heißt der Lichtpunkt für "Kronach leuchtet", den er zusammen mit seinem Kommilitonen Felix Tischmacher kreiert hat. Es ist eines der ersten Projekte, das schon fertig geworden ist. Kommenden Montag soll dann die Feinabstimmung folgen. Vier Tage bevor bis zum 7. Mai an den verschiedensten Stellen in der Kreisstadt Lichtpunkte erstrahlen.


Viel Interpretationsspielraum

Ein Beamer projiziert eine am Computer erstellte Abfolge verschiedenfarbiger Grundformen wie Kreise oder Quadrate auf den engmaschigen Stoff. "Weil die Abstrahlung aus dem Beamer kegelförmig verläuft, wird jeder Kreis immer größer", erklärt Marcel Igel. "Dadurch entsteht der Effekt der Vervielfältigung, den wir uns für unser Projekt ausgesucht haben." Im zweiten Semester studieren Igel (21) und Tischmacher (18), der am Dienstag beim Aufbau verhindert war, Mediendesign an der Hochschule Hof. "Difference" ist ihre Semesterarbeit des ersten Semesters im Bereich 2D-Gestaltung. "Die Aufgabe war, Kreise, Vierecke und Ähnliches in den dreidimensionalen Raum zu übertragen, es aber eigentlich noch zweidimensional ist", erzählt Igel.

Vorgabe sei zudem gewesen, die Formen mit Audiomaterial zu kombinieren. Und so verwandeln sich roten Linien in fünf rote Quadrate, die sich vor ebenso vielen blauen drehen.

Doch allein den Effekt zu demonstrieren, sei ihnen zu langweilig gewesen, so Igel: "Wir wollten nicht nur den technischen Aspekt, sondern auch eine Geschichte mit Interpretationsspielraum bieten." Eine kleine Vorgabe gibt es dennoch. Mit vier verschiedenen Farben arbeiten die beiden Mediendesign-Studenten in der Animation und wollen damit einen Unterschied hervorbringen. "Im Endeffekt ist es ein Streit zwischen zwei Fraktionen, eine Art Krieg, der im Nichts endet."


Erste Anfrage

Eine andere Interpretations-Variante könne aber auch sein, in der Animation ein Spiel der Liebe zu sehen, in dem sich zwei Fraktionen miteinander verbinden. "Also eine viel positivere Darstellung", so der 21-Jährige, der zwei Semester Journalismus studierte, ehe er nach Hof und somit in einen anderen Studiengang wechselte. Zum Schluss kommt schließlich noch eine dritte Fraktion hinzu. Was das bedeutet? Das liege ganz im Auge des Betrachters. "Jeder, der reinkommt, wird seine eigene Interpretation finden", ist Igel überzeugt.

Auf Interesse ist ihr Projekt offenbar schon vor dem Start von "Kronach leuchtet" gestoßen. "Wir haben bereits die Anfrage von einem Festival, das die Idee umsetzen will", sagt Marcel Igel. Für das zweite Semester hätten sich Tischmacher und er daher vorgenommen, das geschriebene Programm zu verfeinern. Anstatt einen vorgegebenen Ablauf wiederzugeben, sollen die Formen zukünftig eigenständig auf die unterschiedlichen Frequenzen in einem Musikstück reagieren.

Doch zunächst sollen die Besucher in Kronach philosophieren dürfen, welche Geschichte die angehenden Mediendesigner ihnen wohl erzählen wollen.

"Kronach leuchtet" - auch 2017 ein Kleinod für Fotografen

Wunderbare Motive soweit das Auge reicht: "Kronach leuchtet" ist ein wahres Kleinod für Fotografen. Die Vielfalt an Motiven aus den Bereichen Architektur, Natur, Kunstwerken mit individuellen Illuminationen, fordert und begeistert zugleich. Der beste Blickwinkel oder die optimale Belichtung regen an zum Ausprobieren, Fachsimpeln und Erstellen einzigartiger Momentaufnahmen. 2017 findet zum zweiten Mal ein großer Wettbewerb mit folgenden Kategorien statt: Architektur, Lichtkunst, Besucher/Atmosphäre. Eine Jury erfahrener Fotografen und Künstler wird bis zum 1.  Juli die besten Bilder auswählen und die Gewinner bekanntgeben. Bewertungsmerkmale sind Kreativität, Einbindung der Örtlichkeit und die Kompatibilität zu den Grundgedanken von "Kronach leuchtet".


Drei Preisträger pro Kategorie

In jeder Kategorie gibt es drei Preisträger. Der Erstplatzierte erhält jeweils einen Gutschein über 100 Euro, der Zweite über 50 und der Dritte über 30 Euro für Fotobedarf/Fotoshooting. Gesponsert werden die Gutscheine von Foto Dölling, Fotostudio Thron, Expert Kronach und Weka.

Geplant ist des Weiteren eine Ausstellung der schönsten Bilder in der "Galerie im Landratsamt" vom 13. bis 26. November unter dem Titel "Impressionen Kronach leuchtet 2017" und die Verwendung im Kunstkalender 2018.

Einsendeschluss ist der 31. Mai um 23.59 Uhr. Bitte immer das Kennwort: "Fotowettbewerb 2017" angeben. Die Motive können per E-Mail an fotowettbewerb@kronachleuchtet.com oder als Datendownload zur Verfügung gestellt werden. Die Bilder müssen hochauflösend mindestens 3500 mal 5000 Pixel bzw. 5000 mal 3500 haben. red