Krippenausstellung in Nurn ist zum Anfassen
Autor: Carina Kuhnlein
Nurn, Montag, 26. November 2012
Einen Monat vor dem Fest wird im Frankenwalddorf Nurn die Weihnachtszeit mit einer Krippenausstellung eingeläutet. In Nurn bewunderten viele Besucher die aufwendigen Bastelarbeiten. Auch Franz Reuther und Jochen Vogler stellten aus.
Hauptinitiatoren der seit neun Jahren etablierten Ausstellung sind die Brüder Jochen und Michael Vogler. Alles begann damit, dass Michael Vogler schon immer eine Affinität für Krippen aller Art hatte. Zusammen mit seinem Bruder Jochen bastelten die zwei während des ganzen Jahres, bis die beiden irgendwann auf die spontane Idee kamen, eine ganze Ausstellung ins Leben zu rufen. "Eigentlich wollten wir es nur mal so ausprobieren. Mittlerweile ist sie ein fester Bestandteil mit mehreren Hundert Besuchern allein in diesem Jahr geworden", freut sich Jochen Vogler.
Ein Exponat der Extraklasse
Auf die Frage, welche Krippe die Schönste ist, überlegt Jochen Vogler. "Das kann man gar nicht so genau sagen. Aber wenn ich mich entscheiden muss ist diese hier mein Favorit." Er deutet auf eine außergewöhnlich schöne Krippe.
Aber auch alle anderen Exponate, die man entdecken kann, lassen die Herzen der Krippen freunde höher schlagen. Einige Schritte weiter zieht ein weiteres Kunstwerk die Blicke der Besucher auf sich. Franz Reuther, ein bescheidener, weißhaariger Mann, steht daneben. Ein Knopfdruck von ihm genügt, so dass die Besucher inne halten. Es ertönt das Glockenläuten der Steinwiesener Kirche St. Marien, das der Künstler eigens aufgenommen hatte. Was man an dieser Kirche entdecken und sehen kann, übertrifft alle Erwartungen: Die Dachrinne, die 14 Stationen des Kreuzwegs, ein Beichtstuhl, das ewige Licht, ein Weihwasserkessel, der Tabernakel mit die Monstranz und vieles mehr, was das Auge beim ersten Sehen gar nicht alles erfassen kann, hat der Hobbybastler aus Materialien aller Art nahezu originalgetreu eingebaut. Mit viel Hingabe, Zeitaufwand und Geduld.
Trotz seiner stattlichen 80 Jahre lässt es sich der Steinwiesener nicht nehmen, in seiner eigenen Schreinerwerkstatt zu basteln und zu hantieren. "Ich habe das Dach der Kirche mit über 1700 Aluziegeln gedeckt". Sogar alte Pfeifen von der ehemaligen Nurner Orgel hat er angebracht - und das Spielen des Nurner und Steinwiesener Organisten eingefangen, das er über eine Fernbedienung einschalten kann und so die kleine Modellkirche feierlich mit Leben erfüllt. Das Dach lässt sich abnehmen, so kann der Betrachter direkt ins Innenleben des Gotteshauses blicken.
Besinnliche Zeit
So eine Ausstellung ist wahrscheinlich mit die schönste Möglichkeit, sich auf die besinnliche Zeit einzustimmen. Der Meinung ist auch Pfarrer Richard Reis. Diese Zeit ließe die Menschen ruhig werden und rege zum Nachdenken an. Vor allen Dingen stehe das "auf christlicher Basis".
Immer neue Aussteller
Dem kann sich Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) nur anschließen: "Unser Fundament ist der christliche Glaube, sind christlichen Werte. Diese wollen wir in Erinnerung rufen und sie hoch halten" erklärt er. Es kämen immer neue Aussteller, so Wunder weiter. Das sei gerade für so eine kleine Ortschaft mit rund 530 Einwohnern wichtig - auch für die Dorfgemeinschaft selbst, um zu zeigen, dass man auch mit wenig Dorfmitgliedern etwas Großes auf die Beine stellen könne und es Menschen gebe, die sich engagieren. "Wir sind eine lebendige Ortschaft - wir sterben nicht aus, das ist die Botschaft bei solchen Projekten" betonte der Bürgermeister.
Zusammen mit der Ausstellung geht ein bunter Weihnachtsbazar einher.