Kreistag: Wer den Kronacher Landrat Klaus Löffler künftig vertritt
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Montag, 18. Mai 2020
Die Stellvertreter von Landrat Löffler stehen fest. Dabei kam es zu einer für den Kreis einmaligen Entscheidung.
Es ist ein Novum. Zum ersten Mal hat der Landkreis eine "grüne" Landrätin. Die SPD als zweistärkste Fraktion im Kreistag ging dagegen leer aus. Am Montag wurde Edith Memmel (Grüne) aus Mitwitz in der konstituierenden Kreistagssitzung in der Rennsteighalle mit drei Gegenstimmen zur zweiten weiteren stellvertretenden Landrätin gewählt. Sie setzte sich somit deutlich gegen ihren Mitbewerber Sebastian Görtler (AfD) durch.
Einstimmig wurde der Küpser Bernd Steger (FW) als erster weiterer Stellvertretender Landrat in seinem Amt bestätigt. Mit 30:19 Stimmen setzte sich Gerhard Löffler (FW) aus Kleintettau als dritter weiterer stellvertretender Landrat gegenüber seinen Mitbewerber Ralf Pohl (SPD) durch. Der direkte Stellvertreter des Landrats bleibt Gerhard Wunder (CSU), der mit 40:6 und drei ungültigen Stimmen seine Wiederwahl sicherte.
Dass der Landkreis Kronach jetzt von fünf Landräten vertreten wird, statt wie in der Vergangenheit von vier, begründete Landrat Klaus Löffler damit, dass man somit die wertvolle Arbeit von Vereinen, Verbänden und Institutionen würdigen wolle. 1700 Termine nahmen die Landräte im vergangenen Jahr wahr, davon sei er bei über 1400 anwesend gewesen. Seine Stellvertreter seien bei knapp 300 Terminen im Einsatz gewesen und trotzdem reichte die Kapazität nicht aus.
Die stellvertretenden Landräte betonten, dass sie sich gerne für den Landkreis einbringen wollen. Mit Seitenhieb auf die Aussage von Markus Oesterlein im Artikel des FT vom Freitag, meinte Steger an Oesterlein gerichtet: "Wenn Sie etwas werden wollen, dann lernen Sie dazu." Löffler betonte, dass man sich mit einem Stellvertreterposten keine Rente aufbessere, da die Aufwandsentschädigung gering sei.
Keine veränderten Sitzungszeiten
Mit 25 Stimmen wurde der Antrag von Bernd Liebhardt auf Änderung der Sitzungszeiten für den Kreistag abgelehnt. Er schlug einen Versuch vor, nämlich kleinere Kreistagssitzungen erst am Nachmittag ab 16 Uhr abzuhalten. Er habe in Vorbereitung der Kommunalwahl Persönlichkeiten erlebt, die sich gerne im Gremium einbringen würden, aber die Sitzungszeiten nicht mit ihrem Beruf beziehungsweise Ausbildung vereinbaren können. "Im Kreistag sollten alle Berufsgruppen vertreten sein", unterstützte Jens Korn (CSU) seinen Fraktionsvorsitzenden.
Markus Oesterlein, Fraktionsvorsitzender der Jungen Union meinte, dass es eine gute Sache wäre, wenn man mehr Transparenz schaffen könnte. Eventuell könnte man sich auch überlegen, eine Kreistagssitzung zu streamen. Petra Zenkel-Schirmer (FL) wies daraufhin, dass Frauen oftmals am Nachmittag in der Kinderbetreuung im Einsatz seien. Zudem würden auch viele ehrenamtliche Tätigkeiten am Abend ausgeführt.
Mit Wohlwollen wurde die Ankündigung des Landrats wahrgenommen, der demnächst eine zweitägige Klausurtagung einberufen will, um vor allem die neuen Kreisräte einzubinden und ausführlich über die aktuellen Projekte und Maßnahmen zu informieren.