Kreisstraße nach Gifting wird bald freigegeben
Autor: Friedwald Schedel
Gifting, Donnerstag, 10. November 2016
Für über vier Millionen Euro wurde die Kreisstraße 3 zwischen der Staatsstraße 2200 und Gifting ausgebaut.
Über ein Jahr lang war sie gesperrt, die Kreisstraße 3 zwischen der Fehnenschneidmühle und Gifting. Am kommenden Freitag um 11 Uhr wird sie für den Verkehr wieder freigegeben. Bis dahin ist sie für Autofahrer weiterhin tabu, weil noch wichtige Arbeiten anstehen. Für den Schulbusverkehr und Rettungsfahrzeuge wurde eine Sonderregelung getroffen.
Die Giftinger werden aufatmen. Seit August vergangenen Jahres mussten sie eine über 20 Kilometer lange Umleitung über Posseck, Pressig, Gundelsdorf und Friesen auf sich nehmen, wenn sie, zum Beispiel, ins Rathaus nach Steinberg wollten. Auch viele andere Autofahrer, die die Straße zwischen Teuschnitz und Steinberg als schnellere Verbindung als die Bundesstraße 85 nutzten, wurden durch die lange Sperre zu Umwegen gezwungen.
Ein Jahr lang Umwege gefahren
Allen, die von der Sperrung betroffen waren, konnte es nicht schnell genug gehen. Ein Jahr Umwege war ihnen zu viel. Gunther Dressel, Sachgebietsleiter im Landratsamt, verwies darauf, dass die Arbeiten, verglichen mit anderen Maßnahmen an Kreisstraßen, relativ schnell vonstatten gingen. Schließlich seien drei lange Stützmauern zu errichten gewesen und man habe die Kremnitzbrücke ertüchtigen müssen. "Bei vier solchen Ingenieurbauwerken ist die Bauzeit nicht zu lang. Wir haben teilweise an zwei Mauern gleichzeitig gearbeitet", verteidigte er sich.
Die kalkulierten Kosten von 3,5 bis vier Millionen Euro werde man nicht einhalten können, weil zusätzliche Schwierigkeiten wie die Felssicherung aufgetreten seien. Was erwartet die Autofahrer nun ab dem kommenden Freitag? Die Straße ist insgesamt breiter geworden und die Kurvenradien sind größer. Aber es sind noch jede Menge Kurven drin. Zwischen der Abzweigung von der Staatsstraße und der Kremnitzbrücke wollte man eigentlich nur einen kleinen Bogen fahren, doch Grundstücksbesitzer spielten nicht mit, verkauften die Flächen, die man für die bessere Trassenführung gebraucht hätte, nicht. Also gibt's weiterhin Kurven.
Der Endspurt
Gleich nach der Kremnitzbrücke wollten die Planer in Richtung Gifting geradewegs durch die Felsnase brechen, doch da schob die Forstbehörde einen Riegel vor, berief sich auf Schutzwald.
Folge: Ein kleiner Teil der Felsnase wurde abgebrochen, die Straße schlängelt sich um den - größtenteils abgeholzten - Felsblock in Richtung Felsmühle rum. Gegenüber dieses Einzelgehöfts steht ebenfalls ein kahlgeschorener Felsblock. Die Bäume sind weg, aber die Straße macht eine Kurve um den Felsblock rum. Zu allem Überfluss bröckelte der Fels schon während der Baumaßnahmen, so dass aufwendige Sicherungsmaßnahmen mit Ankern nötig waren. Zurzeit sind mehrere Bautrupps entlang der fertig asphaltierten Straße im Einsatz: Bei der Fehnenschneidmühle wird die Brückenkappe betoniert. Entlang der Strecke werden an vielen Stellen Leitplanken angebracht, zwischen der Kugelmühle und Gifting werden sie in den Boden gerammt, an den Stützmauern verschraubt.