Kreisstraße bei Gifting bleibt weiter gesperrt
Autor: Friedwald Schedel
Gifting, Mittwoch, 16. Dezember 2015
Der erste Abschnitt der Kreisstraße 3 zwischen Steinberg und Gifting ist immer noch nicht fertig. Jetzt sind große Felsbrocken aus dem Hang gestürzt. Deshalb bleibt die Straße auch während des Winters gesperrt. Wir haben eine Bilderstrecke von den Bauarbeiten.
Der Neubau der Kreisstraße 3 zwischen der Fehnenschneidmühle und Gifting scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Immer wieder gibt es Probleme, die für Umplanungen und Verzögerungen sorgen. Seit Monaten ist die Verbindung dicht, die Autofahrer müssen lange Umwege fahren. Auch während des Winters bleibt die Straße gesperrt, weil sich Felsbrocken aus dem Hang gelöst haben.
Zwischen Steinberg (Tankstelle) und Gifting (Feuerwehrhaus) ist der Weg nun 20 Kilometer lang - statt gut sechs Kilometer wie vorher. Auf die Öffnung während der Winterpause warten vor allem die geplagten Giftinger seit Wochen. Doch auch am Mittwoch wäre man nicht durchgekommen, denn es wurde lastzugweise Schotter an der ehemaligen Kugelmühle angefahren und verdichtet.
Die Felsnase als Hindernis
Beim Neubau wollte der Kreis die Vorgaben der Regierung erfüllen, die Kurvenradien
Doch beim Begradigen stieß man bei der Forstbehörde auf Granit, die sich dagegen sträubte, von der Brücke über die Kremnitz geradewegs durch die Felsnase zu brechen. Man einigte sich auf eine Kurve, keine Haarnadelkurve wie vorher, aber doch eine Kurve. Das Abholzen des Waldes nach der Felsnase wäre unter diesen Vorgaben nicht in diesem Ausmaß nötig gewesen.
Die Strecken getauscht
Auch zwei Grundeigentümer des Abschnitts Fehnenschneidmühle-Kremnitzbrücke mauerten und es kam erst jetzt zu einer Einigung. Doch diese Strecke war als erste zum Ausbau vorgesehen.
Also musste man kurzfristig im Landratsamt umplanen, die Bauarbeiter auf den schwierigeren und aufwendigeren Abschnitt zwischen Brücke und Gifting schicken. Die Felsnase war zu durchbrechen und an der ehemaligen Kugelmühle musste eine lange Stützmauer errichtet werden, weil man nicht weiter in Richtung Felshang vordringen konnte.Beim Betonieren der Stützmauer kam den Straßenbauern die Trockenheit zugute. Der Kremnitzfluss wurde in einem Bypass an der ehemaligen Kugelmühle vorbeigeleitet, dazu der alte Mühlgraben genutzt. So konnte man "trockenen Fußes" die Stützmauer gründen. Als die fertig war, kam das Hochwasser, das an der neuen Stützmauer vorbeischoss. Jetzt ist der Wasserstand wieder normal, der Bypass funktioniert wieder und die Bauarbeiter arbeiten am ausgekragten Gehsteig der Stützmauer. Ein Teil der neuen Strecke ist schon asphaltiert, bei der Stützmauer wird Schotter eingefüllt.
KC 3 bleibt während des Winters gesperrt
Das Landratsamt teilte am Mittwochnachmittag Folgendes mit: Im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße KC 3 ist es im Bereich einer Felswand zum Abgleiten größerer Felsmassen gekommen. Bei einem Frost-/Tauwechsel im Winter kann nicht ausgeschlossen werden, dass unerwartet weitere Felsmassen ausbrechen und auf die Fahrbahn stürzen. Aus dem Gutachten eines eingeschalteten Sachverständigen für Böschungs-, Hang- und Felssicherungen geht hervor, dass die Strecke beim jetzigen Zustand des Felsens aus Sicherheitsgründen auch nicht vorübergehend für den Verkehr freigegeben werden sollte.
Die geplante Streckenfreigabe über die Wintermonate kann deshalb nicht verantwortet werden. Somit muss die Vollsperrung zwischen der Einmündung zur Staatsstraße St 2200 und Gifting bis zum Ende der Baumaßnahme 2016 unverändert bestehen bleiben. Mit großem Bedauern bittet das Landratsamt Kronach die betroffenen Verkehrsteilnehmer um Verständnis für diese beeinträchtigende, aber notwendige Maßnahme.